Belarus/Polen: Unterwegs mit Aktivisten, die in Europas letztem Urwald Flüchtlingen helfen

Reportage Ein hoher Grenzzaun und tausende Soldaten können nicht verhindern, dass immer mehr Flüchtlinge über Belarus und die Putin-Lukaschenko-Route in die EU kommen. In den Wäldern von Białowieża in Polen kämpfen Aktivistinnen um deren Leben
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Aleksandra Chrzanowska, Aktivistin der Grupa Granica
Aleksandra Chrzanowska, Aktivistin der Grupa Granica

Foto: Evgeny Makarov

An einem Sonntagmorgen fährt ein verbeulter Kombi durch den letzten europäischen Urwald. Naht eine Kurve, scheint das dichte Blätterwerk von Białowieża, gelegen im äußersten Osten Polens, die Straße zu verschlucken. Und dann steht hinter einer dieser Kurven plötzlich die Polizei.

Im Kombi sitzen zwei Frauen und zwei Männer in Allwetterkleidung, sie richten sich in ihren Sitzen auf. „Wenn die Polizisten fragen, sind wir einfach Wanderer“, sagt einer der Männer. Schon muss die Fahrerin bremsen. Zwei Polizisten kommen an die vorderen Fenster, fragen nach „Illegalen“ im Auto, schauen in den Fond, kontrollieren den Kofferraum. Schließlich lassen sie den Kombi passieren.

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