Auf der Flucht: Eine Mutter und ihre Tochter sterben in der Wüste Nordafrikas

Libyen/Tunesien Sieben Jahre haben Pato Crepin aus Kamerun und Fati Dosso aus der Elfenbeinküste in Libyen überlebt. Sie wollen nach Europa und versuchen es immer wieder. Immer wieder vergeblich. Dann scheint es einen Weg über Tunesien zu geben...
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2023
Pato Crepin Anfang August in Libyen, und auf einem gemeinsamen Foto mit Fati Dosso und Tochter Marie
Pato Crepin Anfang August in Libyen, und auf einem gemeinsamen Foto mit Fati Dosso und Tochter Marie

Foto: Mahmud Turkia/AFP/Getty Images, Mbengue Nyimbilo Crepin/dpa (rechts)

Drei Tage war Pato Crepin schon durch die Wüste gelaufen, als seine Kräfte versiegten. Zweimal hintereinander versuchten er und seine Familie von Libyen aus die Grenze nach Tunesien zu überqueren; zweimal wurden sie von Grenzschützern zurückgedrängt. Crepin, der gerade eine Infektion überstanden hatte, stellte fest, nicht mehr aufstehen zu können. Es war Mitte Juli, in der glühenden Hitze hatten die Beine aufgegeben. Seine Frau und die sechsjährige Tochter schienen stärker zu sein und weiterlaufen zu können. Crepin glaubte, wenn sie ihn zurückließen, könnten es wenigstens die beiden nach Tunesien und von dort weiter nach Europa schaffen. Er wollte sie nicht aufhalten. „Geht“, sagte er ihnen. „Ich w