Als die DEFA ein uigurisches Märchen verfilmte: Allah, gib Wasser

Zeitgeschichte 1958 „Die Geschichte vom armen Hassan“ ist ein Versuch junger DEFA-Leute, Brechts Lehre für den Kinderfilm zu nutzen. In Babelsberg steht Ekkehard Schall vor der Kamera. Dokument aus Zeiten märchenhafter Beziehungen zwischen China und der DDR
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2023
Noch hat sich Hassan (Ekkehard Schall, am Boden) nicht gegen den Kaufmann (Erwin Geschonneck, re.) und den Kadi (Ernst Otto Fuhrmann, li.) erhoben.
Noch hat sich Hassan (Ekkehard Schall, am Boden) nicht gegen den Kaufmann (Erwin Geschonneck, re.) und den Kadi (Ernst Otto Fuhrmann, li.) erhoben.

Foto: Eberhard Dassdorf/DEFA-Stiftung

Im Spätherbst 1958 liest die Schriftstellerin Alex Wedding im Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft aus ihrem Jugendroman Das eiserne Büffelchen, der in China spielt. Das Erich-Weinert-Ensemble der Nationalen Volksarmee gastiert in Peking. An der Stalinallee am Ostberliner Frankfurter Tor eröffnet in Kürze ein „China-Basar“, ein Laden, in dem es unter anderem Kleidung zu kaufen geben wird. Im Fenster stehen schon die Puppen und tragen Qipao.

In den 1950er Jahren sind die DDR unter Walter Ulbricht und China unter Mao Zedong einander in Aufbruchstimmung partnerschaftlich verbunden. Es ist eine organisierte Freundschaft, ideologisch gewollt, unter steter Kontrolle. Aber es gibt sie, sie wird gelebt. So absolvieren etwa drei Chinesen – nach einem Jahr