Regisseurin Emily Atef: „Wir wollen eben auch nackte Männer sehen“

Interview Emily Atefs „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ erzählt von einer Amour Fou in der ostdeutschen Provinz. Ein Gespräch über Unterschiede zwischen französischem und deutschem Kino, weibliche Emanzipation und Atefs Definition von Heimat
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2023
Henner (Felix Kramer) und Marie (Marlene Burow)
Henner (Felix Kramer) und Marie (Marlene Burow)

Foto: Pandora Film/Row Pictures; Alamachere (unten)

Emily Atef erscheint in einem Hotel in Berlin, weiße Bluse, silberne Kette, Chanel-Tasche, cool, schick: Es ist Berlinale, als wir uns treffen. Riesenraum, Minitisch, wie beim Verhör. Emily Atef sprudelt los, redet sehr offen und warmherzig von ihrer Arbeit und ihrem Leben. Atefs Verfilmung von Daniela Kriens Roman Irgendwann werden wir uns alles erzählen (2011) läuft jetzt im Kino.

der Freitag: Frau Atef, Ihr Film handelt von einer Amour fou. Maria, eine 19-Jährige, und ein älterer Mann begegnen sich in einem thüringischen Dorf. Was gefiel Ihnen daran?

Emily Atef: Eine Freundin hatte mir das Buch geschenkt, und ich habe es mit so viel Genuss und Freude gelesen, ich konnte es gar nicht loslassen. Und ich habe einfach einen Film gesehen: Daniela Kriens Sprac