Wer kleinere Handwerksaufträge hat, muss nicht mit der ganzen Bagage los. Flanierstraßen sind leichter zu beliefern, Kurierdienste kommen besser durch: Lastenräder sind schon diesseits jeder Emissionsbilanz sinnvoll, weil flexibel und praktisch. Deshalb werden sie gefördert: Vom Bund können bestimmte Unternehmen 5.000 Euro pro Rad bekommen. Armin Laschets Regierung lockt Gewerbetreibende mit bis zu 2.100 Euro, Kommunalbetriebe gar mit 4.100. Fast flächendeckend gibt es solche Programme. Zumal in Bayern ist deren Dichte enorm: Nicht weniger als 40 Kommunen zahlen Lastenradprämien.
Und doch hofft Paul Ziemiak, mit diesem Thema gegen die Grünen mobilisieren zu können: „Gibt es auch ein Tandem-Lastenrad für Chef & Azubi?“, twittert er also, „vorne der Presslufthammer verstaut – als Fahrradanhänger ein Betonmischer?“ Doch „abstrus und weltfremd“ ist nicht, was der CDU-General so nennt – nämlich der Vorschlag der grünen Kandidatin, auch Privatleute mit vergleichsweise bescheidenen 1.000 Euro für ein Lastenrad zu motivieren. Und auch nicht nur der erratische „Debattenbeitrag“ des CSU-Verkehrsministers Andreas Scheuer, den zu zitieren sich erübrigt. Sondern vor allem, dass dieser gegen jede Sachlage aufgeblasene Unfug der Tagesschau für eine „hitzige Debatte“ reicht, – während die Zeit schwere Gedanken über die „Last des Privilegs“ und die Symbolik grüner „Klientelpolitik“ wälzt.
Viel ist hierzulande jüngst über den angeblich neuen sozialen Hauptwiderspruch zwischen „Somewheres“ und „Anywheres“, zwischen der moralischen Hochnäsigkeit einer weltläufigen Innenstadt- und dem urigen Pragmatismus einer weitgehend fiktiven Peripheriebevölkerung philosophiert worden. Offenbar so viel, dass nun das Lastenrad die Nachdenkpresse per Autopilot zu romantischen Erzählungen vom Cockpit des Lieferwagens als letztem Rückzugsort der Dienstleistungsklasse in einer Welt grün schillernder Hypermoral chauffiert. Dabei eignet es sich eher dazu, etwas Luft aus diesem Stadt-Land-Konflikt-Gerede zu lassen: Wer nimmt denn all diese Förderprogramme wahr? Und wer legt sie auf, in Bad Aibling, Ottobrunn oder Günzburg – abgehobene urbane Öko-Hipster?
Die Kulturkampfdebatte, die jetzt auf den Sätteln der Lastenräder geführt wird, ist seltsam verdreht. Die klassische Polemik gegen das „Bionade-Biedermeier“, die in der Welt nun zu der – zugegeben schönen – Zote „Allnatura-Adel“ zugespitzt wird, läuft ja gerade nicht darauf hinaus, einen schroffen Antagonismus zwischen den traditionellen und den progressiven Fraktionen der oberen Mittelschicht festzustellen. Im Gegenteil spießt sie auf, wie nahe sich die einstige Alternativkultur und ihr früherer Gegenpart inzwischen sind.
Altmaier radelt selbst
Auch wenn jener Allnatura-Adel gern Englisch parliert, sind die deutschen Verhältnisse ganz anders als in den USA, dem Ursprungsland der Modediagnose vom großen Kulturkampf der Mittelschichten. Die Bundesrepublik ist grundsätzlich auf Konvergenz gepolt. Es gibt weder eine unversöhnliche Spaltung der Medienlandschaft wie etwa zwischen Fox News und MSNBC, noch gibt es deren Voraussetzung, nämlich ein erzreaktionär auftrumpfendes Polit-Christentum. Die halben USA glauben an einen Wahlbetrug durch die gottlose Demokratische Partei. In der CDU ist jüngst der Vorstoß, ein Verbot der „Gendersprache“ in Behörden zum Wahlkampfthema zu machen, kläglich gescheitert – und Schwarz-Grün eine Option unter vielen.
Heute ist es von der viel zitierten Lederhose zum metaphorischen Lastenrad auch nicht weiter als bis zum sprichwörtlichen Laptop. Der Scharfredner Ziemiak ist klug genug, das eigentlich zu wissen, während der schlichtere Scheuer vielleicht Messen mit Maibäumen oder leicht bekleideten Models bräuchte, um sich mit Cargo-Bikes anzufreunden. Sollte sich die Union jetzt noch berappeln, wird es jedenfalls weder an dem einen noch an dem anderen gelegen haben, sondern eher an einem Dritten: dem unprätentiösen Wirtschaftsminister Peter Altmaier, der sich in dieser „Debatte“ ganz anders zeigte: auf einem Lastenrad.
Kommentare 27
kultur-kampf:
dirty white man vs. attraktive radlerinnen.
und in der goldenen (berliner)mitte:
unions wirtschafts-minister altmaier im lasten-fahrrad.
ein chauffeur der firma gorilla tritt in die pedale...
wie krieg ich das bild aus dem kopf?
off-topic:
Ich würde mir sehr wünschen einige Artikel zu lesen, wo die GdL gelobt wird - und die aktuelle niederträchtige Berichterstattung der Mainstreammedien gegen sie angeklagt wird. Unsäglich, was da gemacht wird!
Offenbar beherrscht die große Mehrzahl der Menschen in diesem Lande auch keine Grundrechenarten bzw. einfache Textaufgaben. Sonst wäre sehr schnell jedem klar: Das Angebot der Bahn ist ein Witz und liegt meilenweit entfernt von den absolut berechtigten, eher bescheidenen Forderungen der GdL!
Zum Thema hier: Die CDU hat fertig, in jeder Hinsicht.
Es wäre höchste Zeit für RGR. Esken ist dafür durchaus aufgeschlossen - laut ihren Aussagen gestern bei Illner. Mit Scholz wird das wohl nicht zu machen sein, solange die Linke nicht umfällt bzgl. NATO. Ich erwarte in jedem Fall eine monatelange Hängepartie und ziemliche Orientierungslosigkeit bei allen beteiligten Parteien.
Ich halte das Zukleistern der Gegensätze, so wie es der Artikel tut, für von den tatsächlichen Verhältnissen für nicht gegeben. Richtig ist, dass Grüne und Union – als politische Exponenten von grünem und schwarzem Milieu – grundsätzlich miteinander koalitionsfähig sind. Im Kern jedoch haben wir es mit zwei grundsätzlich unterschiedlichen Milieus zu tun – und daraus folgend mit zwei deutlich verschiedenen politischen Grundselbstverständnissen. Die Union als politischer Träger des Konservativismus reagiert seit je her allergisch auf politische Veränderungen (die unter Merkel getroffenen Grundsatzentscheidungen waren strategischer Natur und haben im Endeffekt das konservative Milieu gespaltet). Basis sind das traditionelle Honoratiatoren-Mileu, das darum gruppierte Kleinbürgertum (vor allem auf dem Land) und schließlich die gesellschaftlichen Eliten.
Grundlegend für das unionelle Selbstverständnis ist darum die soziale Kälte: Ginge es nach der Union allein, würde unten noch mehr weggenommen, um es oben zu verteilen. Die Grünen haben einen viel gesamtgesellschaftlicheren Ansatz. Sozial wird die Partei zwar auch von Mittelstand geprägt – allerdings einem anderen. Akademiker, Beamte und Selbständige machen das Herz der Partei aus. Der politische Ansatz: eine behutsame Rück-Umverteilung nach unten – a) um die Gesellschaft insgesamt stabiler zu machen, b) um den anvisierten grünen Umbau mit mehr Akzeptanz zu versehen.
Summa summarum sind das nicht nur große, sondern geradezu wesensbildende Unterschiede – auch dann, wenn man konstatiert, dass die grüne Programmatik keine linke ist im engeren, klassischen Sinn des Worts »links«. Für die nächsten 20, 30 Jahre bedeutet das: Werden sie von den Grünen hauptsächlich bestimmt und gestaltet, erfährt der Kapitalismus eine Auffrischkur, eine Atempause. Auf nachhaltig getrimmt und sozial nicht allzusehr brutalokapitalistisch, könnte die bestehende Grundanordnung in eine neue Reform- und Expansionsphase gehen. Werden sie hingegen von den Konservativen bestimmt, akkumulieren sich die Probleme weiter. Nicht nur das: Da »Klassenkampf gegen unten« eine Kernkompetenz der CDU darstellt, werden sich die Konflikte deutlich verschärfen. Im Umweltbereich dürfte sich – aufgrund des Unions-Klassikers »Augen zu und weiter durch wie gehabt« – dabei das größte Desaster abzeichnen.
Fazit: Es sind nicht nur große Unterschiede. Es sind fundamentale. Was sich angesichts des Unions-Griffes in die »Lagerwahlkampf«-Requisitenkiste eindrücklich zeigt.
Den ersten beiden Absätzen Ihres Kommentars stimme ich weitgehend zu. Wobei ich wirklich nicht weiß, was der Unterschied zwischen Winfried Kretschmann und einem (anderen) Konservativen sein soll.
Dass Sie sich anschließend Prognosen über 20 bis 30 Jahre zutrauen, halte ich für ziemlich gewagt. Ich traue mir jedenfalls keine Prognose der nächsten 10 Jahre oder gar mehr zu, denn eines ist sicher: Nichts wird so bleiben wie es war - nicht nur politisch.
Es ist mir noch nicht einmal klar, was wahrscheinlicherweise nach der Wahl passieren wird: Die CDU ist raus, da kommt nichts mehr, kann ich mir nicht vorstellen. Aber was dann? RGR mit Scholz? Hmm, schwierig. Ampel mit Esken und grummelnder SPD- und FDP-Basis? Schon eher, aber sicher nicht ohne monatelanges Hickhack bei den Koalitionsverhandlungen und großen innerparteilichen Spannungen.
es gibt viele konservative in der union.
sie ist aber nur aus linker sicht: konsevativ.
sie ist in maßen: dynamisch, eher statisch. vor allem:
auf macht-erhalt ausgerichtet:
auf 50 plus x(seit langem mithilfe von einem ko-partner),
jetze wohl mit zweien.
die mehrheits-beschaffung ist ihr metier.
und zwar mit möglichst leichtem programmatischen gepäck.
progamme ziehen angriffe/kontroversen nach sich.
solche profilierung schadet.
es geht darum, den kanzler zu stellen
und daher möglichst weit-aufgestellt zu sein.
darum ist die auswahl des zug-pferdes in der union so zentral.
was in der merkel-nachfolge miß-lang.
die wähler-klientel der union ist nicht anspruchsvoll:
die wollen ihre geschäfte ungestört, im sicheren, abwickeln,
veränderungs-ansinnen sollen ausgesessen werden.
ökologische herausforderungen waren lange auf der to-do-
liste ein punkt unter vielen wichtigeren.
und jetzt nimmt laschet eine "klima-union-aktivistin"
ins regierungs-team auf !
wenn ein abgas-test in wahl-form ansteht,
müssen die werte stimmen !
Ich möchte Sie ja nur ungern beim Träumen stören, aber manche Umfragen verheißen 48-49% für die GroKo. Schätze, es werden schon 45%-46% reichen, da rot-schwarz wohl die meisten Direktkandidaten einheimsen. Vielleicht macht es auch für die Linken Sinn, darüber nachzudenken, die Erststimme den Direktkandidatinnen der Grünen zu geben, zumindest wo es knapp sein könnte, die linke Direktkandidatin eh keine Chance hat und wenn man GroKo verhindern möchte. Manche halten die Grünen für einen Gamechanger im Kapitalismus.
auch dann, wenn man konstatiert, dass die grüne Programmatik keine linke ist im engeren, klassischen Sinn des Worts »links«.
Hm, welchen klassischen Sinn meinen Sie? Den stalinistischen? Es gibt keinen einheitlich klassischen Sinn von 'links'. Es gibt traditionell seit dem 19. Jahrhunfert schon immer eine Spaltung zwischen Marxisten und Bakunin-Anhängern. Zu letzteren zählen George Orwell, die katalanischen Anarcho-Syndikalisten des spanischen Bürgerkriegs, aktueller David Graeber mit Occupy-Wallstreet-Aktivismus - und Teile der Grünen, die RGR befürworten.
Der Tunnelblick hilft nicht. Die Grünen haben einen konservativen und einen progressiven Flügel, genauso die Linke, bloß mit anderer Ausprägung. In der Realpolitik kommt es oft auf Verlässlichkeit an, dass Absprachen oder (Partei-)Beschlüsse eingehalten werden. In manchen Kommunen ist die CDU zuverlässiger als die SPD, die dann auch mal Absprachen oder eigene Beschlüsse bricht. Mit sowas kannste gar nix anfangen, da hilft auch nicht die Denke, die SPD wäre iwie linker und besser als die CDU.
Die Spaltung zwischen den Revolutionären Bakunin und Marx war übrigens nicht sehr tief. Bakunin spaltete zwar die 1. Internationale, später übersetzte er jedoch Marx ins russische. Das Verhältnis der beiden war zwar nicht konfliktfrei, dazu gingen auch die Ansichten zu weit auseinander, doch verfeindet waren sie wohl auch nicht tief und dauerhaft. Ihre Wege in Europa kreuzten sich öfters. Marx und vor allem Bakunin wurden entscheidend von Ludwig Feuerbach inspiriert. Alle drei sind sogenannte Postheglianer, zu denen verschiedene antifaschistische Leute wie z.B. der Theologe Karl Barth zählen.
Von Feuerbach ('Agnostik') hatte Bakunin vor allem den Zweifel an künstlichen Autoritäten übernommen, sei es religiös oder weltlich. Er lehnte staatliche Autorität strikt ab, im Gegensatz zu den Marxisten. Der Marxismus ist traditionell von der Überzeugung geprägt, nur staatliche Autorität bringe eine 'Erlösung' hin zur klassenlosen Gesellschaft. Das unterscheidet Bakunin erheblich von Marx, bis heute. Im russischen Bürgerkrieg kämpfte Trotzki gegen Nestor Machno, einem ukrainischen Bakunin-Anhänger. Im spanischen Bürgerkrieg kämpften die (bis heute!) eher bakunin-geprägten Katalanen mit den marxistischen internationalen Brigaden Seite an Seite. Laut Orwell, der auf der Seite der Katalanen stand, soll das nicht immer reibungslos verlaufen sein, was dann wohl auch ein Grund der Niederlage gegen Franco gewesen sein könnte, Orwell deutete diese Spekulation jedoch nur an.
Da Bakunin grundsätzlich menschliche und göttliche Autoritäten ablehnte, setzten sich immer wieder bis heute sogenannte Anarchistinnen und Anarchisten durchaus kritisch mit Bakunin, seinen Werken und Ideen auseinander. Man kann deshalb nicht von einem Bakuninismus sprechen, er hat im Grunde Feuerbach weiterentwickelt, bei dem gibt es auch keinen -ismus. Die Bezeichnungen heute sind Anarcho-Syndikalisten, Anarchisten, gerne auch antitotalitäre Linke. Die Grünen sind seit Gründung von dieser linken Strömung geprägt. Übrigens auch 5-Stelle-Beppo Grillo, der dann aber keine Probleme hatte mit den Faschisten zu paktieren, mit dem Ziel gewisse gesellschaftliche Zustände ins Rutschen zu bringen. So einen Pakt lehnen die deutschen Grünen selbstverständlich strikt ab.
Nochmals: es gibt keine Linke im Sinne eines klassischen Begriffs. Es gibt Marxisten, Stalinisten, Trotzkisten etc. - und die antitotalitäre Linke.
Es mag von Vorteil sein, ein wenig von diesen Klassikern zu verstehen/gelesen zu haben, aber das entspricht absolut nicht (mehr) dem Stand des durchschnittlichen Wählers.
Was die aber durchaus verstehen ist, wer Steuern zahlt und wer nicht; wer also Steuern zahlen müsste, sich dem aber legal/illegal entziehen kann. Und auch, wer hat und dem noch oben drauf gelegt wird, bzw. wer aus leistungslosen Einkommen/Zinsen leben kann. Was also 'oben' selbstverständlich scheint, ist 'unten' ein nicht gebilligtes Verhalten.
Und dazu gehört elementar auch Gerechtigkeit/Gleichheit, die sich vor allem mit 'Freiheit von Not' verbindet, wo der Staat für diese Gesellschaft 'bürgt', damit das gewährleistet werden kann. Wobei diese 'Gleichheit' nicht mit Gleichmacherei verwechselt werden sollte.
Das wäre ein wenig von linkem Gehalt, also ziemlich einfach zu verstehen. Wobei sich das natürlich verfeinern lässt, aufgeteilt auf Arbeit, Einkommen, Alltag und Welt.
Was ein ekliger Hype.
Alles, was einen Motor hat, gehört gefälligst auf die Strasse und nicht auf den Radweg!
Echte Lastenräder wird man wohl in Lederhose kaum bewegen können ohne sich wundzuscheuern.
"Kommen überall durch"?
Klar, am besten auf Radweg und Bürgersteig, nur was haben die dort verloren?
Warum dürfen Mofas und Mopeds da wohl nicht fahren, obwohl sie zudem noch wesentlich ungefährlicher sind, immerhin hört man die ja und sie können nicht unbemerkt widerlich von hinten schneiden und sie fahren auch weniger Omis, Kinder und Hunde tot?
Echte Radler dagegen müssen für den korrupt-gepamperten Start-up-Hype auf die Strasse ausweichen, bekloppte Autos kennen sie ja schon länger, können sie deshalb aber viel einfacher einschätzen als durchgeknallte zwangsselbstständige Sklaven für Yuppies, die völlig unberechenbar, weil App-gesteuert fahren und wie bekloppt die sind, sieht man ja bereits daran, daß sie am liebsten in die Städte mit der höchsten Arbeitslosigkeit und Kinderarmut ziehen; ihre krasse Miettreiberei dient ihnen auch noch dreist als Begründung.
Als Bonus kommt dann noch drauf, daß die selbst auf dem Gehsteig Lampen anhaben, die so hell blenden, daß man eine extrem teure Sonnenbrille braucht und das sogar auch tagsüber.
5000 Euro für Dreck, für die totale und übergewichtige Pervertierung der genialen Erfindung Fahrrad. Eine Frechheit, daß diese betrügerische Akku-Pest auch noch "Rad" genannt wird, obwohl sie ja spätestens dann Verbrennungsmotoren sind, wenn ihr Akku die Hütte abfackelt.
Und längst rüsten die bewegungsfaulen CO-2-Doper dank dem 100 Jahre verspäteten Revival der Batterie weiter auf, die Reifen werden immer fetter und geländegängiger - trotzdem fährt man Gehweg, weil man keine Eier für das Pflaster hat - und die Geräte werden immer schwerer, sehen bald schon aus wie Motorräder und damit man die Umwelt stolz wie Autoposer damit nerven kann, welch schrottige 35 Jahre alte Mutantenlala man hört - zugereistes Bauerntechno - kommt natürlich noch ein Soundsystem dran.
Aber wahrscheinlich ist das alles nur Tarnung, genau wie das ständige "Die Welt ist eine Telefonzelle"-Gesabbel in ihre Geräte, denn Borgdronen brauchen eigentlich keine Muzak, "kommunizieren" können sie telepatisch und wer völlig dekadent Millionen für seine Digitalisierung via Smartphone-Spielzeug abschlachten läßt, kann eigentlich eh kein Mensch sein.
Man darf gespannt sein, ob in ein paar Jahrzehnten 50 Millionen Tote für diese schöne neue Welt der imperialistischen Uberbevölkerung eine Notiz wert sind, wahrscheinlich werden es eher 100 Millionen, denn der moderne Pöbel braucht neben Batterien und Sender auch noch das bedingungslose Grunzeinkommen.
Mich ärgert bloß, dass hier irgendwelche halbgebildeten Doof-Marxisten meinen definieren zu können, was links ist. Philosophisch gesehen, fallen da alle möglichen Postheglianer drunter, auch solche, die Vulgär- und Totalitärmarxismus schon immer abgelehnt haben.
Historisch hat alle Linke der Kampf gegen Ungerechtigkeit und Ausbeutung geeint. Marx spielt selbstverständlich bei allen Postheglianern eine Rolle, klar setzt man sich mit ihm auseinander. Aber nicht alle Linke definieren sich als dogmatisch-marxistisch. Deshalb gibt es auch den Ausdruck undogmatische Linke. Vulgärmarxismus ist denen zu pseudoreligiös, Marx als gottgleicher Guru und das Kapital als die Bibel, au weia. Sowas führt bloß zu Politbonzentum. So wie das Großbürgertum nach der französischen Revolution die Position des Adels eingenommen hatte (man lese Michel Foucault), so übernimmt dann das Kleinbürgertum die Position des Großbürgertums, und nix mit vorübergehend, und nix mit Schluss mit Ungerechtigkeit und Ausbeutung, siehe Stalin und Honecker, der bloß Glück und den stalinistischen Arschkriechfaktor hatte von den Terror-Säuberungen in Russland während des spanischen Bürgerkriegs verschont geblieben zu sein, lach, les mal Eugen Ruge, der war als Kind dabei. Ich glaube ja, Marx selbst dreht sich im Grab, auch wenn sein schräges radikal-autoritäres Frühdenken schon einen Keim dahinein gelegt hatte.
Mag ja sein, dass die Grünen die undogmatische Linke verrät, aber die dogmatischen Marxisten tun es auf jeden Fall. Als antitotalitärer Linker müsste man wohl nach Katalonien auswandern, wo es nur wenig dogmatische Marxisten gibt.
Die CDU ist nach vier Legislaturen zerschlissen!
Das wissen auch deren Protagonisten, bemühen sich aber denoch um einen "ehrlichen" Wahlkampf.
Wie einst die Partei "Die Linke" eine Reaktion auf den neoliberalen Schwenk des SPD Kanzlers Schröder war, so zeichnet die moderate Anpassung der CDU durch Kanzlerin Merkel für die Unruhe in der CDU/CSU und einem nicht unerheblichen Abgang vieler Wähler zur AfD.
Letzteres als "Schmuddelkind" zu Recht gebranntmarkt lässt viele nun von der CDU zur FDP wandern. Es zeigt aber eines sehr deutlich: diese vormalige Volkspartei steht vor einer dringlichen Selbstfindung und Erneuerung. Ich unterstelle mal, das wissen auch die CDU Hauptakteure, auch und vor allem in der CSU.
Selbst wer es wagen sollte doch noch das Zepter in die Hand zu nehmen, es gilt Lenins Erkenntnis: eine Revolution ist dann erfolgreich, wenn die Unten nicht mehr wollen und die Oben nicht mehr können. Zum Leidwesen des FDP Lindners, der sich, schon mal selbst zum Finanzminister erkoren, zunehmend von der Hoffnung lebt, dämmert halt auch der konkurierende Merz dem Abgesang entgegen.
Die Leute wollen auch nicht mehr, suchen nach einem verantwortungsvollen Übergang in eine unvermeidlich rasch nahende neue Zeit. Und wie die AfD, finden vor allem die Konservativen keine Antwort auf drängende Probleme einer sich schnell verändernden Welt. Der einzige Unterschied : die Konservativen wollen bleiben mit dem was ist, der andere Teil will sogar noch zurück, sucht die Lösung in der Vergangenheit. Ein geradezu verderbliches Unterfangen.
Die aktuellen Posts hier machen deutlich, was reflektierteren Menschen ohnehin bewusst ist, die politisch (nicht zwingend parteigebunden) denken und handeln.
Der Streit um die reine Lehre mit Begriffen aus früheren Zeiten ist un-historisch. Ob die CDU konservativ, vor- oder rückwärtsgewandt ist, ist unerheblich. tiketten sind nicht entscheidend. Inhalte und Handlungen schon.
Ich habe dem hiesigen CDU-Direktkandidaten vor einem halben Jahr geschrieben, dass die CDU für mich vor allem eines ist: UNWÄHLBAR.
Mit Freuden nehme ich die Campact-Kampagne pro SPD-Gegenkandidatin zu Kenntnis (und unterstütze sie). Kandidaten unter ferner liefen zu wählen, schenke ich mir.
Nachdem ich mir selbst mehr Struktur gegeben habe, kann ich auf den lokalen Politik- Rechtsausleger verzichten. Anlass zum Ärger bleibt genug.
na ja, in Ihrem aufgewärmten journalistischen eintopf
fällt ja nicht mal der rück-griff auf lenins platitüde auf ,
die an allem vorbei-geht,
was an un-übersichtlichkeit herrscht:
was "drängend" ist, ist umstritten,
der "übergang" hat keine feste brücke,
neben suchenden gibts viele resignierte,
ein zepter, das zum wirk-samen regieren erwünscht wäre,
ist un-auffindbar.
das durch-wursteln mit prekären koalitionen ist die beste noch
übrig-gebliebene aus-sicht, wo es an starken einsichten
mangelt.
selbst die union mit ihrem instinkt für macht-erhalt:
ist nicht abzuschreiben.
schock-wellen müssen nicht zu entscheidungen führen
(wie lenin meinte): sie können auch paralysieren.
Ach was.
Auch gegen Paralysierung gibt es Gegenmittel. Wetten dass ...?
"In ihrer Not setzen CDU/CSU auf Kulturkampf gegen die Grünen – doch diesen Grundkonflikt gibt es gar nicht mehr" Stimmt, beide bedienen dieselbe Klientel, zusammen mit der dritten im Bunde, der neoliberalen FDP, nämlich die gutsituierten, mit überdurchschnittlichen bis pervers hohen Einkünften gesegneten bürgerlichen Eliten. Marginaler Unterschied: Die Grünen fahren im Lasten e- bike am Biosupermarkt vor, die blauen (sind die überhaupt noch ein bischen gelb?) mit dem SUV, die Schwarzen wissen garnicht wo dieser ist. In punkto Rücksichtnahme auf Schwache sind alle drei gleichermaßen minderbemittelt.
Einschränkung:
Bei den Grünen gab es mal (gibt es noch??) immerhin linke Wurzeln, demzufolge sozial(istisch)e Ansätze. Kann man diese in einer rot/rosa/grünen Koalition zum Leben erwecken? Man wagt es kaum zu hoffen, ebensowenig wie, dass die SPD die Kurve zu einer echten sozialdemokratischen Politik nimmt, zumal unter einem Kanzler Scholz, auf den das Prädikat "Genosse der Bosse" ebensogut passt, wie auf seinen unsäglichen Parteifreund Schröder. Alles in allem eine wenig hoffnungsfroh stimmende Situation.
Was mich irritiert, ist der positive Grundton des Artikels, mit dem die inhaltliche Nähe zwischen Grünen und CDU/CSU beschrieben wird. Ich finde gerade diese ziemlich gruselig.
glauben Sie, geschwätz sei ein gegenmittel ?
lastenräder nur für gruppen. es besteht kein bedarf, radstellplätze mit lastenrädern zuzustellen.
Die inhaltliche Nähe zwischen Grünen und Union wird nicht nur beschrieben. Sie ist - in Ihrem Post nur kurz angedeutet - praktische Realität. Und zwar eine ganz schlechte.
Kommen Sie nach Hessen. Beispiele: Ausbau A49, 120 Jahre Aktensperre in Sachen NSU, Der Amoklauf von Hanau und seine Begleiterscheinungen, Polizeiskandal.
To be continued.
kultur-kampf II :
scharfe konkurrenten der union im populistischen widerstand
gegen die grünen
sind die identitäts-politiker der afd.
deren "wir" hält sich von modernismen fern.
das dieseln und grillen und billig-fliegen ist essentiell für
"deutsche lebens-art", eis-bein verträgt sich nicht mit dem islam.
Stimmt leider, Treppenwitz am Rande: Es gab mal einen Gegensatz zwischen Turnschuhfischer und Alfred Dregger. Um diesen Gegensatz zu "überwinden" brauchte die CDU sich nicht im geringsten zu bewegen, das besorg(t)en die Grünen mit größtem Eifer alleine: Fischer macht Reklame für BMW und gibt den elder statesman, Al Wazir läßt den Dannenröder Forst roden. Was droht uns in Berlin?
Berlin ist nicht Rhein-Main.
Schwarz-Grün wird nicht reichen ... sagen mein Kaffesatz, mein Pendel und meine Kristallkugel.
Und das ist gut so.
jaa, dann....
Sie können sich auf meine Aussagen verlassen.
Es sei denn, die Auszählung der Wählerstimmen wird den Unsicherheitsorganen überlassen.
Wird eigentlich auch die hiesige Wahl von den üblichen Beobachtern geschützt???
Illusionen ? s gibt zur Zeit kein "linkes Projekt". Der "linke" SPD Vorstand hat Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten gemacht und dem sein Projekt ist ein anderes: Kapitalismus ! Was ist noch links an den Grünlichen ? Ihr Ostlandrittertum, ihr Atlantizismus ? Und da gibt es noch die PdL, die mir hier im Wahlkreis diese Akne Domscheidt-Berg auf den Stimmzettel setzt.
Lastenrad ist schon nett, aber das bringt nicht das Himalaya Salz und die Bio-Kartoffel aus Ägypten nach Deutschland. Noch nicht mal die Bodenseeäpfel nach Düsseldorf.
Wenn ich einen vor mir habe bedeutet das, mehr Benzinverbrauch für mich. Für die Busse ebenfalls. Dazu die Liegeräder die man kaum sehen kann. Nicht einfach, wenn man alles auf die selben Bahnen zwingt.