Nachdem Wolfgang Tillmans (*1968) fast zehn Jahre vorrangig im Studio an abstrakten und medienreflexiven Bildern gearbeitet hatte, entschloss er sich Ende der 2000er-Jahre dazu, sich der Außenwelt und den Menschen wieder direkt auszusetzen. Seit 2009 war Tillmans deswegen auf Reisen, um mit einem unbelasteten, frischen Blick auf das zu reagieren, was sich an der Oberfläche des Erlebten ablesen ließ. Er wollte herausfinden, ob ihm jenseits der erprobten Wahrnehmungsmuster ein anderer und vielleicht gänzlich neuer Blick auf die Welt möglich wäre. Denn dies war der eigentliche Sinn seiner Reisen: in Bildern hinter den Fassaden der immer selben Dinge das Signifikante und Typische für diese Zeit sichtbar zu machen.
So reihten sich an Fotografien von berühmten und populären Sehenswürdigkeiten solche von banalen Orten in entlegenen Gegenden der Welt, aber auch Bilder die das Reisen selbst thematisierten. Es gab nichts, was es von vornherein nicht wert gewesen wäre, fotografiert zu werden.
Die Ausstellung "Die fotografierte Ferne" in der Berlinischen Galerie vermittelt mit über 180 Bildern von 17 Fotografen eine Geschichte der künstlerischen Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Die fotografierte Ferne. Fotografen auf Reisen (1880–2015)
Noch bis 11.09.2017
BERLINISCHE GALERIE
Landesmuseum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstr. 124-128, 10969 Berlin
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Die fotografierte Ferne
Bloggen für die Ferne, eine Fernfotoreise der Berlinischen Galerie mit 17 Positionen

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