Tweet mit Folgen: Warum sprach Bahar Aslan von „braunem Dreck“ bei der Polizei?

Porträt Bahar Aslan kämpft seit Jahren gegen Rassismus. In dieser Funktion war sie auch Lehrbeauftragte an der Polizeihochschule Gelsenkirchen. Wegen eines Tweets wurde ihr nun gekündigt. Wie geht sie mit dem Online-Shitstorm um?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2023
Ihren Tweet bereut sie, dem Rat ihrer Eltern will Aslan aber nicht folgen: „Du bist keine Deutsche, also sei lieber mal leise“
Ihren Tweet bereut sie, dem Rat ihrer Eltern will Aslan aber nicht folgen: „Du bist keine Deutsche, also sei lieber mal leise“

Foto: privat

Würde sie die Zeit um etwa zehn Tage zurückdrehen wollen? Bahar Aslan, 38, überlegt kaum und sagt entschieden: Nein. Denn am 20. Mai twittert sie: „Ich bekomme mittlerweile Herzrasen, wenn ich oder meine Freundinnen in eine Polizeikontrolle geraten, weil der ganze braune Dreck innerhalb der Sicherheitsbehörden uns Angst macht. Das ist nicht nur meine Realität, sondern die von vielen Menschen in diesem Land #Polizeiproblem.“ Was dann folgt, ist ein „Shitstorm, den ich so noch nicht erlebt habe“, sagt Aslan. „Ich war weniger in meiner Rationalität als in meiner Emotionalität, als ich den Tweet verfasste“, sagt die Lehrerin, die hauptamtlich an einer Realschule arbeitet, am Telefon.

Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaf