Carles Puigdemont: Eine Rückkehr nach Spanien steht in den Sternen

Amnestie Die neue Regierung von Pedro Sánchez will einen Straferlass für katalanische Politiker durchsetzen, die am Unabhängigkeitsreferendum von 2017 beteiligt waren. Ob der einstige Regierungschef Kataloniens davon profitiert, ist nicht sicher
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2023
Als junger Mann ging Carles Puigdemont mehrere Sommer ins Kloster. Die Spiritualität der Mönche zog ihn an. Die Kirche sah er kritisch
Als junger Mann ging Carles Puigdemont mehrere Sommer ins Kloster. Die Spiritualität der Mönche zog ihn an. Die Kirche sah er kritisch

Foto: Benoit Doppagne/picture alliance/dpa

Bei einer Annäherung an die Person Carles Puigdemont sollte man zunächst einen Blick auf die Geschichte Kataloniens werfen. Entgegen gängigen Vereinfachungen war Katalonien kaum jemals ein souveräner politischer Akteur, sondern immer wieder Spielball von Interessen europäischer Königshäuser, dazu Objekt ihrer Eroberungen: vom Königreich Aragón zur kastilischen Monarchie, dann wieder unter österreichischer, niederländischer oder französischer Herrschaft (das Département Pyrénées-Orientales bildete historisch den nördlichen Teil Kataloniens). Der gegenwärtige Kampf um Unabhängigkeit ist hier einzuordnen – eine Fortsetzung des Ringens um Identität. Und wenn der heutige spanische Staat Kataloni