Saim Sadiqs „Joyland“: Ein kleines Kinowunder aus Lahore

Pakistan Der junge Haider schmeißt in seinem patriarchalen Clan den Haushalt – bis er an einen Job gelangt: als Tänzer in einem queeren Kabarett. „Joyland“ ist das atemberaubende Spielfilmdebüt des pakistanischen Regisseurs Saim Sadiq
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2023
In „Joyland“ hinterfragen fast alle die eigenen Sehnsüchte und Wünsche
In „Joyland“ hinterfragen fast alle die eigenen Sehnsüchte und Wünsche

Foto: Filmperlen

In der U-Bahn von Lahore hat Biba (Alina Khan) auf einer Sitzbank Platz genommen. Eine Frau mit Kopftuch neben ihr erkennt, dass Biba trans ist, und beginnt auf sie einzureden: „Sie können hier nicht sitzen, das ist die Frauensektion.“ Sie will Biba zu den Männern verweisen. Als sie stoisch sitzen bleibt, wird die Frau lauter, beginnt Biba zu beschimpfen. Haider (Ali Junejo), der die Szene aus der Distanz beobachtet hat, tritt schließlich heran und setzt sich demonstrativ zwischen die beiden. Abrupt endet der direkte verbale Angriff; lediglich ein Getuschel unter den anderen Fahrgästen setzt ein, die sich darüber echauffieren, wie vulgär sich heutzutage Leute in der Öffentlichkeit benähmen. Biba grinst. Sie kennt solche Anfeindungen, sie