„Freiheitsgesetz“ 1929: Hugenberg setzt auf Hitler, doch der nicht auf ihn

Zeitgeschichte Die Machtübernahme der Nazis wirft ihre Schatten voraus, als die vereinte Rechte die Auseinandersetzung um den Young-Plan zu einem Frontalangriff auf die Weimarer Republik missbraucht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2023
Der Journalist in George Groszs „Die Stützen der Gesellschaft“ (1926) trägt nicht zufällig die Gesichtszüge Alfred Hugenbergs
Der Journalist in George Groszs „Die Stützen der Gesellschaft“ (1926) trägt nicht zufällig die Gesichtszüge Alfred Hugenbergs

Foto: bpk/Nationalgalerie, SMB/Jörg P. Anders

Im Friedensvertrag von Versailles waren dem Deutschen Reich 1919 Reparationen in zunächst nicht genannter Höhe auferlegt worden. Laut einer Regelung von 1921 sollten sie 132 Milliarden Goldmark betragen. Diese konnten nicht auf einmal, sondern nur in vielen Jahresraten aufgebracht werden.

Die USA hatten den Vertrag nicht ratifiziert. Sie waren Gläubiger ihrer europäischen Verbündeten aufgrund ihrer Waffenlieferungen im Ersten Weltkrieg. Die Begleichung dieser interalliierten Schulden war kaum denkbar, ohne dass Deutschland seine Reparationen aufbrachte. Nach einem Plan von Charles G. Dawes – US-Bankier und Mitglied der Alliierten Reparationskommission – wurde 1924 die Zahlung von Jahresraten durch Anleihen aus den USA erleichtert. Dort, aber auch in Fra