Mickrige drei Prozent: Die SPD drückt sich um notwendige Mindestlohn-Erhöhung

Inflation Eine Erhöhung des Mindestlohns um 41 Cent ist in Zeiten von Rekordreallohnverlusten blanker Hohn. Dem Kapital gefällt das. Und die SPD setzt auf einen sozialdemokratischen Taschenspielertrick
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Über 8 Millionen Beschäftigte im Niedriglohnsektor erleiden einen Reallohnverlust
Über 8 Millionen Beschäftigte im Niedriglohnsektor erleiden einen Reallohnverlust

Foto: Imago/photothek

Um gerade mal 41 Cent soll der Mindestlohn steigen. Gegen die Stimmen der Gewerkschaften hat die Mindestlohnkommission vergangene Woche dieses Ergebnis für die Jahre 2024 und 2025 verkündet. Es ist ein Anstieg von 3 Prozent pro Jahr im Angesicht von Rekordinflation und Reallohnverlust. Dabei entlarvt allein die Tatsache, dass Arbeitgeberseite und Präsidentin die Gewerkschaften überstimmen können, die Institution, die dazu gedacht war, den politischen Konflikt um den Mindestlohn gleichberechtigt und jenseits von Tarifauseinandersetzungen zu verhandeln. Doch von Gleichberechtigung war bei dieser Entscheidung keine Spur mehr. Die Kommission wird politisch einseitig genutzt und verfehlt damit ihr Ziel.

Der Mindestlohn war 2015 gegen große Widerstände der Arbei