Eva von Redecker im Gespräch mit Jakob Augstein: „Freiheit bedeutet, Zeit zu haben“

Interview Reisen, Konsum, Dieselautos – für den heutigen Liberalismus sind solche Werte der Ausdruck größter Freiheit. Eva von Redecker setzt diesem Denken ihr Konzept der „Bleibefreiheit“ entgegen. Jakob Augstein hat sie erklärt, was das heißt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2023
Die Philosophin Eva von Redecker im Gespräch: „Auf einem Großteil der Böden wächst hierzulande nichts mehr in 20 Jahren“
Die Philosophin Eva von Redecker im Gespräch: „Auf einem Großteil der Böden wächst hierzulande nichts mehr in 20 Jahren“

Foto: Philipp Plum für der Freitag

Die Sommerferien sind vielerorts in vollem Gang. Und weil die Deutschen gern wegfahren, ist viel los auf Autobahnen, Flughäfen und Bahnhöfen. Reisefreiheit – das ist ein hohes Gut. Doch wie lässt sich diese in Zeiten des Klimawandels bewahren? Und welchen Wert hat der Liberalismus noch, wenn viele immer dann nach ihm rufen, sobald er schädliche Auswirkungen hat? Eva von Redecker gibt in Bleibefreiheit Antworten. Jakob Augstein hat mit der Philosophin über ihr neuestes Buch gesprochen.

Jakob Augstein: Frau von Redecker, wie konnte es passieren, dass Freiheit zu einem Kampfbegriff der Rechten geworden ist?

Eva von Redecker: Das ist wirklich spektakulär. Ich sehe in letzter Zeit mitunter auf Autos von Nazis die Aufschrift „Mein Leben, meine Regeln“