Bargeldlos von Seattle bis Berlin?

Welt ohne Cash "Befreit die Welt vom münzgeprägten Geld und deren gedruckten Scheinen. Es lebt sich bargeldlos von Seattle über London, Paris, Berlin bis Moskau, Peking ganz famos!",

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Deregulierung des Bargeldes

Eine Welt nach dem Bargeld ist eine Welt vor dem Bargeld

Es erschallt der Weckruf von jenen, denen die G 20 Staaten mit ihren Steuereintreibern, Finanzministern in ihrem Streben, den Sumpf an Steuervermeidung, Steuerverkürzung, Steuerbetrug, Schattenbanken, Schattenwirtschaften, Schwarzarbeit und andere kriminelle Machenschaften weltweit auszutrocknen, sich scheinbar allzu zu einig sind:

"Befreit die Welt vom münzgeprägten Geld und deren gedruckten Scheinen. es lebt sich bargeldlos angeblich von Seattle über London, Paris, Berlin bis Moskau, Peking ganz famos!"


Münzen und gedruckte Geld- Scheine geraten in wachsendem Maße in Verruf, Wachstum nicht nur zu mindern, sondern zu hindern, und gehören deshalb verboten, behaupten die selbsternannten "Bargeldlosigkeits- Theoretiker und Experten als indirekte bis unverhohlene Propagandisten für folgende Investment Parole:

"Kauft Gold, Plartin, Silber, Diamanten, kauft überhaupt Edelmetalle, Immobilien in bevorzugten Lagen, kauft Weinberge, Kies, Sand als Betongold, Agrarflächen, Gemälde, Skulpturen, Antilkes, edle Unikat Uhren als sichere Anlage und lagert sie, soweit notwendig, in aufwendig vorbereiteten, ausgestatteten Depots.

Na wo?. mit Geiz, anders als Moneten, Kapital- Vermögen, steuerberbefreit in der Schweiz, im Großherzogtum Luxemburg, auf den Cayman Islands, den britischen Kanal Queens Islands, voran auf dem Island New Jersey

Gleichzeitig bereiten ausgerechnet Regierungen, Notenbanken derselben Länder und ausgewiesen linksgepolte Ökonomen die Eskalation monetärer Repression ein: den erklärten Krieg gegen das Bargeld.

Kenneth Rogoff und Larry Summers, an der US Harvard University lehrende Ökonomen fordern und fördern die Idee eines Verbote von Bargeld
In Deutschland reiht sich in diese Kohorte "Unverdrossener" Befürworter scheinbarer §Bargeldlosigkeit" Peter Bofinger ein, der, man lese und staune, im Sachverständigenrat der Deutschen Wirtschaft sitzt.

Die Forderung eines Verbotes von Bargeld gewinnt in diesen Ökonomen Kreisen an Zustimmung, an Schubkraft,

Ein Grund könnte sein, dass Zentralbanken in aller Welt mit ihrer virtuellen Geldmengenpolitik, angesichts von negativen Zinsen, an die Grenzen ihre Wirkkraft gelangt sind und deregulierend Bares als peu a peu zu verknappendes Gut für Spekulanten öffnen .

Beschwören doch Negativzinsen bei noch stärkerer Ausweitung die Gefahr herauf, dass Sparer ihr Geld von Bankkonten abheben und als Bares horten.

Im krassesten Fall aller Fälle könnte dies zu einem Bank-Run samt Blockupy Shitstorm gegen die aktuelle Geldpolitik der Regierenden führen.

Da erscheint nicht wenigen Regierungen ein abgestuftes Verbot von Bargeld als das Nonplusultra, dieses Ausweichen ihrer Bürger in das Wahre des Baren zu untergraben.

Dazu passt, wie die Abrissbirne auf eine moderne Ruine:

"Die Anzahl der Staaten wächst, die die Benutzung von Bargeld einschränken, auch wenn dies als gesetzliches Zahlungsmittel offiziell weiterhin Geltung hat.

Elektronische Transaktionen, werden, anders als bargelüberweiungen, von Postengebühren der Banken freigestellt, begünstigt, wenn nicht gar Bürger zu elektronischen Transaktionen im Geldverkehr zunächst druckvoll animiert, dann verpflichtet werden.

Beispiel Dänemark. Die "königliche" Regierung in Kopenhagen hat jüngst vor Pfingsten einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der Restaurants, Tankstellen und kleinen Läden das Recht einräumt, die Annahme von Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel zu verweigern

Die dänische Zentralbank, die Braut , die sich "monarchistisch" traut, kündigte zuvor vorsorglich an, im Jahr 2016 die staatliche Herstellung von Banknoten und Münzen einzustellen und die Prägung von Münzen an Private durch Pacht eines zu definierenden Münzregals auf Zeit zu vergeben.

Es geht folglich nicht wirklich um eine Befreiung der Welt von Bargeld, sondern darum, dass sich der Staat als Garant des gesetzlichen Zahlungsmittels Baren zurückzieht, den Kräften des Marktes einmal mehr, deregulierend, über Gebühr freien Lauf lässt.

Als zeithistorisches Beispiel und Vorbild für die Vergabe eines befristeten Rechts an private Unternehmen von Staatswegen, Münzen auf Zeit zu prägen, Geldscheine zu drucken, könnten die UMTS- Frequenz Auktionen im Jahr 2000 in Deutschland herhalten.

Damals hatte der Erwerb dieser UMTS- Frequenzen im Bereich Telekommunikation mit Breitbandwirkung im Verlauf der weltweit ausgeschriebenen Auktion durch private Unternehmen dem deutschen Staat, heute in Euro gerechnet, über 50 Milliarden € erbracht-

Da die Münzen heute ohnehin weltweit von einer Qualität sind, die Edelmetalle von vornherein als Bestandteil ausschließen, ist weniger die Versuchung von Münzminderung durch Münzregal Pächter zur Erzielung von verdecktem Profit zu befürchten, denn eine spekulativ genährte Hype, die den inneren Wert von Münzen, gedruckten Geldscheinen, nach Art von Indices- Zertifikaten, Derivaten unter an- und abschwellend hoher Volatilität erzielter Kurse an den Börsen der Welt computergesteuert hochfrequent im Sekundentakt herauf- und heruntertreibt

D. h. Bargeld wird zum obskuren Objekt der Begierde von Spekualten, Abermillionen Daytradern allerorten in der Welt.

- Das erinnert mich mit Bedacht stark an den Dreißigjährigen Krieg (1618- 1648) als der belgische Bankier Hans de Witte im Bunde mit dem kaiserlich- päpstlichen Feldherrn Albert von Wallenstein das Münzregal des deutschen Kaisers in Wien für das Königreich Böhmen und Mähren befristet zur Pacht käuflich erwarb, Kaiser und Papst dazu Kredit für die Finanzierung der Aufstellung von Heeren gab.

Wie damals in solchen Fällen der Vergabe von Münzregalen, dem Prägen von Münzen auf Zeit, von hochpreisig erworbenen Gnaden des Kaisers, Königs, Fürsten Praxis. verstanden es auch die Hohen Herren Hans de Witte, Albert von Wallenstein mit ihrem Münzregal Konsortium für Böhmen und Mähren einen unermesslichen Reichtum durch schleichende Münzminderung mit der Folge zu zu erzielen, dass eine verheerende Teuerung, Not, Elend ums tägliche Brot, mit Tausenden von Hungertoten, einhergehend mit privaten Vermögensverlusten in ungezählter Zahl im Königreich Böhmen und Mähren ausbrach. -

Frankreich will ab dem Herbst 2015 Barzahlungen von mehr als 1000 € per Gesetz untersagen. Solcher Art Restriktion herrscht seit einigen Jahren in Italien, ohne dass es die Öffentlichkeit zur Kenntnis nimmt.

In der Schweiz, der nachwievor monetär, fiskalisch liberalen Hoch- und Trutzburg in Europa klingt das mit Bedacht besonnen anders, nämlich so, Barzahlungen sollen ab einer gewissen Höhe zur Verhinderung von Geldwäsche verboten werden.

Zur Unterstreichung dieser Schweizer Ambitionen des Law and Order Prinzips liegt die Grenze bei 100 000 Schweizer Franken.

Eine entsprechende Vorlage ist vom Schweizer Ständerat angenommen worden, während der Nationalrat sich bisher dieser Vorlage verschließt.

Es gibt doch tatsächlich weltweit Geld- Experten voran in hochverschuldeten Staaten mit prekären Handelsbilanzdaten, seien es Defizite, seien es Überschüsse, bei stagnierendem BIP, die die Einführung eines Wechselkurses zwischen Bargeld und Buchgeld verlangen, dazu die turnusgemäße Belastung/anno von Bargeld mit einer Steuer auf dem Niveau von Negativzinsen der Zentralbanken.

Mutmaßlich geht es bei all diesen Überlegungen um die gesetzlich aufgerüstete Durchsetzung von noch stärkeren Negativzinsen als Hebel vieler Zentralbanken im Namen eines planwirtschaftlich anmutenden Bestrebens der Steuerung von Konjunktur und Kapitalverkehr. Was bisher wesensfremd, schon gar nicht nicht zu den klassichen Aufgaben von Zentralbanken zählte.

Jetzt fehlt als letzes Argument für das Verbot von Bargeld als gesetzlichem Zahlungsmittel, die aus der Hüfte geschossene Behauptung, nur eine von Bargeld befreite Welt könne im Kampf gegen den Internationalen Terrorismus bestehen, weil Terroristen ja angeblich ihre Kämpfer, Waffen, Munition, Benzin, Kerosin, Telekommunikation, Dinge des alltäglichen Bedarfs nur mit Bargeld bezahlen und entlohnt werden.

Das ist so falsch, wie es als Argument nur falsch sein kann, denn das islamische Geldwesen "HAWALA" besteht zu einem erheblichen Teil aus bargeldlosen Verkehr über Schuldscheine, deren Sicherheit, Garantie von berufen dritter Seite verbürgt wird, so eben auch für Terroristen mit bürgenden Garanten in Wall Street, London City, Paris, madrid, Rom, Brüssel, Frankfurt /Main, Tokio, Riad, Moskau, Katar.

In diesem Zusammenhang könnte die bisher ausschließlich privat komplexe Produktion von Bitcoins über vernetzte Computer und deren Speicherkapazitäten als einer global festgelegten Geldmenge für die Noten- und Zentralbanken eine bisher nicht vorhandene Bedeutung erhalten, indem Auktionen für den käuflichen Erwerb von Lizenzen zur Produktion bestimmter Bitcoin Mengen auf Zeit von den Zentralbanekn viler Staaten, weltweit abgestimmt, ausgeschrieben an Privat vergeben werden.

Das Auf und Ab des täglich gehandelten Wertes der Bitcoins unterliegt komplex eigenen Gesetzmäßigkeiten, die zwar auch von den asymmetrischen Disparitäten, den Unwuchten nationaler, regionaler Währungen im Weltwährungssystem beeinflusst bleiben, diesen aber, anders als regionale, nationale Währungen, nicht unmittelbar unterworfen sind

Wird da nicht der hochverschuldete Bock zum gläubigen Gärtner gemacht?
JP

http://de.wikipedia.org/wiki/Universal_Mobile_Telecommunications_System#Deutschland
Universal Mobile Telecommunications System (UMTS)

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/tod-eines-bankiers
JOACHIM PETRICK 07.05.2014 | 02:06 8
Tod eines Bankiers

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Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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