"Kampf in atonalen Dissonanzen", Jakob Augstein versus Albrecht Müller?
Jakob Augstein und Albrecht Müller fighten, wer wohl am besten sänge?
NachDenkSeiten, die guten Lobbyseiten engagierten Journalismus?
Die brennende Frage der Freitag Community: "Ist Albrecht Müller mit seine NachDenkSeiten (NDS) Prediger oder Lobbyist für einen engagierten Journalismus im guten Sinne, wenn ja, wenn nicht, was ist dann der Freitag?
Jakob Augstein schreibt in seinem Artikel"1
"Zu welchem Zweck betreiben wir Journalismus?"
"Die Nachdenkseiten, die ich gerne und oft lese, sind ein gutes Beispiel für eine Art von Publizismus, die ich selber nicht machen möchte. Hier geht es darum, vor der eigenen Gemeinde zu predigen. Es geht nicht mehr darum, mit Argumenten zu überzeugen, sondern darum bereits Vereinbartes jeweils neu zu bestätigen. Und es geht darum, Recht zu haben und zu behalten."
ohne die Frage zu stellen, ob Journalismus, zu seinen Wurzeln zurückkehrend, auch Lobbyarbeit für seine kleinen oder gar breiten Leserschichten sein darf.
Zu Anbeginn des neuzeitlichen Journalismus ab dem 16, 17., 18. Jahrhundert war Journalismus in einer Welt absolutistisch monarchistisch, despotisch, imperial kolonialistisch ausgerichteter Gesellschafsssysteme in Europa, Afrika, Asien, Aemrika, Australien reine Lobbyarbeit wider die Herrschenden Verhältnisse und selbstherrliche Obrigkeit.
Heute üben wir, entweder das Fremdschämen bei der Frage, ob Journalismus Lobyarbeit für seine Leserschaft sein darf?,
oder denken, die Frage nach dem Journalismus als Lobbyarbeit ist ein fadenscheinig alter Ladenhüter, mit dem sich kein engagierter Journalist, Denker noch Dichter, es sei denn er ist Kabarettist,Komiker mehr zu schmücken wagt.
Bevor wir vom Freitag also in einen qualifizierten Wettstreit mit den NachDenkSeiten (NDS) Albrecht Müllers treten, sollten wir uns hinlänglich in der Wahrnehmung kalr und einig sein, wen wir da überhaupt vor uns haben, nämlich keinen Prediger vor seiner Gemeinde, seinem Herrn, wie es Jakob Augstein uns nahelegen will, sondern einen Lobbyisten im guten, im wahren Sinne, der den unterbliebenen Nachrichten über, verfassungsrechtlich garantiertes, entzogenes Forderungseigentum der Art von Wohlstands- , Wohlfahrts- , Jugend- , Alten-, Behinderten- , Kultur- , Bildungs- , Erziehungs- , Qualifizierungs- ,Entwicklungshilfen im In- und Ausland ,schreibend und redend, öffentlich- rechtlichen wie privaten Raum und Sendezeit zu akquirieren sucht.
Dass die NDS dabei bisweilen schrille Alarmtöne anklingen lassen, als stünden sie mit dem Rückenander Wand im Speerf- und Sperreuer der systemrelevanten Medien, mag der eigenen Geschichte der NDS des Albrecht Müller geschuldet sein, wo es diesen NDS nicht nur an gesellschaftspolitischer Akzeptanz, Resonanz im Mainstream fehlte, sondern diese mit unlauteren Wettberwerbsmitteln bis aufs argumentativ ehrabschneidende Messer bekämpft wurden.
Folglich geht es den NDS des Albrecht Müller n. m. E. nicht, wie Jakob Augsterin meint, um das Recht haben und Recht behalten, sondern um das Durchsetzen und Behaupten des Rechts auf Anhörung nachhaltiger Argumentation im Rahmen allgemeiner Meinungs- und gesellschaftspolitischen Willensbildung.,
JP
Kommentare 8
Zu dem Thema gibt es doch schon einen Blog:
https://www.freitag.de/autoren/jaugstein/zu-welchem-zweck-betreiben-wir-journalismus
delloc16.07.2012 19:40
Danke für Erinnerung an meinen entsprechenden Hinweis
Mancher meint bei dieser Debatte "...Zwar hat Augstein selbst damit angefangen, in seinem Blogtext die Vergleiche mit NDS zu ziehen, aber irgendwann reicht es ja auch"Das habe ich auch zuerst gedacht und mich gefragt, warum räumt Jakob Augstein den NachDenkSeiten und da insbesondere Albrecht Müller, ohne für mich erkennbare Not, bei der anschwellenden Debatte über die Konzeption und Ausrichtung des Freitag einen so hohen Stellenwert ein?Inzwischen denke ich da anders und erkenne, dass jeder für sich, Jakob Augstein hier, Albrecht Müller da, in ganz besonderer Weise ausgeprägt, für eine bestimmte Vorstellung von Journalismus stehen.Während Albrecht Müller mutmaßlich aus der Tradition von Parteizeitungen, wie dem gewerkschaftsnahen "Vorwärts" der SPD zu schreiben gedenkt, strebt Jakob Augstein n. m. E., politisch- kulturell breiter aufgestellt, mit dem Freitag danach, ohne Ansehen von Parteien, Gewerkschaften, Verbänden, Kirchen, Stiftungen einer investigativen Empörungskultur, schreibend, redend, Raum und Sendezeit zu akquirieren.Insofern halte ich jetzt Vergleiche zwischen dem Freitag und den NachDenkSeiten, vom Grundsatz her, im genannten wie kommunizierten Zusammenhang der konzeptionellen Findungssuche des Freitag und seiner Community für zielführend
Lieber Herr Petrick,
ich schätze die NDS! Allerdings begann die Auseinandersetzung auf Facebook. Hier stellt Frau Gorges immer wieder Texte ein, die sich auch gegen JA wenden mit Behauptungen, die so nicht stimmen. Außerdem meine ich, dass Müller die Kolumnen des Verlegers in ihrer Wirkung verzerrt, wie ich ja auch finde, dass dies die FC tut.
Ich finde es schade, dass die Auseinandersetzung diese Form angenommen hat. Im übrigen stimme ich Ihnen zu. DF als Wochenzeitung muss breiter aufgestellt sein. Die Emörungskultur funktioniert ja schon "gut", nun darf auch inverstigativ werden.
annemonengrüße aus Berlin!
Lieber Herr Petrick,
bitte legen Sie sich ein Erkennungsbildchen zu. Mit diesem anonymisierten Menschärgerdichnichtfigur-Logo gehen Sie mir zu schnell unter.
@anne mohnenLiebe Frau Neumann,ich erlebe den "Kampf der Giganten" als eine Art StandBy Wirbelsturm im Wasserglas, mit dem Ziel im eitlen Gerangel mit dem Anderen sichtbare Konturen für ein Alleinstellungsmerkmal zu gewinnen.Das wird, aus der Natur der eitlen Sache und allgemein prekären Lage der Medien, einfach nicht gelingen.Warum?, weil es weder um Jakob Augstein noch um Albrecht Müller geht, sondern um das Publikum, das dem einen, wie dem anderen launig applaudiert, oder schrill gegen den einen wie den anderen zur Blutgretsche anhebt.Und das alles nur, weil sich der eigentliche Gegner kritischer Medien im Deutschen Bundestag, in den Landtagen, Kommunen, im bunt dichten Blätterwald, angeblich ohnmächtig der Rüffel aus Brüssel harrend, bis auf Weiteres Erheiterndes, rar bis unsichtbar macht?tschiaoJP
@anne mohnen Liebe Frau Neumann,mit dem Erkennungsbildchen ist das so eine Sache Ich weiß nicht, was ich da falsch mit der Eingabe mache. Bisher erleb ich stets den lapidaren Hinweis durch den Freitag Browser, ohne zu klären, welche Fehler ich mache:"Es sind einige Fehler aufgetreten",
Liebe Frau Neumann,
endlich ist es mir gelungen, ein Erkennungsbildchen herunter bzw. herauf zu loaden
Übriegns:
Möchten Sie lieber mit annemohnen angesprochen werden oder mit Frau Neumann?
tschiao
JP