Wolfgang Schäuble, unser Schmerzensmichel?

Komödiant Dass Schäuble sich im Rollstuhl auf den Marktplatz stellt, als geräderter Komödiant ruft "Alle Speere zu mir! Durch diese Gasse muss er kommen", erschüttert mich.

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Wolfgang Schäuble, von historischen Ereignissen geräderter Komödiant und Unschuldslamm?

Wolfgang Schäuble, Jahrgang 1942, des verblasenen Wunderhorn hochbegabter Schmerzensknabe der Nachkriegskindergeneration?

Wolfgang Schäuble war nie Herzenseuropäer, gilt als Kernlandeuropäer von Anfang an. Wolfgang Schäuble war und ist, mit und ohne Rollstuhl, lebenslang der bundedeutsch hochbegabte Schmerzensknabe der Nachkriegskindergeneration aus dem Wunderwirtschaftfüllhorn allgemein vagabundierenden Schmerz und Ärger deutsch- deutsch europäischer Gemütsverfassung in zugespitzter Lage, systemisch nicht ganz dicht, ins Fidele dreht, Reichskanzler Otto von Bismarck in der FAZ als großen Europäer ins historische Schaufenster stellt, wie Jakob Augstein in seiner aktuellen SPIEGEL- Kolumne zu wissen meint.

- Der preussische Ministerpräsident Otto von Bismarck fand eine deutschsprachig europäisch geprägte Landschaft voller Königs- und Fürstentümer in Mitteleuropa vor, die in Rhein- oder sonstigen Bünden europäisch verankert waren.

1871 hatte Bismarck mit dem diabolsicher Rittmeister- Husarenstück der

"Emser Depesche"

1870 am Anbeginn, im Spiegelsaal des französischen Schlosses zu Versailles, nahe Paris, ohne die Habsburger, deutsche Königs- und Fürstentümer in die, preußisch dominierte, Reichseinheit mit französischen Mtteln aus der Glanz & Gloria Siegesbeute für die kaiserliche Einheitswähung MARK "gekriegt".

Was dabei leicht vergessen wird, die wahre Wiege Preußens als Königreich und Militärmacht stand nicht in Wien, nicht in Rom, noch London, Madrid, Kopenhagen, Moskau, sie stand in Paris, Dorn im Fleische des Römischen Reiches Deutscher Nation, den Habshurger Kaisern in Wien zu sein. -

Jetzt verlegt sich Wolfgang Schäuble in Fragen des Euros selten ungestüm auf die Rolle eines vorherigen Alexis Tsipras, nachdem der in Athen als Regierungschef krisenkompetent Tritt gefasst hat, als sei er, der Wolfgang der deutschen Nation, nun das inkompetente Greenhorn, das seine Meinung aus dem Bauche in die Welt hinaus posaunt, als wolle er, was er wolle, was er aber, laut dem griiechischen Ex- Finanzminister Yanis Veroufakis, gar nicht will, nämlich Griechenland in den Grexit, Graccident treiben.

Denn aufgemerkelt !

Wolfgang Schäuble will mit zugespitzten Lagen des Euros, Europas nur bedrohlich spielen. Grexit, Graccident, das wäre, gemäß Thomas Pikettys Streitschrift

"Schlacht um den Euro",

ein wilder "Haircut, der, voll risikogeschwängerter Unwägbarkeiten ist, siehe wilder Haircut im Pleitefall Lehman Brother am 15. September 2008, statt einem regulierbar fiskalischen Haircut

https://www.freitag.de/autoren/joachim-petrick/griechennds-fiskalischer-haircut-2015

JOACHIM PETRICK 23.07.2015 | 14:28 2

Griechennds fiskalischer "Haircut" 2015

Thomas Piketty unterscheidet wilden und fiskalischen "Haircut". 2008 Irland, 2010 Griechenland, kam es zum wilden "Haircut". 2015 zeichnet sich in Athen ein fiskalischer "Haircut" ab

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bestätigt gegenwärtig auf Nachfrage gerne süffisant, dass zwischen ihm und Bundeskanzlerin Angela Merkel in Fragen des Euros, des Umgangs mit der Schuldenkrise in Athen sehr wohl ein Blatt Papier passt.

25 Jahre ist es her, da stand Wolfgang Schäuble in Verhandlungen der im Kalten Krieg, Hüben und Drüben, angestauten Intensität unter unermesslichem Zeitdruck die Brisanz zu nehmen.

Da heißt es noch heute gerne, nur wenige Monate hätten ihm und dem DDR-Staatssekretär Günther Krause zur Verfügung gestanden, um das deutsch- deutsche Vertragswerk für den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich der Bundesrepublik Deutschland, gemäß Artikel 23 Grundgesetz (GG), als Tischvorlage für Bundeskanzler Helmut Kohl und DDR- Ministerpräsident Lothar de Maizière zu erarbeiten.

Warum eigentlich?, weil sowohl die DDR, als auch die Emiissäre der Bundesrepublik Deutschland 1990 weder Klärungs- , noch Beratungsbedarf Richtung OSZE, UNO in Fragen der deutschen, der europäischen Einheit deligiert wissen wollten?

Viel habe auf dem Spiel gestanden, wird gerne, nachwievor, Legenden fütternd, kolportiert..

Es ginge damals um Alles, um die Zukunft Deutschlands, Europas.

- Historischer Hintergrund:

Bundeskanzler Helmut Kohl betraut 1990 seinen unersetzlich letzten politischen kampfgefährten,Wolfgang Schäuble, nachdem er 1988 auf dem Bremer CDU- Parteitag, aus dem Bauch heraus, seine einstigen Mitstreiter, Kurt Biedenkopf, Heiner Geissler, Ernst Albrecht, Ministerpräsident Niedersachsens, Lothar Späth, Ministerpräsident Baden- Wprttembergs, CDU- Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth als "Verräter" und angebliche "Putschisten" in die Wüste schicken wollte und z. T. geschickt hatte, mit der Anbahnung, des Abchlusses eines deutschen- deutschen Einheitsvertragswerkes. -

1990 lag eine euphorische Hoch- und Jubelstimmung in der Luft und über den Stammtischen.

"Das Glück der Deutschen Einheit, war nur als heller Wahn im glänzenden Anzug oder mit Blick auf den Staatspräsidenten der UdSSR, den Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow und dessen Gasnost, Perestroika Ziele auf internationaler Politkebene der Rüstungskontrolle, Abrüstung und Internationaler Zusammenarbeit zu fassen.

Der Erfolg deutsch- deutscher "Zwei plus Vier"- Verhandlungen gilt auch als Schäubles Erfolg.

Sowohl die DDR 1990, als auch Griechenland 2015 waren und sind ökonomisch, politisch keine Volkswirtschaften, die das Gewicht auf die Waage bringen, über die Zukunft der Europäischen Union, der Eurozone zu entscheiden!

Trotzdem wurde und wird 1990, wie 2015 genau diese Karte von "Eurogruppen" Emissären Gipfel zu Gipfel gespielt. Warum?

Und wieder ist Wolfgang Schäuble, wie 1990 als Bundesinnenminister, jetzt im Jahr 2015 Bundesfinanzminister als beinharter Unterhändler in der Eurogruppe und im Governeursrat des Europäischen Stabilitäts Mechanismus (ESM) mit Banklizenz für Deutschland unterwegs.

Anders als vor 25 Jahren im Verlauf und nach Ende der Verhandlungen über den "Zwei plus Vier-Vertrag" im Wege der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990, ist jetzt im Jahr 2015 mit eisigem Blick auf Athen, den Dollar, statt dem Euro in der Pupille?, keine Spur von Dynamik, gar lupenreine Demokratie- Hochstimmung bei Verhandlungen der Institutionen, Eurogruppe, EZB, ESM, IWF über die Zukunft der Eurozone und der EU zu entdecken.

Wolfgang Schäuble weiss sehr wohl, als Baden- Badener um die europäische Systemrelevanz deutsch-französischer Zusammenarbeit, hat er doch jahrzehntelang den politischen Netzwerk- und Einigungsprozess Europas mit zu gestalten versucht.

Dass Wolfgang Schäuble sich nun im Rollstuhl, historisch im wahrsten Sinne des Wortes als gerädert und gebeutelter Komödiant auf den Markplatz stellt und in einer Art Ausnahmezustand, in spektakulärer "Wilhelm Tell" Pose ruft

"Alle Speere zu mir! Durch diese Gasse muss er kommen,"

erschüttert mich.

Ja wer denn, wie denn, gar Angela Merkel, Jean- Claude Juncker, Martin Schulz, Barack Obama, Mario Draghi in Eintracht mit dem Rubelzar und Zimmermann Wladimir Putin, untergehakt von Alexis Tsipras, oder was?

Nein in diesen komödiantischen Schäuble Schmerzensmichel Attitüden, Posen, kann, angesichts des Ernstes der Lage in Europa, der Welt mit 60 Millionen Flüchltingen inner- und außerhalb ihrer Heimatländer kein Segen liegen.

Besinnen Sie sich, Herr Schäuble!

Beenden Sie Ihre Selbstinzenierung als von historischen Ereignissen politisch gerädert und gebeutelter Komödiant


JP

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Minister Schäuble: Schattenkanzler des Schmerzes
Donnerstag, 23.07.2015 – 16:52 Uhr
Eine Kolumne von Jakob Augstei

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Joachim Petrick

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Joachim Petrick

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