Zur Zeugenschaft gezwungen: Wie Juden und Israelis mit den Bildern des Terrors umgehen

7. Oktober Die Hamas hat ihre Gräueltaten gefilmt, um allen Juden klarzumachen: Ihr seid nirgendwo sicher. Gleichzeitig geben die Bilder Aufschluss über den Verbleib Verschleppter und können der Aufklärung dienen. Wie soll man also mit ihnen umgehen?
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Noch immer sind über 100 Geiseln in den Händen der Hamas. Eine Frau protestiert in Tel Aviv für deren Freilassung
Noch immer sind über 100 Geiseln in den Händen der Hamas. Eine Frau protestiert in Tel Aviv für deren Freilassung

Foto: Christopher Furlong/Getty Images

Yossi Schnaiders Stimme ist schwach und monoton. „Ich bin wie ein Roboter“, sagt er am Telefon. Yossi Schnaider lebt im Zentrum Israels, der Großteil seiner Familie im Süden. Genauer: im Kibbuz Nir Oz, das in den frühen Morgenstunden des 7. Oktober von der Hamas überfallen wird. Als er an diesem Tag vom Raketenalarm geweckt wird, ist ihm schnell klar: „Dieser Angriff ist anders“. Weil er von seiner Familie nichts hört, greift Yossi Schnaider zu seinem Handy und beginnt zu suchen. Was er auf einem der vielen Telegram-Kanäle, die von der Hamas als Sprachrohr verwendet werden, sieht, lässt ihn bis heute nicht los. Yossi Schnaider wird Zeuge, wie seine Tante, sein Onkel, seine Cousine, ihr Mann und die beiden Kinder – das eine vi