Das 20. Jahrhundert in der Aufklärungsepoche

Aufklärungsepoche Das 20. Jahrhundert in der Aufklärung war nicht nur von den Weltkriegen und dem Wettrüsten determiniert, sondern auch von einigen Technikentwicklungen, die die Natur endgültig verdrängen sollten.

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Am Anfang des 20. Jahrhunderts schien alles erfunden. Nicht nur Autos, sondern man konnte sogar endlich fliegen. Die Welt brummte mit dem Motor des Kapitalismus. Ein Hauptfokus waren Schiffsverbindungen (oder bald Flugzeuge) zwischen Europa und den USA, um schnell von einem Kontinent zum anderen zu gelangen. Die erste Funkverbindung über den Atlantik, wenn auch erst nur bis Neufundland, war 1901 gelungen. Die Technik entwickelt sich.

Technikschlacht des ersten Weltkrieges

Der erste Weltkrieg begann mit einem eher nebensächlichen Vorfall, dem „Attentat von Sarajevo [2] gegen den Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand und und seine Gemahlin, ausgeführt von serbischen Nationalisten. Daraufhin folgte eine Kriegserklärung Österreich-Ungarns gegen das eher mit dem russischen Zarenreich verbündete Serbien. Der Deutsche Kaiser Wilhelm II sagte seine volle Unterstützung an der Seite Österreich-Ungarns zu. So der Beginn dieses Krieges.

Insbesondere in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg wurde in der Bundesrepublik eine treibende Rolle Deutschlands in diesem Konflikt heruntergespielt, der Krieg wurde als Unfall, die deutsche Unterstützung als ein Fehler dargestellt, demzufolge das Deutsche Kaiserreich in diesen Krieg hineingezogen wurde. Erst Recherchen des Hamburger Historikers Fritz Fischer [4], vor allem durch sein 1961 erschienenes BuchGriff nach der Weltmacht korrigierten die Sichtweise. Dieses Buch brachte eine offene Diskussion darüber hervor, die nach einem Jahrzehnt in einem Konsens endete, den ich bereits in den 60er Jahren in der Schule (DDR) so gelernt hatte: Deutschland wollte seine etwas abgeschlagene Rolle in der Weltpolitik insbesondere in Bezug auf Kolonialbesitz wesentlich verbessern. Daher wurde der Konflikt um Serbien gern zum Anlass genommen. Die Kriegserklärung gegen Russland erfolgte bereits am 1. August 1914. Der unterstützte Bündnispartner Österreich-Ungarn erklärte seinerseits den Krieg gegen Russland erst am 6. August. [3].

Jedoch, auch darüber herrscht weitgehend Konsens unter den Historikern, darf auch nicht von einer alleinigen Schuld eines „Aggressors Deutschland“ ausgegangen werden. So ein Zitat des Historikers Christopher Clark aus dem Jahre 2012: [5]

... So gesehen war der Kriegsausbruch eine Tragödie, kein Verbrechen. Wenn man dies anerkennt, so heißt das keineswegs, dass wir die kriegerische und imperialistische Paranoia der österreichischen und deutschen Politiker kleinreden sollten, die zu Recht die Aufmerksamkeit Fritz Fischers und seiner historischen Schule auf sich zog. Aber die Deutschen waren nicht die einzigen Imperialisten, geschweige denn die einzigen, die unter einer Paranoia litten. Die Krise, die im Jahre 1914 zum Krieg führte, war die Frucht einer gemeinsamen politischen Kultur: Aber sie war darüber hinaus multipolar und wahrhaft interaktiv – genau das macht sie zu dem komplexesten Ereignis der Moderne, und eben deshalb geht die Diskussion um den Ursprung des Ersten Weltkriegs weiter, selbst ein Jahrhundert nach den tödlichen Schüssen Gavrilo Princips an der Franz-Joseph-Straße.

Diese Debatte ist wesentlich. Denn es war doch offensichtlich eine Frage der Situation, die zur verheerenden Technikschlacht des ersten Weltkrieges führte und keine einfache Schuldfrage. Man wollte sich messen. Deutschland nahm die Situation gern an, um für sich auch ein Stück vom Kolonialkuchen zu erringen. Auf der anderen Seite wollte man ihm (Deutschland, dem Kaiser) gern zeigen, wer hier das Sagen hat. Das Schicksal der einzelnen Soldaten und der Bevölkerung stand niemals in einer Diskussion. Der Krieg als solcher war noch nicht geächtet.

Es war ein ähnliches Denken in der Welt wie im Krieg von 1756, ein Kräftemessen aller damals wesentlichen Staaten der Welt um koloniale und territoriale Vorherrschaft. Zu recht wird in einigen Quellen der Krieg von 1756 als der eigentliche „erste Weltkrieg“ bezeichnet (siehe Artikel zum 18. Jahrhundert dieser Serie). Warum nicht wieder Kräfte messen, ... mit den neuen Voraussetzungen der Zeit von 1914.

Die Fortsetzung nach dem ersten Weltkrieg, die Verwerfungen der Nachkriegszeit einschließlich Wirtschaftskrisen, die letztlich zum zweiten Weltkrieg geführt haben, sollen hier nicht detailliert besprochen werden. Es gibt darüber genügend Quellen und Diskussionen. Stattdessen blicken wir folgend auf einige andere Dinge, die noch das 20. Jahrhundert kennzeichneten.

Sauberkeit und Eugenetik, Alkohol- und Drogenverbot

In der Rokoko-Zeit trug man Perücken und puderte sich. Warum: Es ging der Glaube um, dass warmes Wasser die Poren der Haut öffnet und damit Krankheiten, oder so genannte „Miasmen“ in die Haut eindringen konnten [6]. Ignaz Semmelweis [7] brachte 1861 das Buch „Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers“ heraus. Er forderte seine Kollegen auf, sie sollten sich bitte die Hände waschen, wenn Sie aus dem Leichenhaus hinüber zur Geburtenklinik gehen. Dies wurde damals abgelehnt, „da Hygiene als Zeitverschwendung und unvereinbar mit den damals geltenden Theorien über Krankheitsursachen angesehen wurde. Vielmehr wurde von vielen das Kindbettfieber beispielsweise auf schlechte Luft, das Ausbleiben der Menstruation oder einen Milchstau zurückgeführt.“ (Zitat nach [7], 2023-08-13).

Nach und nach setzte sich jedoch die Haltung durch, Hygiene sei doch wichtig [8]. Insbesondere weil mittlerweile Bakterien als Erreger von Krankheiten erkannt wurden, die es abzuspülen gilt. So sind auch am Ende des 19. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die uns heute vollkommen selbstverständlich erscheinenden Kanalisationen, Wassertoiletten und dergleichen entstanden. Hygiene wurde von nun an groß geschrieben. Insbesondere in den USA wurde die neue Hygiene durchgesetzt. Das erste, was Einwanderer in der 1892 eingerichteteten Aufnahmezentrale in Ellis Island [9] sich unterziehen mussten: Sie mussten duschen [16].

Vererbung und Eugenetik

Die Wissenschaft erklärt alles sehr zuverlässig und folgerichtig. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden nicht nur Bakterien, sondern auch die Gene entdeckt (DNA). Damit war verständlich, wie die Vererbung funktioniert, wie es von Charles Darwin, Gregor Mendel und einigen anderen dargestellt wurde. Schlussfolgernd wurde erkannt, dass bestimmte Krankheiten vererbt werden. Im Zuge dessen entstand die Eugenik [11]. Diese beschäftigte sich nun damit, wie Erbkrankheiten möglichst verhindert werden können, mit Beratungen, wen man heiraten sollte bis hin zur Sterilisation angeblich erbgeschädigter Menschen oder gar deren Ermordung im nationalsozialistischen Deutschland [12]. Im letztgenannten Verweis wird ausdrücklich dargestellt, dass die Eugenik nicht nur in Form der Euthanasie bei den Nazis verbreitet war sondern weltweit, insbesondere in den USA. Dazu ein längeres Zitat aus [11] (2023-08-13):

1896 wurde im US-Bundesstaat Connecticut ein gesetzliches Heiratsverbot für „Epileptiker, Schwachsinnige und Geistesschwache“ erlassen. Später wurde es mit Zwangssterilisationen verbunden. Daraufhin sollen geschätzte 100.000 Menschen im Rahmen dieses Programms sterilisiert worden sein, häufig ohne Information über die Folgen des Eingriffs.

1903 richtete die American Breeders Association (Vereinigung der amerikanischen Erzeuger) ein „Eugenik-Komitee“ ein. Diesem zufolge sollten mindestens 10 Millionen US-Bürger an der Fortpflanzung gehindert werden.

1907 wurde in Indiana erstmals Zwangssterilisation aus eugenischen Gründen gesetzlich erlaubt. Weitere 32 US-Bundesstaaten erließen ähnliche Gesetze. Daraufhin wurden rund 60.000 US-Bürger sterilisiert, ...

Anders in der Sowjetunion, ebenfalls ein längeres Zitat nach [11] (2023-08-13):

Bereits vor der Oktoberrevolution hatten russische Eugeniker die Rassen- und Klassenelemente der deutschen Rassenhygiene und der britisch-amerikanischen Eugenik weitgehend einhellig kritisiert und abgelehnt, und besonders auch nach der Revolution betonten sie die Bedeutung des gesellschaftlichen Umfeldes, der Bildung und Erziehung. Sie verurteilten Maßnahmen der negativen Eugenik wie Absonderung und Sterilisierung der „Untauglichen“, die in Deutschland, Skandinavien und in den USA so beliebt waren. Als Alternative schlugen sie eine Verbesserung der gesellschaftlichen Bedingungen, Reformen und Präventivmedizin vor. Dieser Trend setzte sich nach der Oktoberrevolution von 1917 fort.

Alkohol- und Rauschgiftverbot

Insbesondere in den USA kam es zu zwei weiteren Entwicklungen zur Sauberkeit: Alkoholverbot [13] und Rauschgiftverbot. [14]. Beides sind ähnliche Ansätze, das Alkoholverbot hat sich dann nicht durchgesetzt. Die so genannten Rauschgifte oder Drogen sind sehr verschieden. Wenn man bedenkt, dass Heroin etwa zur gleichen Zeit wie Aspirin vom Bayer-Konzern im selben Labor nacheinander synthetisiert und als wirksames Medikament herausgebracht wurde (1896, 1898), Heroin war bis etwa 1929 im Handel, nachzuhören in [14], dann relativiert sich die Sicht auf Rauschgifte als solche. Der Name „Heroin“ leitet sich von der heroischen, heldenhaften Wirkung gegen die um 1900 grassierenden Krankheiten her. Bedenkt man weiterhin, das 1996, vor kurzem, das auf Opium basierende Schmerzmittel Oxycontin auf den Markt gebracht wurde [15], mit Lobbyarbeit, falschen Behauptungen und katastrophalen Nachwirkungen, in dem Land, das am schärfsten gegen Rauschgifte aller Art im 20. Jahrhundert hervorgegangen ist. Als die Beatles „Lucy in the Sky with Diamonds“ gesungen haben, ging ein Aufschrei durch das Land. Die unterschiedslose Ächtung aller sogenannten Drogen wäre doch etwas zu hinterfragen. Selbstverständlich ist Alkohol und die meisten Drogen Jugendlichen möglichst vorzuenthalten, auch weil ihr Körper noch nicht alles verträgt. Das Verdrängen und die vollständige Ächtung einer Pflanze wie Hanf unabhängig von ihrer genauen Verwendung sollte aus heutiger sich nicht mehr als nachvollziehbar betrachtet werden.

Relativierung von Sauberkeit und Verboten

In unserem 21. Jahrhundert ist die Sauberkeit insoweit etwas relativiert, dass man aus der Beobachtung weiß, dass absolute Hygiene (im Zusammenhang mit den vielen uns umgebenden künstlichen Stoffen) häufiger zu Allergiereaktionen führt. Man weiß viel mehr von Selbstheilungskräften und der Bedeutung der vielfältigen Darmflora, erst seit den letzten 20 Jahren. Siehe auch [16]. Meine Oma, vom Dorf stammend, hatte immer schon gesagt „Dreck reinigt den Magen“.

Ebenfalls relativiert wird in der letzten Zeit das absolute Verbot aller Stoffe für Genuss- und Rauschzwecke, die sogenannten „Drogen“.

Sieg der Technik über die Natur ?

Im Jahr 1962 ist das Buch „Silent Spring“, deutsch „Der stumme Frühling“ der Biologin Rachel Carson erschienen [17]. Was war dem vorausgegangen: Die Erfahrungen mit Chemiewaffen aus den Weltkriegen führten zur Entwicklung von Pestiziden und Insektiziden – Unkraut und Insektenvernichtungsmitteln, um die industrielle Landwirtschaft effektiver werden zu lassen. Das Buch war eine Warnung, ein Aufschrei und gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Umweltbewegung. Die in diesem Buch beschriebenen Themen sind leider immer noch aktuell, siehe aktuelle Diskussion über Glyphosat. Letzteres ist zugelassen, wird in Deutschland nicht in Verbindung mit dem genmanipulierten Mais verwendet, sondern statt dessen als Arbeitserleichterung oder sogar „Bodenschutz“ weil eingebrachtes Glyphosat Unkraut absterben und zu natürlichem Dünger werden lässt und man das Pflügen spart. Ob Glyphosat bei entsprechender vorsichtiger Anwendung krebserregend ist, darüber wird gestritten. Es ist ein Millionenumsatz, weswegen Manager von Bayer sich entschieden haben, trotz schlechten Rufs Monsanto aufzukaufen. - Aktuelle Thematik. In den USA werden Bienenvölker von A nach B und C transportiert, um die Insektenbestäubung zu ermöglichen. In Bayern gab es das Volksbegehren „Rettet die Bienen“, mit gewissen erfolgversprechenden Änderungen. Immerhin ist das Thema ins öffentliche Bewusstsein gelangt. Jedoch wird das Thema aktuell verdrängt da es nur noch um die „Klimakrise“ zu gehen scheint, siehe [20].

Zum Glück ist das Bereiten einer gesunden Nahrung sehr oft und heute evtl. wieder etwas verstärkt eine einfache manuelle Tätigkeit unter Nutzung dessen, was die Natur uns bietet oder was man in Bauernläden kaufen kann. Mittlerweile bieten selbst Discounter Gemüse aus heimischer Produktion zu fairen Preisen an. Das ist nicht der Wunsch der Lebensmittelindustrie. Letztere möchte uns über Werbung und Fachartikel weismachen, dass das Lebensmittel aus der Verpackung genau abgestimmt ist auf die Bedürfnisse des Körpers hinsichtlich Nährgehalt und Spurenelemente. Es enthält nur oft etwas zu viel Zucker oder stattdessen chemisches Süßungsmittel. Als Kind in den 60ern habe ich als selbstverständlich gelernt und oft selbst praktiziert, dass man einen Pudding kocht, indem man ein Pulver aus einer Tüte mit der Aufschrift „Rotplombe“ in heiße Milch oder gar nur Wasser kippt - und fertig. Kurz erklärt „Rotplombe“ aus Erfurt war die DDR-Marke statt Dr. Oetker oder Nestle. Die DDR-Variante für den bekannten „Kaba“ von Nestle hieß „Trink Fix“. In den 1980ern habe ich mich dann zunächst gewundert, dass manche Leute aus dem Bekanntenkreis Pudding mit Obstsaft und Stärke selbst zusammenstellen. Mein erstes Buch, das ich als 5-jähriger in Frakturschrift „intensiv“ gelesen hatte, war „Die Rama-Post des kleinen Coco“. Das Buch war etwa von 1930, aus meiner Mutter's Schulzeit. Aller paar Seiten gab es da eine Rama-Werbung.

Die Lebensmittelindustrie und die Pharmaindustrie wollen unser Leben bestimmen, ohne Natur. Doch es gibt Gegenbewegungen.

Die 1980-ger, „Jahrzehnt der Bewahrung der Schöpfung“ und das „Ende der Geschichte“ 1992

Die 1980er galten als „Jahrzehnt der Bewahrung der Schöpfung“ – aus kirchlicher Perspektive. Die 1980er waren von Protesten gegen Kernkraft und Aufrüstung gekennzeichnet (in der DDR zwar weniger). Umweltfragen wurden diskutiert, der „saure Regen“ war damals eines der Themen, die Verschmutzung der Flüsse und die Einführung des Katalysators gegen zu viel Schadstoffe aus Autos. Die Zeit war auch geprägt durch Wettrüsten, SS-20 gegen Pershing-2. Wem man die Hauptschuld an diesem Wettrüsten gab, hing etwas von der grundsätzlichen Einstellung ab. Die Sowjetunion war den USA immer schon ein Dorn im Auge, spätestens seit sie als Erster einen Kosmonauten im Weltraum fliegen ließen. Andererseits waren die so bezeichneten „Sofjets“ auch nicht gerade zimperlich in manchen Angelegenheiten. Doch, aus heutiger Perspektive betrachtet, wenn man den Einmarsch in Afghanistan 1979 als „Hilfe und Beistand“ betrachtet, wie von den USA auch oft praktiziert (beispielsweise „militärischer Beistandsvertrag mit Südvietnam am 23. Dezember 1950 “ siehe [18]), wenn man das militärische Vorgehen 1953 in Deutschland, 1968 in Prag gegen Demonstranten im jeweiligen Land ebenfalls als „Beistand der Schutzmacht“ ansieht, wie es auch in anderen Ländern gegen Demonstranten praktiziert wird und wurde, dann hat die Sowjetunion eigentlich keinen Krieg vom Zaun gebrochen. Dennoch ist das als „Sozialismus“ bezeichnete Machtsystems der jeweiligen Parteien und ihrer Vorsitzenden zurecht als ungerecht empfunden worden und führte zu den friedlichen Revolutionen 1989/90.

Mit den 1990ern war das dann alles vorbei. Für uns (DDR) gab es endlich die Vorzüge des „Westens“, es gab den großen Sieg der „Westlichen Werte“ über den Sozialismus, die Globalisierung, die Weltwirtschaft brummte und alles schien im Lot. 1992 erschien das Buch „The End of History and the Last Man“, bekannt auch als „Das Ende der Geschichte“ des US-amerikanischen Politikwissenschaftlers Francis Fukuyama [19]. Zitat (2023-08-20): „Fukuyama vertrat die These, dass sich nach dem Zusammenbruch der UdSSR und der von ihr abhängigen sozialistischen Staaten bald die Prinzipien des Liberalismus in Form von Demokratie und Marktwirtschaft endgültig und überall durchsetzen würden. Die Demokratie habe sich deshalb als Ordnungsmodell durchgesetzt, weil sie das menschliche Bedürfnis nach sozialer Anerkennung relativ gesehen besser befriedige als alle anderen Systeme. Mit dem Sieg dieses Modells ende der Kampf um Anerkennung und es entfalle das Antriebsmoment der Geschichte.

Vergessen waren der kalte Krieg, das Wettrüsten, auch die „Bewahrung der Schöpfung“ als christliche Bewegung der 80er Jahre. Die gefühlte Devise war: „Die Technik wird's schon richten, die Technik macht schon gut“. Das 20. Jahrhundert nahm scheinbar ein positives Ende.

Es sei auf den folgenden Artikel des 21. Jahrhunderts verwiesen.

Literatur und Links

[1] https://www.freitag.de/autoren/kassandra

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_von_Sarajevo

[3] https://schulzeug.at/geschichte/oesterreich-ungarn-und-der-erste-weltkrieg/
Kriegserklärung Österreich-Ungarn gegen Russland am 6. August 1914

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Fischer-Kontroverse

Fritz Fischer: Griff nach der Weltmacht. Die Kriegszielpolitik des kaiserlichen Deutschland 1914/18. Droste, Düsseldorf 2013 (Nachdruck der Sonderausgabe 1967, erstmals erschienen 1961, ebenda; erweiterte Ausgabe 1964), ISBN 978-3-7700-0902-2.

[5] Zitat entnommen aus https://de.wikipedia.org/wiki/Fischer-Kontroverse#Bilanz,
dortige Quellenangabe: Christopher Clark: Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog. Aus dem Englischen von Norbert Juraschitz. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04359-7, S. 716–717.
https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Clark

[6] https://www.derdom.de/2020/05/04/warum-hygiene-die-welt-veraendert/ Abschnitt „Scheu vor warmen Wasser“ mit Erwähnung der „Miasmen“

[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Ignaz_Semmelweis

[8] https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/sauberkeit/hygiene/index.html

[9] https://www.deutschlandfunk.de/vor-125-jahren-einwanderungsbehoerde-auf-ellis-island-100.html, auch https://www.dw.com/de/insel-der-tränen-und-hoffnung/a-215774

[10] https://www.eurozine.com/the-impact-of-immigration-on-american-society-2/ „Die Auswirkungen der Immigration auf die amerikanische Gesellschaft“, deutsche Version umschaltbar, oder „The impact of immigration on American society“

[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik, Eugenetik und deren Verbreitung und Anwendung, siehe auch https://www.spiegel.de/panorama/zwangssterilisation-in-den-usa-die-verdraengte-schande-a-806709.html oder https://www.deutschlandfunk.de/eugenik-ein-instrument-der-herrschenden-klasse-100.html

[12] https://www.planet-wissen.de/geschichte/nationalsozialismus/ nationalsozialistische_ rassenlehre/geschichte-der-eugenik-verbrechen-100.html: In diesem Artikel wird die Eugenetik als weltweit sich ausbreitende Lehre dargestellt.

[13] https://de.wikipedia.org/wiki/Prohibition_in_den_Vereinigten_Staaten: Alkoholverbot in den USA zwischen 1920 und 1933

[14] https://www.deutschlandfunk.de/legalize-it-eine-geschichte-von-rausch-und-drogen-dlf-31e7ae6d-100.html

[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Opioidkrise_in_den_Vereinigten_Staaten Schmerzmittel Oxycontin, auch beschrieben in https://www.pharmazeutische-zeitung.de/opioid-krise-in-den-usa-noch-schlimmer-als-zuvor-130547/ oder https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/suchtmedizin-ein-land-unter-drogen-1.3723553

[16] https://gloria.tv/post/L6siQ2y9BqWA3ePcSnoU73PSJ „Sich waschen ist historisch vollkommen überschätzt“, siehe auch https://www.spiegel.de/geschichte/kulturgeschichte-der-koerperhygiene-sich-waschen-ist-historisch-voellig-ueberschaetzt-a-d9216cba-341e-4730-a961-9e3ddcf85932

[17] https://de.wikipedia.org/wiki/Der_stumme_Frühling
Artikel über „Silent Spring“ - Sachbuch der amerkikanischen Biologin Rachel Carson

[18] https://de.wikipedia.org/wiki/Vietnamkrieg

[19] https://de.wikipedia.org/wiki/Ende_der_Geschichte Buch „The End of History and the Last Man“ von https://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Fukuyama, USA-Polikwissenschaftler

[20] https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/mehr-als-klimakrise-fuer-einen-oekologischen-realismus mit den Schwerpunkten Ressourcenverbrauch, Artenschutz.

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