Der Esel und die Pressefreiheit

Pressefreiheit Kater Demos im Interview mit Emin Milli, der als aserbaidschanischer Journalist aus dem Berliner Exil die Medienplattform Meydan TV betreibt

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Emin Milli ist aserbaidschanischer Journalist und arbeitet nach seiner Flucht aus Baku von Berlin aus
Emin Milli ist aserbaidschanischer Journalist und arbeitet nach seiner Flucht aus Baku von Berlin aus

Foto: Sima Ebrahimi/Kater Demos

Emin Milli ist Exiljournalist und Leiter der aserbaidschanischen Medienplattform Meydan TV, die aus dem Berliner Exil einen freien Journalismus ins unfreie Aserbaidschan sendet. Kater Demos sprach mit ihm über Exiljournalismus und die großen Schwierigkeiten journalistischer Projekte in Deutschland.

Kater Demos: Wie haben sie angefangen journalistisch zu arbeiten?

Emin Milli: Bis zur Gründung von Meydan TV im Jahr 2013 hatte ich eigentlich keine journalistische Erfahrung. Davor war ich Aktivist und Blogger.

Kater Demos: Sie trennen also klar zwischen Ihrer Zeit als politischer Aktivist und dem heutigen Journalismus?

Milli: Ja, wir sehen da eine klare Linie. Wir haben sehr schnell verstanden, dass wir zwar als Aktivisten und Blogger angefangen haben, aber was Aserbaidschan braucht, ist eine professionelle Medienplattform. Schließlich können wir ohne freie Medien keine freie Gesellschaft aufbauen.

Kater Demos: Worin sehen Sie den Unterschied zwischen Ihrer früheren Tätigkeit und dem, was Sie jetzt tun?

Milli: Als Aktivist kann man dir leicht vorwerfen, nicht neutral und unabhängig zu sein. Das stört oft bei der journalistischen Arbeit. Weil du doch diese eine bestimmte Meinung vertrittst. Aber die Menschen brauchen verlässliche Informationsquellen, um sich ihre Meinungen selbst bilden zu können. Diese Entscheidung haben wir gut durchgedacht.

Kater Demos: Das heißt, dass Sie sich nun in Ihren eigenen Meinungen zurückhalten?

Milli: Früher habe ich jeden Tag zu jeder Frage meine persönliche Meinung geäußert. Ich habe damals sehr viele Interviews gegeben. Jetzt habe ich das zum Beispiel reduziert. Meinungen gibt’s genug. Aber ich bin überzeugt, was Aserbaidschan fehlt, ist der unabhängige und professionelle Journalismus.

Kater Demos: Welche besondere Funktion erfüllt Meydan TV dann für die aserbaidschanische Bevölkerung?

Milli: Zunächst einmal muss Ihnen klar sein, dass viele Leute in Aserbaidschan Angst haben, mit kritischen Informationen an die Öffentlichkeit zu gehen. Wenn du dort lebst und dein Name erscheint auf Meydan TV, löst du oft kein Problem, du kriegst ein Problem. Du kannst deinen Job verlieren, du kannst verhaftet werden, sogar deine Familie. An der Stelle kommen wir als unabhängige Journalisten ins Spiel.

Kater Demos: Was passiert mit Aktivisten oder unabhängigen Journalisten in Aserbaidschan?

Milli: Also wir hatten zum Beispiel einen jungen Journalisten, der 19 Jahre alt war, in Aserbaidschan lebte und für Meydan TV gearbeitet hat. Er wurde verhaftet. Die ersten drei Tage wussten wir erstmal gar nicht, wo er ist. Sie haben ihn dann dreißig Tage im Innenministerium festgehalten und gefoltert. Dann haben sie ihn freigelassen. Er konnte Aserbaidschan illegal verlassen und hatte dabei wirklich Glück. Das war eine sehr schwierige Situation auch für uns. Er war schließlich unser Mann.

Wir hatten einen Karikaturisten in Aserbaidschan. Den haben sie auf der Straße bedroht, er müsse nun als Informant für den Sicherheitsdienst arbeiten, anstatt über den Präsidenten Cartoons zu machen. Wir haben ihn aus dem Land geholt und in Sicherheit gebracht. Es gibt viele solche Fälle, wo Leute in Schwierigkeiten geraten und das Land nicht verlassen dürfen.

Kater Demos: Sie sagten zuvor, dass auch Familienmitglieder in Schwierigkeiten geraten würden für die Arbeit, die sie tun.

Milli: Ja, zum Beispiel wurde der Bruder meiner Frau verhaftet. Ihm drohten zwölf Jahre Haft. Er hat ein Jahr im Gefängnis verbracht.

Kater Demos: Hat er für sie gearbeitet?

Milli: Er hat nicht für uns gearbeitet. Von einer unserer Redakteurinnen, die in Georgien lebt, wurden zwei Brüder verhaftet. Die haben auch jeweils ein Jahr im Gefängnis verbracht.

Kater Demos: Sie sagen, die Sicherheitsbehörden würden dabei oft mit gefälschten Beweisen vorgehen?

Milli: Damit sie das verstehen, ich saß 2009 mit einem Freund in einem Restaurant. Plötzlich sind zwei sehr sportlich aussehende Männer reingekommen und haben ohne jeden Streit angefangen uns zu schlagen. Anschließend habe ich 17 Monate im Gefängnis verbracht. Das Gericht hatte entschieden, dass wir diese zwei muskulösen Männer angegriffen und zusammengeschlagen hätten.

Kater Demos: Es heißt, der Auslöser ihrer Verhaftung sei ein satirisches Internetvideo mit einem Esel gewesen.

Milli: Ja, das war eine Woche vor meiner Verhaftung. Wir haben ein Video gedreht, das hieß „Interview mit einem Esel“.

Kater Demos: Worum ging es da?

Milli: Das aserbaidschanische Agrarministerium hatte 2008 zwei Esel aus Deutschland gekauft – für je 42.000 Euro. Da haben sich eben viele gefragt, ob die Esel in Deutschland wirklich so teuer seien und warum wir teure deutsche Esel bräuchten? Wir haben also einen unserer Freunde in dieses Eselskostüm gesteckt und eine Art Pressekonferenz abgehalten. Wir haben den Esel gefragt, ob er gerne in Aserbaidschan lebe und der meinte: Natürlich, als korrupter Esel kannst du dort alles erreichen. Viele fanden das lustig und eine Woche danach waren wir im Gefängnis. Dort habe ich später erfahren, dass manche das so interpretierten, dass wir mit dem Esel den Präsidenten gemeint hätten. Nach seiner Mentalität hat er ja tatsächlich alles erreicht.

Kater Demos: Sie betreiben Meydan TV als Exilmedium von Berlin aus. Wie gelangen Sie an verlässliche Informationen aus Aserbaidschan?

Milli: Wir haben heute ein großes Netzwerk. Auf Meydan TV zeigen wir hauptsächlich kurze Videos und die meisten davon kommen zu uns von Bürgern. Die filmen was und schicken es uns zum Beispiel über WhatsApp.

Kater Demos: Also Leute aus der Bevölkerung geben ihnen ungefragt Informationen?

Milli: Nein. Wir bitten Sie dazu auf Facebook oder auf unserer Website, dass sie uns solche Videos schicken. Und das tun sie dann auch. Eines unserer Formate heißt „Deine Stimme“. Wir fordern darin ganz wörtlich auf zu filmen, zu schreiben und zu senden.

Kater Demos: Worum geht es dann bei sowas?

In diesem Video geht es zum Beispiel um einen Mann aus einem sehr entlegenen Ort und wie er seinen Sohn um vier Uhr morgens zur Schule bringt. Sie laufen drei Stunden lang auf einer kaputten Straße durch kaputte Dörfer, bis sie endlich die kaputte Schule erreichen. Aber überall hängen diese Portraits des Präsidenten, die einem erzählen, wie toll doch alles sei.

Kater Demos: Das klingt traurig. Aber theoretisch könnte der Mann doch sein Gesicht verbergen und das Video selbst anonym ins Netz stellen.

Milli: Wenn wir solche Videos bekommen, ist es unsere journalistische Aufgabe, das so zu bearbeiten, dass es die Leute auch sehen wollen. Im Original ist das Video 15 Minuten lang. Wir nehmen die besten Teile, zeigen eine Minute. Dann schauen das 100.000 oder 200.000 Leute.

Kater Demos: Über welche Kanäle verbreiten Sie die meisten Videos?

Milli: YouTube, Facebook, unsere Website und Instagram.

Kater Demos: Woher wisst Ihr, wie viele Zuschauer Ihr habt? Wer sieht euch alles?

Milli: Wir nutzen Google Analytics oder Facebook Insides. Im April haben 3,6 Millionen Facebook-User unsere Videos angeschaut. Es gibt etwa 9 Millionen Menschen in Aserbaidschan. Jetzt sind es durchschnittlich zwei Millionen monatlich. Aber im April war auch Krieg.

Kater Demos: Dieser dreitägige Krieg ging hier in Europa fast völlig vorüber.

Milli: Vieles geht hier vorbei. Aber in Aserbaidschan hatten wir unglaubliche Zahlen.

Kater Demos: Zwischen Armenien und Aserbaidschan gibt es immer mal wieder Gefechte und Scharmützel um die Region Bergkarabach.

Milli: Ja, aber dieses Mal war es wirklich heftig. Die Regierung sagte, es wären 31 aserbaidschanische Soldaten ums Leben gekommen. Doch die Leute haben uns Informationen geschickt und wir konnten eine Liste von 94 gefallen Soldaten veröffentlichen. Im Gegensatz zur Regierung haben wir auch deren Namen genannt.

Kater Demos: Wo haben Sie die Namen herbekommen?

Milli: Die Leute haben sie uns geschickt. Verwandte und Freunde von diesen Gefallenen haben uns deren Daten und Namen geschickt. Wir haben es gecheckt und haben es veröffentlicht. Die Regierung konnte uns keinen einzigen Fall nachweisen, bei dem wir falsch lagen.

Kater Demos: Also es sind es vor allem solche Krisen, bei denen die Leute unzufrieden sind mit den staatskonformen Medien?

Milli: Der April war wirklich ein Rekord. Aber es geht hier nicht nur um Zufriedenheit oder Unzufriedenheit. Es geht um Vertrauen. Wir erreichen in solchen Krisen so viele Leute, weil die wissen, dass die unseren Informationen vertrauen können. Sie wissen, wir lügen nicht. Erst letzte Woche wurde deswegen im aserbaidschanischen Parlament besprochen, wie sie Meydan TV schließen könnten.

Kater Demos: Das Regime in Baku betrachtet Meydan TV bereits als Bedrohung?

Milli: Vor kurzer Zeit fand in Aserbaidschan ein Referendum statt, durch das der Präsident seine verfassungsgegebene Macht weiter ausbauen konnte. Wir bekamen sehr viele Videos zugeschickt, auf denen man sieht, wie massenhaft gefälschte Wahlzettel in die Urnen gestopft wurden – vor den Augen der Wahlhelfer und teilweise von diesen selbst. Wir haben diese Videos gezeigt.

Kater Demos: Sie haben das Regime also der Wahlfälschung überführt.

Milli: Ja – die Regierung und die Parlamentarier waren total sauer: Wie kann das passieren, dass in unserer schönen Diktatur jemand so etwas dokumentiert und auch noch zeigt. Weil sie Meydan TV nicht schließen können, gibt es nun stattdessen ein Strafverfahren gegen uns.

Kater Demos: Die aserbaidschanischen Medien haben das nicht gezeigt?

Milli: Nein. Natürlich nicht.

Kater Demos: Erzählen Sie uns bitte etwas zur Entstehungsgeschichte von Meydan TV. Wann haben Sie angefangen?

Milli: Das war im März 2013 in Prag. Da traf sich eine Gruppe von Leuten mit verschiedenen Hintergründen aber ähnlichen Vorstellungen. Wir haben entschieden, wir müssen jetzt etwas unternehmen. Aserbaidschan braucht ein unabhängiges Online-Medien-Projekt.

Kater Demos: Aber man wird nicht mal eben so vom Aktivisten zum Journalisten, nur weil man die Idee hat, ein Nachrichtenportal zu gründen. Wie sind Sie das angegangen?

Milli: Die Idee stand schon lange im Raum. Wir haben mit Crowdfunding angefangen und mehrere zehntausend Euro unter aserbaidschanischen Exilanten gesammelt. Momentan finanzieren wir uns durch Fundraising und über internationale Stiftungen, die den freien Journalismus unterstützen. Es hat auch ein bis zwei Jahre gedauert, bis wir die ersten Journalisten fest einstellen konnten. Wir haben zunächst viel in Trainings investiert.

Kater Demos: Wie viele Mitarbeiter haben Sie heute?

Milli: 15. Fünf davon in Deutschland. Eine Mitarbeiterin in den USA, eine in Großbritannien, eine andere in Georgien usw. Offiziell haben wir keine Mitarbeiter mehr in Aserbaidschan.

Kater Demos: Wann waren sie das letzte Mal in Ihrem Geburtsland?

Milli: Im März 2013. Seitdem nicht mehr. Mein Vater ist gestorben als ich im Gefängnis war und meine Mutter sowie meine beiden Schwestern leben heute in Kanada.

Kater Demos: Mussten diese im Zuge ihrer Aktivitäten das Land verlassen?

Milli: Ja.

Kater Demos: Wie fühlen Sie sich in Deutschland privat und beruflich?

Milli: Ich fühle mich sicher. Es macht sehr viel aus, wenn man in einem Rechtsstaat lebt. Vielen Leuten scheint das hier gar nicht bewusst zu sein, wie schnell sich Staat und Polizei ansonsten gegen sie wenden könnten. Deswegen ärgert mich diese ganze Debatte in Deutschland. Man spricht ständig über Krisen.

Kater Demos: Wie sehen Sie die Lage?

Milli: Wir haben zwei aserbaidschanische Mitarbeiter, die sich derzeit als Asylsuchende in deutschen Flüchtlingscamps aufhalten. Beide berichten, dass die Unterkünfte leer sind. Momentan gibt es kaum Flüchtlinge. Es gibt keine Krise. Und trotzdem schaffen es die populistischen Parteien dieses Gefühl der Angst zu verbreiten.

Kater Demos: Was würden Sie raten?

Milli: Die großen Parteien sollten ihre Kommunikation verbessern und dürfen nicht darauf warten, dass sie total marginalisiert werden und marginalisierte Parteien zu Mainstreamparteien werden. Dabei ist es auch keine gute Strategie gewöhnliche politische Entscheidungen ständig zu Krisen zu stilisieren.

Kater Demos: Wie beurteilen Sie die Presse- und Meinungsfreiheit in Deutschland?

Milli: Naja, ich kann sagen, es gibt Meinungsfreiheit in Deutschland. Ich kann auch sagen, dass es sie nicht gibt. Ich darf ARD und ZDF sogar als Lügenpresse beschimpfen. Dafür werde ich nicht verhaftet. Das ist gut.

Kater Demos: Wie schätzen sie die allgemeine Lage von Exiljournalisten ein und wie leicht fällt Ihnen die Arbeit in Deutschland?

Milli: Ich glaube, es ist reiner Zufall, dass wir heute von Berlin aus arbeiten. Die bürokratischen Hürden in Deutschland sind enorm. Ohne Papiere konnte ich eineinhalb Jahre nicht reisen und auch kein Bankkonto eröffnen. Ich verstehe, dass alles geregelt sein muss, wenn so viele Menschen hierherkommen. Aber es dauert einfach zu lang. Es ist daher sehr schwierig für Exiljournalisten. Wir sind hier eine Ausnahme in Deutschland.

Kater Demos: Wo gehen Exiljournalisten stattdessen hin?

Milli: Dahin wo zivilgesellschaftliche Projekte gefördert werden. Beispielsweise nach Prag, wo Räumlichkeiten vergünstigt angeboten werden. Da fängt die Unterstützung an. In Paris gibt es ein paar aserbaidschanische Exiljournalisten, obwohl es dort so teuer ist. In Riga gibt es das Meduza Projekt für die russischsprachigen Regionen.

Kater Demos: Was tut die deutsche Regierung?

Milli: Wir haben keine Finanzierung aus Deutschland. Weder das Auswärtige Amt, noch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und auch nicht die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit unterstützen uns. Wir haben uns auch bei deutschen Stiftungen beworben, aber ohne Erfolg. Wir existieren nicht, weil wir deutsches Geld bekommen. Sondern weil Berlin bezahlbar ist und es hier einen Rechtsstaat gibt.

Kater Demos: Aber manche hier werden sich fragen, was ist für uns drin, wenn wir Sie unterstützen…?

Milli: Ich sehe die Diktaturen der Welt derzeit propagandistisch auf dem Vormarsch. Ich sage nicht, dass man gegen diese Propaganda mit Antipropaganda antworten sollte. Aber man muss unabhängige Medien und zivilgesellschaftlich agierende Gruppen unterstützen. Diese schaffen einen freiheitlichen Raum auch über die Grenzen der Europäischen Union hinweg. Das ist lebenswichtig auch für Europa. Man muss in Freiheit investieren!

Kater Demos: Was kann Deutschland also tun?

Milli: Deutsche Politiker scheuen oft den Konflikt. Deutschland mischt sich nirgends ein. Zu häufig stehen wirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Die EU und Deutschland müssen darüber nachdenken, wie internationale zivilgesellschaftliche Projekte besser gefördert werden können.

Kater Demos: Was ist Ihr nächstes Ziel bei Maydan TV?

Milli: Wir wollen eine Art Medien-Hub entwickeln, um mit vergleichbaren Projekten zusammenzuarbeiten, Ressourcen und Stories zu teilen beispielsweise in die russischsprachigen Regionen hinein.

Kater Demos: Was würden Sie anderen Exiljournalisten raten?

Milli: Nicht aufgeben. Organisationen und Gruppen gründen. Die Netzwerke im Land behalten.

Kater Demos: Herr Milli, wir danken Ihnen sehr herzlich für das Gespräch.

Wenn man Emin Milli fragt, hat sich Aserbaidschan unter Präsident Ilham Alijew längst in eine Diktatur und einen Polizeistaat gewandelt. Reporter ohne Grenzen führt das vorderasiatische Land, das zwischen Kaspischen Meer und Kaukasus liegt, auf Platz 163 von 180 in der Rangliste der Pressefreiheit. Die meisten Medien der ehemaligen Sowjetrepublik gelten als regierungskonform.

„Es werden dort die Wahlen gefälscht und Demonstrationen von der Polizei niedergeschlagen“, erzählt uns Milli. „Oppositionelle, Aktivisten und Journalisten können nicht frei arbeiten und wenn sie verhaftet werden, sind die Gründe erfunden.“

Er selbst wurde 2009 in einem Restaurant der Hauptstadt Baku für einen Streit verhaftet, den er nicht angefangen hatte. Für ihn waren die Provokateure eindeutig Sicherheitskräfte des Staates gewesen. Der frühere Aktivist und Blogger kam nach 17 Monaten auf internationalen Druck frei. Heute lebt er in Berlin im Exil und leitet von dort die erfolgreiche Medienplattform Meydan TV. Wir haben ihn in seinem Büro und Studio getroffen.

Das von Roman Obst und Silva Moderzinski verfasste interview stammt aus der aktuellen Ausgabe "Medien" des Politikmagazins Kater Demos. Weitere Infos unter www.katerdemos.de
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Roman Obst, Silva Moderzinski | Kater Demos

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