Ganz normal? Alltag im Rollstuhl

Behinderung Patricia Fritze ist seit 2021 durch eine Erkrankung behindert. Das Problem ist jedoch weniger der Rollstuhl als die diskriminierende Umgebung. Ein Porträt anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember
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Patricia Fritze rollt gern in Buchläden. In diesem war sie noch nicht – wegen der zwei Stufen. Der freundliche Buchhändler hat zwar eine Rampe, aber von außen ist sie nicht zu sehen
Patricia Fritze rollt gern in Buchläden. In diesem war sie noch nicht – wegen der zwei Stufen. Der freundliche Buchhändler hat zwar eine Rampe, aber von außen ist sie nicht zu sehen

Foto: Katharina Körting

Sie schlägt vor, dass wir uns vor der Markthalle am Marheinekeplatz in Berlin-Kreuzberg treffen. Von dort gehen beziehungsweise rollen wir die Bergmannstraße hinunter, um ein Café zu finden, in das sie, eine Frau mit Rollstuhl, ohne viel Brimborium hineinkommt. Alle haben Stufen. Die herbei geeilte Kellnerin hält die Tür auf, während Patricia Fritze ihren Rollstuhl hochwuchtet. Eine wie sie erregt Aufsehen, ohne es zu wollen.

Vor zwei Jahren, kurz vor ihrem 25. Geburtstag, befand die bis dahin noch nicht offiziell behinderte Masterstudentin sich mal wieder in der Notaufnahme. „Mir sind öfter die Beine weggerutscht“, erklärt sie, „die Muskeln machten schlapp, ich hatte Aussetzer.“ Bis sie erfuhr, welche seltene neuromuskulä