Honduras: Präsidentin Xiomara Castro bleibt schuldig, was sie versprochen hat

Reportage Es gibt in Honduras mittlerweile zwar ein Menschenrechtsministerium, trotzdem hat hier weiterhin die Polizei das Sagen. Die Zivilgesellschaft ist unzureichend geschützt. Über die gebrochenen Versprechen der „Doña Xiomara“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2023
„Doña Xiomara“: Ein Herz für den Eisenerzabbau im Naturschutzgebiet?
„Doña Xiomara“: Ein Herz für den Eisenerzabbau im Naturschutzgebiet?

Foto: Orlando Sierra/afp/Getty Images

Donny Reyes zuckt hilflos mit den breiten Schultern: „Ich lasse mich im Moment nicht auf Veranstaltungen sehen, ich meide die Öffentlichkeit“, sagt der 48-jährige Koordinator der Queer-Organisation Arcoiris. Reyes ist ein bekanntes Gesicht in der honduranischen Menschenrechtsszene. Er engagiert sich seit gut zwanzig Jahren für LGBTIQ-Rechte in einem zutiefst konservativen, von katholischen sowie evangelikalen Fundamentalisten geprägten Land. „48 Homosexuelle wurden im vergangenen Jahr ermordet. Das ist deutlich mehr als die 29 Opfer von Hassverbrechen 2021. Und das trotz des Regierungswechsels.“

Reyes fährt sich mit der Hand über das schütter werdende Haar. Er sei es leid, Tote zu zählen und Beerdigungen zu organisieren. Es ver