Wir verpennen die wirtschaftliche Entwicklung

Bundestagswahl. Keine Partei hat Antworten auf die Umbrüche der Wirtschaft, obwohl sie schon zum Greifen sind. Nur alte Parolen statt neuer Lösungen wie "Wirtschaftliche Teilhabe".

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Die wirtschaftliche Entwicklung birgt großen Sprengstoff, denn es kommen gewaltige Veränderungen auf uns zu:

>> Deutschland verliert den Anschluss in den Branchen der Zukunft:
Digitalisierung, Automation, E-Auto, Autonomes Fahren, …..

>> In allen Branchen verdrängen Software und Roboter menschliche Arbeitskräfte:
Die Arbeit wird weniger und das erforderliche Fachwissen immer digitaler.

>> Unser Sozialsystem wird kollabieren – Arbeitsplatzabgaben sinken, Sozialhilfen steigen:
Damit versickern die Arbeitsplatzabgaben als Einnahme für Rente und Sozialhilfe.

>> Unsere Demokratie ist gefährdet:
Viele Wähler sehen ihre wirtschaftliche Zukunft bedroht und wählen extreme Parteien.

Problemzone Arbeitsmarkt

Unsere Politiker kleben an alten Rezepten, wenn es um die Gestaltung des Arbeitsmarktes geht:

> Die einen setzen auf Wirtschaftswachstum. Sie hoffen damit die wegrationalisierten Arbeitsplätze ausgleichen zu können. Aber die Verteilungsdiskrepanz wächst – die Summe der Arbeitslöhne sinkt und die Summe der Unternehmensgewinne steigt.

> Die anderen setzen auf mehr Abgaben und Steuern. Sie hoffen damit die Sozialhilfen erhöhen zu können. Aber das Strangulieren der Wirtschaft wird verdrängt und die gesellschaftliche Ausgrenzung der Hilfeempfänger übersehen.

Beides führt in eine Sackgasse. Die Alternative heißt „Wirtschaftliche Teilhabe“. Sie basiert auf einer grundlegenden Reform der Arbeitsmarktbedingungen – weg vom Almosensystem, hin zum Teilen der Wertschöpfung und mit dynamischer Anpassung an die wirtschaftliche Entwicklung.

Wie funktioniert Wirtschaftliche Teilhabe?

Wirtschaftliche Teilhabe setzt auf zwei Maßnahmen:
Arbeitszeit-Splitting und Nationaler Beteiligungsfonds für Arbeitnehmer.

Das Arbeitszeit-Splitting gewichtet die Arbeitsplatzabgaben, die 50% der Gesamtkosten eines Arbeitsplatzes ausmachen. Die Gewichtung bezieht sich auf die Monatsstunden jedes Arbeitsnehmers. Der Staat gewährt einen Abgabe-Bonus auf die ersten 80 Monatsstunden und einen Malus auf die restlichen Monatsstunden. Arbeitnehmer mit „Bonus-Kontingent“ kosten Unternehmen deutlich weniger, wenn sie in Teilzeit mit den ersten 80 Stunden beschäftigt werden. Das Stellenangebot der Unternehmen wird auf den Bonus reagieren, so wie auf die Vorteile bei Minijobs und Studentenjobs reagiert wurde. Der finanzielle Anreiz verändert das Stellenangebot und überlässt dem Markt, die Arbeit auf Alle zu verteilen.

Der Nationale Beteiligungsfonds bildet Firmenvermögen in Arbeitnehmerhand. Das Arbeitszeit-Splitting schafft Überschüsse im Sozialbudget. Diese Überschüsse fliesen an den Nationalen Beteiligungsfonds, der damit Beteiligungen an deutschen Großunternehmen finanziert und verwaltet. Eigentümer des Fonds sind die Arbeitnehmer, nicht der Staat. Die Gewinne fließen zunächst in die Rentenkasse und danach als Ausschüttung an die Arbeitnehmer. So erhalten die Arbeitnehmer ein zweites Einkommen und werden auch am Wirtschaftswachstum beteiligt.

Mehr zur „Wirtschaftlichen Teilhabe“ unter:
https://www.freitag.de/autoren/kritikaster/wirtschaftliche-teilhabe-statt-robin-hood

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Geschrieben von

kritikaster

Auf der Suche nach Lösungen für unsere Zukunft

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