Dieser Blogeintrag korrespondiert mit dem Blogeintrag von H. Yuren
Jedes Jahr im Frühjahr werden wir überschwemmt mit Werbung jener Art, die uns mit Leichtigkeit eine Reduzierung unseres Körpergewichts verspricht. Slogans wie "10 kilo weniger in 2 Wochen" oder "8 cm weniger Bauchumfang - ganz leicht" versprechen den unkomplizierten Weg zur Bikinifigur und führen doch letztendlich nur in ein Abo der unzähligen Fitnessstudios. Zeitschriften können Seiten mit Diättipps füllen und die Politik über die adipösen Menschen schimpfen, um danach das Alltagsgeschäft fortzusetzen. Große Lebensmittelkonzerne können weiter das Geschäft der Konsumententäuschung betreiben und sind in ihrem Streben nach Profit schwer zu bremsen. Nur der futternde Mensch ist ein guter Mensch. Widersprechende Theorien und Leitlinien der Ernährungslehrer sind Bestandteile des "gordisch-oecotrophologischen Knotens". Zurück bleiben unzählige, verunsicherte Menschen, die sich letztendlich nach dem richten, was Werbung vorgibt, leider. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ist auch nicht hilfreich. Ihr Postulat von der vollwertigen und ausgewogenen Ernährung ist Ausdruck eigener Konfusion.
H. Yuren hat in seinem Blogbeitrag auf den historisch-sozialen Aspekt zu dieser Problematik hingewiesen. Dabei möchte ich deutlich unterstreichen, dass das Nichtwissen über die Zusammenhänge bei der Ernährung die wichtigste Ursache bei übergewichtigen Menschen spielt. Nur Wissen "kann" zu anderen Handlungsweisen bei der Ernährung führen.
Mir geht es in den folgenden Sätzen darum, einmal über bestimmte Deutungsmuster nachzudenken, zu hinterfragen, kann das so richtig sein? Ein kurzes Beispiel möchte ich anführen. Viele Ernährungslehrer und Köche benutzen die Begriffe rotes und weißes Fleisch. Es kann mal jeder zum Metzger/Fleischer gehen und weißes Fleisch einkaufen. Das, was gekauft wird ist jedenfalls rot und sind Tiermuskeln. Alles andere sind fertige Braten, Weißwürste etc.. Rotes Fleisch wird nach thermischer Einwirkung dunkel oder hell.
Bei der wichtigsten Komponente der Ursachen für Übergewicht, der Regulation des Blutzuckers verhält es sich ähnlich bei den Erklärungsmustern. Allgemein bekannt ist noch, dass Insulin, ein körpereigenes Hormon, den Blutzuckerspiegel senkt. Das nächste logisch-physiologische Kettenglied wird übersprungen und es folgt die Erklärung, dass der Blutzucker zu Fett umgewandelt und für schlechte Zeiten gespeichert wird. Blutzucker ist der Energielieferant im menschlichen Körper. Also warum sollte Energie in Fett umgewandelt werden, wenn die Energie doch irgenwann benötigt wird? Dann könnte der Blutzucker doch im Blutkreislauf bis zu seiner Verwendung verbleiben. Insulin fungiert als erste Schutzstufe der roten Blutkörperchen vor Wasserverlust. Wird der Blutzuckerspiegel zu hoch, tritt der Effekt ein, den man bei einer Kirsche in Zuckerwasser beobachten kann, sie "schrumpelt" durch Flüssigkeitsentzug. Es kommt zu einer Beeinträchtigung der Funktionalität der roten Blutkörperchen. Das muss der menschliche Körper verhindern. Ab einem bestimmten Blutzuckerwert wird Blutzucker zu Fett umgebaut und in das entsprechende Fettgewebe als Fett eingelagert. Beim Mann bevorzugt im Unterhautbereich des Bauchs, bei der Frau mehr im Gesäßbereich. Es ist also so, dass die Fettgewebebildung zuerst dem Schutz der Blutkörperchen dient und nicht der Bildung von Reserven. In der Weltliteratur gibt es ein schönes Beispiel, wie ein dicker Mensch eben nicht von seinen Reserven leben kann. Ich verweise hier auf die Figur des Baloun in Hašeks Roman "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk". Und es sind hagere Menschen, die Rekorde im Fasten nachweisen. Die ultima ratio des menschlichen Körpers vor einem zu hohen Blutzuckerspiegel ist das Öffnen der entsprechenden Schleusen in den Nieren. Das Ergebnis: Zucker im Urin, Diabetes mellitus. Das bisher Genannte in Bezug auf den Blutzuckerspiegel beschreibt nur einen kleinen Ausschnitt aus den komplexen Vörgängen in unserem Körper. Es soll einfach nur verdeutlichen, dass es ein "Einfach" bei der Gewichtsreduktion nicht gibt. Je besser ich die Zusammenhänge begreife, um so erfolgreicher kann ich Ziele umsetzen.
Jetzt kann jeder einmal über die Erklärung nachdenken, dass ein leerer Magen Hunger erzeugt und ein voller Magen das Hungergefühl stoppt. Ich kenne andere Zustände. Nur ich?
Warum das Geschriebene, dass doch eigentlich nicht ausreichend ist, hier in diesem Blog? Ich möchte jeden bitten, öfter und intensiver über das nachzudenken, was er an Nahrung zu sich nimmt. All zu oft ist die versprochene Wirkung nicht die wirkliche Wirkung, entsprechend dem Leitsatz: Der Mensch ist, was er isst. Falsches Ernährungsverhalten ist bedingt durch Nichtwissen und Desinformation.
Persönliche Bemerkung
Vor ca. 3 Jahren habe ich ausprobiert, wie man in relativ kurzer Zeit sein Gewicht enorm reduzieren kann. Es bringt nicht viel, weil die über die Jahre vergrößerte Haut nicht mitspielt. Es sind die eigentlichen Hautzellen, die sich verkleinern müssen und es ist das restliche Fettgewebe, dass sich noch unter der Haut befindet und das Aussehen verschlimmert. Abnehmen kann nur in langfristigen Stufen erfolgen. Fettgewebe ist lebendiges Gewebe, und es sträubt sich vor "Vernichtung". Von wegen von BMI 23 schnell mal zur Bikinifigur. Wenn, dann richtig mit langfristiger Ernährungumstellung.
Zum Schluss die Frage: Was steckt hinter dem Begriff Wohlfühlgewicht?
Kommentare 25
lektoriert. gutachten:
meine tante sagte immer: essen ist schön.
man sieht es ihr nur beim essen an.
(wissender ostmensch)
kr
Ach erzähl doch mal weiter....ich brauche manchmal so aufbauende Sachen. Ich kämpfe - nachdem ich vor Jahren 23 Kilo abnahm - mal wieder mit den Gegenkräften . Und ich will nicht und will nicht .....klein und rund sein. Nur halbrund.
Bis jetzt aber weiß ich auch aus freundlicher Beratung und eigener Erfahrung einer jungen Dame. Es hilft wohl immer, mehr Eiweiß statt Kohlehydrate und - Mäßigung, Mäßigung...
Sag mal Luggi. Wenn Du was weißt, sag es mir.
Ich brauche Sieben Kilo weniger. Ich wäre so froh.
süß. liebe grüße, mit tee, rainer
Bloggen mit luggi
macht schlau,
schlank und schön,
Dank auch schön!
@ Magda
die Thematik ist zu komplex, als dass Tipps und Ratschläge gegeben werden könnten, die Heilsversprechungen suggerieren, geht nicht. Helder hat auf die sozialen Aspekte hingewiesen, die ich auch so unterstütze.
Ich hab auch über die Jahre ein "gerüttelt Maß" an Wissen mir angeignet. Bin am Überlegen, wie man das publizieren kann. Vielleicht meine Website.
Ein Schlüssel liegt in der Anwendung des Beziehunggeflechts zwischen Sympathikus und Parasympathikus.
Vielleicht wird ja doch eine Blogserie draus: luggis Ernährungsbetrachtungen, oder so.
Kein Fett essen, nix fettiges, das ist alles...;-), und kein Bier!
@sachichma
das ist auch nicht so einfach, sag ich mal. Ich habe sehr gut einen Fernsehbericht in Erinnerung, bei dem ging es um die mediterrane Ernährungsweise. Es wurde ein Mann vorgestellt, der trank jeden Tag fast 1 Liter Olivenöl. Und er war schlank. Die Frage ist, in welcher Quantität und Qualität werden Fette gespalten.
btw. seit ich Dr. Spitzers Informationen las, wusste ich, warum ich als Jugendlicher körperlich und psychisch an Akne litt. Insofern hast du recht.
Lieber luggi,
vor einigen Jahren beschloss ich, deutlich erkennbar abnehmen zu wollen. Damals fühlte ich mich nicht sehr wohl (1,79 m hoch und 94 kg schwer).
Ich reduzierte zunächst mein Fress-Volumen auf etwa die Hälfte und belohnte mich dafür an Wochenenden (Samstag/Sonntag). Dann aß ich dann wie früher, das allerdings nur die ersten zwei, drei Wochenenden, dieses Bedürfnis ließ nach. (Ob sich mein Magen unterdessen verkleinert hatte? Ich weiß es nicht.)
Jedenfalls nahm ich 14/15 kg ab, binnen zwei Monaten, ohne meine Ernährungsweise umgestellt zu haben (Mischkost, also Gemüse, Obst, Fleisch). Seit damals halte ich das neue Körpergewicht und fühle mich wohl. Komme ich auf mehr als 80 kg, erhöhe ich den Gemüse-, Salat- und Obst-Anteil. Fleisch, Fisch, Eier, Joghurt mag ich sehr und möchte das nicht missen.
Erstmal danke noch für die Zusatzinfos und die postings. Es ist schon wahr - jeder Mensch ist ein anderer Ernährungstyp und davon lebt die ganze Ratgeberindustrie. Ich habe - für mich - festgestellt, dass ich mit weniger Kohlehydraten ganz gut fahre. Und auch Disziplin - es ist manchmal ein Stück Kuchen - gestern ein Bienenstich - und es haut ein Kilo drauf. Gut, wenn man sich dann bremst, kriegt man das auch wieder runter. Aber im Moment kämpfe ich. Und - wenn ich essen würde, was mir die Kalorienrechner gestatten, sähe ich aus wie eine Tonne.
Hallöchen,
ich bin zum Beispiel auf den Stoffwechsel bezogen ein Energiesparmodell, das heißt, ich setze wenig Energie um, Kohlehydrate aus der Nahrung verbrenne ich langsamer als manch anderer.
Mehr Eiweiß, viel Trinken und mehr Bewegung, das zeigt schon nach wenigen Tagen Wirkung.
Aber die Fettzellen schreien nach Süßigkeiten (ja, die schreien wirklich: "Geh da in den Laden rein und kauf sofort, Eis, Schokolade oder Kuchen, oder am besten alles zusammen !").
Da hilft nur Ungehorsam gegenüber der Schreierei, denn was ich erstmal nach Hause getragen habe und im Kühlschrank oder Regal verstaut, wird früher oder später - meistens früher - auch gegessen.
Früher habe ich gelegentlich (Heil-)Fastenkuren gemacht, was sehr effektiv war und sich positiv auf meine Gesundheit und "Fitness" ausgewirkt hat - nur leider, als Niedrig-Energieverbraucher verbrauche ich nach einer solchen Kur noch weniger (!) Kalorien als vorher und das was ich esse, setzte noch schneller an, das heißt, ich nahm rapide wieder zu.
Wie gesagt, am besten wäre die Kombi aus gesunder Ernährung und Bewegung, aber was tun, wenn man ein Bewegungsmuffel ist?
Insgesamt denke ich, mir geht es einfach z u gut, wenn ich damit ein Problem habe. Denn würde ich nur das essen, was ich wirklich brauche, und mich genügend bewegen, ohne die Errungenschaften der Zivilisation, das heißt, mich etwas mehr abmühen, um die täglichen Wege und Arbeiten zu erledigen, dann hätte ich sicher keine Gewichtsprobleme.
Sag ich mal so einfach.
Lieber weinsztein,
ich nehme mir für die nächsten Kommentare entsprechende Zeit, auch für dich ;)
Bei deinen Gewichtsangaben kommt ein BMI von 29,3 raus, das ist kurz vor BMI 30, der Grenze zwischen Übergewicht und krankhafter Fettsucht. Deinen Beweggrund zur Reduktion finde ich nachvollziehbar und auch die Erkenntnis, dass ein Erhöhen des Anteils vegetabiler Produkte zur Gewichtsreduktion führt. Mit 80 kg bist du an der oberen Grenze beim Normalgewicht. Beim Dehnungsvermögen des Magens sorge dich nicht. Der Magen ist ungefüllt ein Schlauch und besitzt selbst ein enormes Dehnungsvermögen.
Zu deinen Angaben mal meine. 1.85 Körpergröße, vor meinem Versuch 2007 um die 93/94 kg. Das Zuviel war Ergebnis inkonsequenten Handelns und noch fehlendem Wissen. Innerhalb von 4 Wochen runter auf 77 kg, weitere folgende 7 Wochen runter auf 66 kg. Ergebnis war, ich musste meine Konfektion umtauschen und ich sah aus wie ein "Gespenst". Dazu habe ich oben geschrieben. Daraus folgte die Einsicht, dass es so nicht geht. Wieder hoch auf ein Gewicht, das die Hautproblematik berücksichtigte, das waren ca. 85 kg. Nachdem ich das Gefühl hatte, dass sich die Hautoberfläche verkleinert und das darunter liegende Fettgewebe weniger wurde, habe ich vor ca. 2 Wochen den Weg zur zweiten Stufe beschritten: 75 kg. Bin jetzt bei round about 80. Die 75 will ich dann erst mal halten wegen der Haut und Fettgewebe. Dann entschließe ich mich weiter.
Der BMI mag eine hilfreiche Bewertungsmöglichkeit sein, aber allein die Einteilung, dass der Normalgewichtsbereich zwischen 20 und 25 liegt, ist Quatsch. Eine Person mit Körpergröße 1,80 m hat einen Faktor von 3,24. Für BMI 20 ergibt das 64,8 kg, für BMI 25 sind es 81,0 kg Körpergewicht. Das ist ein Unterschied von 16,2 kg. Das ist unnormal.
Noch ein Wort. Der Hype der Kochsendungen trägt auch ein gewisses Maß an der ganzen Problematik bei. Dicke Köchinnen und Köche, dass da die Intendanten noch nicht überlegt haben, kopfschüttel.
LG
luggi
Hallo Magda,
ob ein jeder Mensch ein anderer Ernährungstyp ist, mag sein, wenn man sich weltweit die Unterschiedlichkeit betrachtet. Aber als Verdauungstyp bleibt die Einzigartigkeit. Es gibt keine unterschiedlichen Verdauungstypen.
Was heißt Disziplin? Meinst du die Unterdrückung des Heißhungergefühls, das die Diätwilligen quält? Das ist Selbstfolter. Oder Disziplin bei der Einhaltung der Ernährungsumstellung? Dann bin ich mit dir auf dem Weg.
Dein Motivationsniveau ist mir nicht ausreichend. Das Ziel, ein paar Kilo abzunehmen, kann man auch mit beworbenen Diäten erreichen. Da war mir weinszteins Motivation höher.
Was du im ersten Kommentar beschreibst ist Verfahren Trennkost, bringt sicherlich kurzfristigen Erfolg. Aber nach der Methode isst du Nachmittags verstärkt Fleisch, dass die Folgen hat, die h.yuren in einem Blogbeitrag beschreibt. Deshalb erspare ich mir weitere Erklärungen.
Die Kalorien, die außerhalb des Verdaungstrakts berechnet werden, sind nicht die Kalorien, die im Stoffwechsel ankommen. Bedenke einmal, dass zur Herstellung der Verdauungssäfte auch Energie benötigt wird.
LG
luggi
Hallo Lee,
du beschreibst das Problem, dass sich Sinne an die gelernte Ernährung angleichen. Da fällt mir immer das Beispiel der Schweden ein. Die essen gern verfaulten Fisch. Wenn die Zeit gekommen ist, dann vollführen die "Freudentänze". Ich könnte da garnicht ran und würde bestimmt 500 m Bogen machen.
Mit dem "zu gut leben" hab ich einen Buchtipp. Du liest doch gern. Galina Schatalowa, Wir fressen uns zu Tode, ISBN 978-3-442-14222-4, 7,95 €, 220 Seiten. Ich verdiene am Vertrieb oder Umsatz nichts.
Zur Problematik Bewegung. Ja, aber nicht der überzogene "Leistungssport" in Fitnessstudios und Jogging. Beispiel Schuhbeck, rennt um Mitternacht in München rum und bleibt adipös, tja. Am besten Radln oder schnelleres Gehen. Vorher Puls messen und nicht mehr als 15-20 % über den gemessenen Puls zulassen. Und Ernährungsumstellung. Bedeutet auch, Nahrung im Mund richtig einspeicheln, also lange im Mund behalten. Das wäre dann eine Frage der Disziplin.
LG
luggi
"Was heißt Disziplin? Meinst du die Unterdrückung des Heißhungergefühls, das die Diätwilligen quält? Das ist Selbstfolter. "
Ach iwo, ich bin schon auch recht erfahren mit mir. Und ich bewege mich recht viel.
Lieber luggi,
danke für Deine ausführliche Antwort. In meinem Kommentar geht es mir nicht um den Streit vegetarische Ernährung oder Mischkost, auch nicht um irgendwelche Diätformen. Ich wollte beschreiben, wie ich vor einigen Jahren dauerhaft mein Gewicht reduziert habe und mich seither viel besser fühle. Ich ernähre mich von Mischkost, also von Gemüse und Salat, Fisch, Fleisch, Obst, Eiern, Milchprodukten, Getreide, Hülsenfrüchten usw. Und achte sehr auf die Fette, die ich verwende: Olivenöl, Rapsöl bzw. (hier in der Türkei) Haselnussöl.
Ich trinke gerne Alkohol, vor allem Wein oder Bier. Als Begleiter zu Fisch gerne auch Raki, landesüblich mit Eis und Wasser verdünnt. Außerdem rauche ich.
Das war so, bevor ich mein Gewicht per f.d.H. um 14 kg reduzierte und so ist es noch heute.
Der Body Mass Index (BMI) war für mich nie ein ernsthaftes Kriterium. Mir scheint er zu Recht umstritten zu sein. Seine Formel berechnet das Gewicht pro Quadratmeter Körperfläche.
- Die Grenzwerte sind willkürlich.
- Er unterschiedet nicht zwischen Männern und Frauen. Frauen haben deutlich mehr Unterhautfettgewebe als Männer.
- Er vernachlässigt, dass Sportler eine größere Muskelmasse haben.
- Die Fettverteilung wird nicht berücksichtigt.
Früher war mein BMI-Wert 29,337 (fast adipös), heute
24,968 (an der Obergrenze der Bestwerte), wonach ich also knapp 25 kg pro Quadratmeter Körperfläche vorweise.
Jogging oder leistungssportähnliche Anstrengungen halte ich auch für falsch – ab einem gewissen Alter, etwa jenseits der 40. Ich favorisierte für mich selbst leicht forciertes Spazieren, außerdem Schwimmen und Boule.
Drei oder vier mal pro Woche ein etwas flotterer Spaziergang von 40 bis 60 Minuten reichen mir, um fit zu bleiben.
Lieber weinsztein,
schnelle Antwort aus Türkei? Danke Internet.
Also, ich will da auch keinen großen Glaubenskrieg veggie gegen den Rest der Welt entfachen. Ich hab früher regelmäßig und dann später ab und zu die Zeitschrift "Vegetarisch fit" gelesen. Die AutorInnen waren und sind studierte Ernährungswissenschaftler, und das allein sollte zu denken geben.
LG
Na gut, lieber luggi,
aber ich kenne auch fleischfressende studierte Ernährungswissenschaftler, die sich für Mischkost, also für ausgewogene Ernährung aussprechen.
Leider vergaß ich oben, auf die von Dir erwähnten dicken Fernsehköchinnen und Köche einzugehen. Ja mei, die müssen experimentieren und abschmecken, abschmecken, abschmecken. Die meisten Spitzenköche sind wirkliche Genießer, kochen und essen mit Leidenschaft und trinken sich gern mal einen. Da bleibt es doch nicht aus, dass man ein paar Kilo zuviel wiegt. Ich lernte beruflich etliche solcher Menschen kennen, viele wirkten auf mich ausgesprochen glücklich, irgendwie in ihrer Fülle ruhend und oft den Probierlöffel zum Munde führend, die Augen schließend.
Liebe Grüße aus der Türkei
weinsztein
lieber weinsztein,
's gibt auch andere Köche/Köchinnen die abschmecken und...wie du schreibst. Sarah Wiener, Christian Henze und ein paar weitere, so einfach ist es nicht.
Wünsch dir ein gutes Erwachen.
Will heute mal nach dem ersten Kuckuck suchen und lauschen. Geldbörse habe ich dabei.
Hi luggi,
ja gutes Stichwort, das mit der "gelernten Ernährung".
Danke auch für den Buch-Tipp, schade dass du nichts dran verdienst... ; )
nee, also Leistungssport oder hartes Training, in die Gefahr gerate ich nicht, da ich ein eher gemütlicher Typ bin, Yoga, Schwimmen, Radfahren, Spazieren!
Wie Magda schreibt, kennt sich meist jeder selbst am besten und braucht sich dann nur noch ein passendes angenehmes "Programm" für sich aufzustellen.
Auf gehts!
Lieber luggi,
ich kenne dicke und dünne Spitzenköchinnen und Spitzenköche. Ich mag Sarah Wiener, zähle sie aber nicht dazu; sie kocht ok.
Ich selbst bin kein kochender Laie, arbeitete mit deutschen Spitzenköch/inn/en und fabrizierte rund 400 TV-Beiträge mit ihnen, für den WDR. Vor der Veröffentlichung erprobte ich zu Haus fast alle Rezepte. Vor allem deshalb, um Mengen- und Gewichtsgaben deren Rezepte auf Plausibilität zu prüfen. Was sinnvoll war, denn auch Spitzenköche agieren freihändig, wie ich auch. Die Zuschauer aber lieben exakte Angaben. Doch dies nur am Rande.
Manche Köche achten auf ihr Gewicht, andere nicht. Auch die Dicken unter ihnen wissen, wie sie abnehmen könnten, da unterscheiden sie sich kaum von nichtprofessionell kochenden Dicken. (Ok, sie haben mehr Ahnung von Ernährung, aber die schützt sie nicht.)
Darauf, dass auf beiden Seiten kompetente Ökotrophologen stehen - bei Vegetariern und Mischköstlern -, gehst Du leider nicht ein.
I love you trotzdem.
weinsztein
Lieber luggi,
mein Lieblingskoch im deutschen Fernsehen ist Vincent Klink. Er ist durchaus ein wenig feist, isst ganz klar erkennbar gern, kocht mit Liebe und regionalen Zutaten, gern jahreszeitlich, vegetarisch oder mit Fisch oder Fleisch. Diese Art Küche Ernährung mag ich sehr, sie ist so authentisch, finde ich.
Man pfeift sich rein, was die Umgebung so bietet. So wie ich hier in der Türkei, mit Genuss! (Kuttelsuppe, Artischocken, vegetarisch gefüllte Auberginen, auch solche mit Fleisch, Kichererbsenpüree, Lämmer am Spieß, Loup de Mer gegrillt oder gebraten. Und so weiter. Hin und wieder auch Königsberger Klopse, die Kapern hier sind klasse.)
Ich weiß, das tut Dir weh, lieber luggi. Musste aber mal sein.
weinsztein
Lieber weinsztein,
wenn ich Klink im TV sehe, dann glaube ich, der hat mind. 3 Doppelte intus.
Wegen der Experten schlage ich vor, dass du bei deinem nächsten Deutschlandaufenthalt die Zeitschrift mal kaufst. Die AutorInnen sind mit ihrer Ausbildung bezeichnet. Du findest bestimmt auch etwas interessantes zum Kochen.
Bei dem Begriff Mischkost finde ich, dass Vegetarier auch Mischkost essen, oder der Begriff ist verkehrt. Und bei den dicken Köchen; der Lafer hat doch mal zum Thema Abnehmen ein Buch geschrieben. Ich find, der ist immer noch so dick wie seit ehedem.
Und lieber weinsztein, ich war nicht von Geburt an veggie. Erst nachdenken hat mich dazu geführt. Vorher war ich in meinem Verwandtschaftsbereich als recht guter Koch für alles mögliche verschrien, Rollbraten, Rouladen, Gänsebraten, Karpfen polnisch, Forelle, Herzragout, Soljanka, "Tote Oma", Lungenhaschee, Steaks, Schaschlyk und Gemüsesuppen, halbe Schweine verarbeitet, Bratwürste gestopft, Blut gerührt usw....heute kann ich nur noch den Kopf darüber schütteln. Aber bereits damals bin ich an so Zeug wie Muscheln, kleine Kraken, Schnecken, Krebse nicht rangekommen. Als Kind hab ich mal als Mutprobe Regenwurm gekostet, roh, hatte die Mutprobe dann aber verloren.
Die Folgeschmerzen der fleischigen Ernährung seien mit dir
luggi
Kuttelsuppe - kann ich mir auch gut vorstellen. Und Kichererbsenpürree das klingt gut.
ich bin auch nicht vegetarisch.
Liebe Magda,
türkische Kuttelsuppe ist wirklich köstlich und ziemlich raffiniert. Man isst sie hier gern am Ende einer durcdhzechten Nacht und da hilft sie wirklich. Übrigens hatte Vincent Klink mich um das Rezept gebeten. Er hat's ausprobiert und findet sie klasse.
Ich finde, die Türkei ist - kulinarisch - ein Paradies für Vegetarier, Mischköstler, Fisch- und Fleischliebhaber. Und man gibt den Gerichten so schöne Namen wie Frauenhüfte oder "Da fiel der Imam in Ohnmacht", was ich treffend finde für eine längs aufgeschnittene klaffend offene Aubergine, gefüllt mit Tomaten, Knoblauch, Kräutern und so. Da greift man gern mal zu.
Lieber luggi,
also ein ganz kleines bisschen aggressiv wirkst Du schon auf mich bei diesem Thema. Warum sollten Folgeschmerzen meiner "fleischigen Ernährung" mit mir sein? Ich finde das gemein. :)
Mir geht es hier nämlich sehr gut seit einem Jahr, und zwar so gut wie seit langem nicht mehr. Aber das hat nicht nur mit meiner mediterranen Mischkost zu tun, sondern mit schönem Land und und rührend menschlischen Bewohnern.
"Mischkost" ist tatsächlich ein Stussbegriff. Aber Du wusstest ja, was ich meinte (Gemüse, Salat, Fleisch, Obst, Fisch, Hülsenfrüchte usw.).
Dass Du Vincent Klink im Fernsehen wahr nimmst, als hätte er drei Doppelte getrunken, wundert mich. Er kocht so, wie ich gern kochen können würde und ich teile seine Koch- und Fressphilosophie.
An manchen Tagen ernähre ich mich rein vegetarisch. Auch gut, aber rein zufällig. Ich kenne manche Bauern und Fischer hier. Die wollen ja auch leben. Ich helfe ihnen dabei, mit Vergnügen.
Liebe Magda, lieber luggi,
herzliche Grüße aus Turgutreis an der türkischen Ägäis.
weinsztein
Lieber weinsztein,
deine Grüße sind angekommen und brachten Schauerregen mit. Mein Lieber, nach eineinhalb Jahrzehnten Veggiedasein ist bei mir aggressives Verhalten bei mir verblasst. Im Prinzip fehlt hier die Möglichkeit der phonetischen Begleitung. Deshalb sollte meine letzte Grußformel mit etwas pastoralem Unterton schwingen. "Mein Sohn....die Folgeschmerzen..." Natürlich wünsch ich dir doch keine Krankheit oder Schmerzen, obwohl du mir mit deiner vorletzten Grußformel solches antun wolltest.
Aber noch einmal zum Thema gesundheitliche Folgen. Ich schreib jetzt hier mal nichts Ausführliches sondern linke auf eine entsprechende Homepage.
www.fleisch-macht-krank.de/Startseite/Fleisch-Fleisch-macht-krank.htm
Viele Grüße nach Turgutreis
luggi