Fall Alfred Kattner: Gestapo erschießt John Schehr und weitere KPD-Genossen

Zeitgeschichte 1934 Im ersten Jahr der NS-Diktatur gelingt es der Gestapo, die verbotene KPD durch ein System von Spitzeln und Überläufern zu unterwandern. Der Fall des Kuriers Alfred Kattner ist dafür ein besonders prägnantes Beispiel
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2024
DDR-Briefmarke mit John Schehr von 1976
DDR-Briefmarke mit John Schehr von 1976

Foto: PJR Stamps/Alamy

Der Mond schwimmt in den Wolken, dichter, frostiger Nebel verschluckt das Dickicht in dieser stillen Gegend an der Königstraße, die von Berlin-Wannsee Richtung Glienicker Brücke und Potsdam führt. Am Abend des 1. Februar 1934 hält dort unterhalb des Schäferberges ein mit Planen verschlossener Lastkraftwagen. Als die Ladeklappe fällt, springen vier Männer ab und werden von einem auf sie wartenden Gestapo-Trupp in den Wald getrieben. Die vier hören das Kommando „Haut ab“, schauen sich um und sehen nichts als Nacht und Feuer.

„Auf der Flucht erschossen“ werden John Schehr, KPD-Vorsitzender, seit Ernst Thälmann Anfang März 1933 verhaftet worden ist, Rudolf Schwarz, Chef der KPD-Abwehr, Eugen Schönhaar, Herausgeb