Der Vorgang ist dem kollektiven Gedächtnis ein wenig entglitten. Was war das für ein wildes Spektakel vor 25 Jahren, als am 14. Juli 1989 Plebejer und Patrizier die Champs-Élysées herunter tanzten, um die 200. Wiederkehr des Sturms auf die Bastille zu rühmen. Es begleiteten sie die erfrischenden Klänge einer Carmagnole oder die dumpfen Trommeln, die im September 1792 das Revolutionsheer des Generals François Kellermann Tritt fassen und der Kanonade von Valmy entgegenziehen ließen.
Mit Pomp und Pappmaschee erinnerte man sich jener großen Revolution, die den Bürger zum Citoyen erhob, während der Edelmann seinen Hut nahm und sich glücklich schätzte, war ihm der Kopf darunter geblieben. Für diesen 14. Juli 1989 schien die Frage müßig, wie denn die Guillotine dem Werk der Revolution gedient hatte. Als der Kopf Ludwigs XVI. fiel, musste man das als Zivilisationsbruch beklagen, weil sich darin die Willkür einer Diktatur entlud, oder als Zivilisationsschub bejubeln, weil das historisch Überlebte gerichtet war? Revolutionärer Terror galt jakobinischen Führern wie Robespierre und St. Just als unverzichtbar, um Restauration zu verhindern und der Revolution zu dienen. Sie hatten keine Angst, alle Schiffe hinter sich zu verbrennen, egal welche Hassorgie die internationale Reaktion gegen die „Königsmörder“ entfachte. Ihr revolutionär-demokratische Diktatur war umumgänglich, als eine Koalition der feudalen Mächte gegen das revolutionäre Frankreich mobil machte, sie schien sich überlebt zu haben, als der Terror überhand nahm, verderblich wurde und seine Urheber mit dem 9. Thermidor am 27. Juli 1794 selbst auf dem Schafott sterben ließ.
In seinem Drama Dantons Tod lässt Georg Büchner Robespierre vor Pariser Bürgern ausrufen: „Sie sagen, der Schrecken sei die Waffe einer despotischen Regierung, die unsrige gliche also dem Despotismus. Freilich! aber so, wie das Schwert in den Händen eines Freiheitshelden dem Säbel gleicht, womit der Satellit des Tyrannen bewaffnet ist.“ Wie sollte es auch anders sein? Geschichte hätte sich wie ein alter Gichtonkel durch die Zeiten geschleppt, wäre ihren veränderungswilligen Akteuren der Mut zu konsequenter Tatkraft abhanden gekommen. Das wussten die Cromwells in England wie die Jakobiner, die Bolschewiki in Russland oder die Castro-Rebellen auf Kuba. Es gehört zum tragischen Deutschtum der halben Revolutionen von 1848 und 1918, dass sie die „Despotie der Freiheit“ scheuten und an dem scheiterten, was sie hätten historisch leisten können.
Anders die Antifaschisten, nicht Kommunisten, aus aller Welt, die es als Gebot und Genugtuung empfanden, sich 1936 dem Faschismus in Spanien bewaffnet entgegenzuwerfen, weil es eine Gefahr für die Menschheit zu bannen galt. Ein „gerechter Krieg“ sei das gewesen, hieß es einst in der DDR. Ebenso wie später Afrikas antikoloniale Befreiungskämpfe oder die Abwehr der US-Besatzung in Vietnam. Um es mit Karl Marx zu sagen, materieller Gewalt kann nur begegnet werden mit materieller Gewalt. Manchmal sind Geschichte und Gewalt einander so nahe wie Feuer und Flamme.
Wer heute als Linker glaubt, dies sei überholt, täuscht sich. Wer sagt, ich bin ein Linker, weil ich das sage, der lügt. Zu einer Gesellschaft, die Menschen in Würde leben lässt und nicht in die Tretmühlen abhängiger Arbeit und damit materieller Gewalt schickt, lassen die sich nicht überreden, die viel verlieren, wenn es diese Gesellschaft gibt. Ihre Macht und die Verfügung über materielle Gewalt zuerst. Absoluter Pazifismus oder die Friedfertigkeit von Domestizierten degradieren Linke zu Fetischdienern des Status quo. Aber vielleicht wollen sie das heutzutage.
Kommentare 27
Wie viel, das sehen wir gerade in Ferguson.
Ein einziges mal noch gewalt anzuwenden, um endlich der strukturellen und physischen gewalthaftigkeit des aktuellen systems zu entkommen - das wäre sicherlich einer LINKEN würdig.
Aber leider sind die erfahrungen gänzlich andere - nach der gewalt (übrigens auch in den grossen revolutionen der Franzosen und der Russen) folgt die leere und es eröffnen sich räume für alle möglichen Napoléone und Stalinisten. Wer kein konzept hat, das weiter reicht als bis zur gewaltanwendung, leistet solchem usurpanten vorschub!
Deshalb ist die gewaltfrage nicht die nach dem einsatz von waffen schlechthin, sondern die nach der gegengewalt, die der alltäglichen (strukturellen) gewalt der verhältnisse entgegen gesetzt werden muss; in vielfältigsten formen.
Dass die herrschenden immer "bloss keine gewalt" rufen und mit den fingern der macht nach den steinewerfern grabbschen, versteht sich von selbst. Davor kann eine LINKE nicht kuschen, wenn sie gesellschaftliche veränderung will...
Um jetzt mal allgemein zu bleiben. Ja, es gibt Situationen, in denen die Anwendung von Gewalt ein notwendiges Übel ist. In der politischen Gewalt drückt sich das Unvermögen einer Gesellschaft bzw. ihrer ihrer "Eliten" aus, dringende, drängende gesellschaftliche Probleme diskursiv zu lösen. Im Nahen Osten ist das gerade sehr gut zu beobachten. Der Kampf um die Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums ist ein neuralgischer Punkt, hier stößt die kompromissbereitschaft der herrschenden Eliten an klare Grenzen. Das war in den USA und Südafrika sehr gut zu beobachten, ebenso auch in vielen westlichen Ländern. Demokratische Grundrechte konnten durchgesetzt werden, weil sie letzten Endes nichts kosteten oder gar billiger waren, als revolutionäre Bewegungen mit den Mitteln des Polizeistaats nieder zu halten. Der Preis für diesen Kompromiss lag stets im Verzicht auf die radikale Umverteilung der Eigentums- und Vermögensverhältnisse. Ist deswegen Gewalt allein die Lösung?
Ich behaupte mal, dass Westeuropa - bei allen Problemen, Skandalen usw. - mit seiner Politik in den vergangenen Jahrzehnten besser gefahren ist, als der Ostblock. Aber hier zeigt sich, dass unter großem politischen Druck die herrschende Klasse auch zu relativ großen Kompromissen in der sozialen Frage bereit ist. Der Systemkonkurrenz erzwang die Errichtung einer sozialen Marktwirtschaft und das war vielleicht noch mit das Beste an der Existenz des Ostblocks.
Bekanntermaßen ist der Ostblock nicht mehr existent, aber ich würde dennoch im Zweifelsfall nicht auf die Gewalt setzen. Passiver Widerstand, ziviler Ungehorsam, evtl. Aktionen via Internet (gehe hier mal nicht ins Detail...), es gibt ein weites Feld an Möglichkeiten, bevor man das schwert des Krieges zieht.
Wie heißt es schon bei Shakespeares Heinrich V. "Den niemals stritten noch zwei große Königreiche, ohne das viel Blut vergossen ward." Ich zweifle daran, dass, wer sich mit revolutionären Ruhm schmücken will, sich auch zwangsläufig mit Blut bekleckern muss.
"[...]Lieber Michael Jäger, Ihr Beitrag ist in seiner Rat-Losigkeit und den grundsätzlichen Fragen, die er aufwirft, sehr wichtig und gut. Jedoch möchte ich Ihnen in einer Ihrer Grundannahmen widersprechen, bzw., weiter gehen/weiter ausführen[...] Übrigens: Ihr Beitrag und der Ihres Kollegen Lutz Herden sind kongenial. Aber so eine Headline wie die aktuelle des Print-Freitag macht das m.E. alles kaputt.[...]" (Hervorhebung: mcmac; Zitat: Kommentar von mcmac ebenda).
MfG-mcmac
"Deshalb ist die gewaltfrage nicht die nach dem einsatz von waffen schlechthin, sondern die nach der gegengewalt, die der alltäglichen (strukturellen) gewalt der verhältnisse entgegen gesetzt werden muss; in vielfältigsten formen."
Genau, es könnte der Kraft (Gewalt) auch ein Widerstand entgegengesetzt werden, um mal die Physik mit in die Diskussion einzubringen.
Wenn ständig gepredigt wird, "Gewalt erzeugt Gegengewalt", kann man sich auch fragen: "Soll Gewalt, jene Gegengewalt erzeugen?"
"Dass zur gleichen Zeit Väterchen Stalin dafür gesorgt hat, dass sich der Zulauf von Antifaschisten nach Spanien aus Russland in Grenzen hielt, in dem er sie zu Tausenden liquidieren ließ, sei nur am Rande erwähnt."
Gibt es hierzu weiterführende Quellen?
Ich las vor einigen Wochen über einige Deutsche und Schweizer, die damals über Charkiw (damals Ukraine) und die Krim nach Spanien einschifften.....
"Und die paar Deutsche die nach Spanien zogen, das waren nicht Wenige und die kamen auch nicht alle via Charkow."
Über einige wenige hatte ich detailierteres gelesen, Angaben zur ungefähren Beteiligung findet man bei Wikipedia.
Soweit ich mich erinnere, kommt die republikanische Seite bei Hemmingway in "Wem die Stunde schlägt", auch nicht besonders gut weg......, bezüglich Einigkeit und Organisation. Was auch kaum Erwähnung findet, ist die Tatsache, dass Francos Exiltruppen, mit denen er auf dem spanischen Festland eingefallen ist, zumeist Muslime aus spanisch-Afrika, also Marokko waren. Es hatte damals auch eine religiöse Komponente.
Nein, aber Charkow gehört heute nicht mehr zur Ukraine, war damals aber deren Hauptstadt.
huups, sorry, nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil...., Charkow war damals Hauptstadt und ist auch jetzt noch Teil der Ukraine.
Mein Katalonien?
"... wie darf ich das Fragezeichen verstehen?"
"Mein Kaledonien"
"Mein Katalonien"
Wie man ein Thema zerreden, oder besser: zerschreiben kann, ist hier zu beobachten. "Kommentare", die länger sind als der Artikel, erwürgen gleichsam die Diskussion. Schade. Denn das Thema, das Lutz Herden und Michael Jäger aufgegriffen haben, ist brand aktuell und wichtig.
Frau Waldmanns Wortdduchfall verunreinigt den Thread glücklicherweise nur unter Michael Jägers Beitrag.
Hier ist kein Kommentar länger als der Artikel.
"Ich lach mich krank! Danke! wenn das keine Freud'sche Fehlleistun g war!"
Ja, ich bin auch erst später darüber gestolpert. Dabei ist der "Kaledonische Freiheitskampf" ja derzeit am toben....., allerdings ohne Gewalt, was ja auch gut ist.
"Aus immer wieder gegebenem Anlass ziehe ich die Version
Wir sind ein Volk!"
Die weiter oben von Janto verwendete, war allerdings die, welche die Menschen gewählt haben, die die Menschen angezogen hat und die letztlich dann auch wirkte. Die von Ihnen hier zitierte, war dann die CDU-Version des Songs....., damit uns die "Birne" nochmal vier Jahre vortanzen durfte, inkusive "Ehrenwort".
:o))
Ja, nationale "Unabhängigkeit" wird, wenn sie denn "ins Konzept passt", auch auf friedlichem Weg gewährt....., wenn es aber gegen Oligarchen geht, zumal, wenn sie auch noch in der Politik mitmischen, sehen wir aktuell in der Ukraine. Da wird dann im Zweifelsfall, schwupps, eine soziale, schnell zu einer nationalen Bewegung umgedeutet.
Ehrlich gesagt, nein :o)
Im Verlauf des Jahres 1990 wandelte sich die Parole "Wir sind das Volk" in Ostdeutschland zu "Wir sind ein Volk". Springer war da wohl nicht ganz unbeteiligt. Sage ich jetzt mal ohne Quelle, rein aus dem Gedächtnis, immerhin bin ich da Zeitzeuge :o)
Da ging einigen im Westen vorher wahrscheinlich schon "der Arsch auf Grundeis", dass die da "etwas eigenes machen" könnten.
"Was sind wir nur für ein Volk?"
Schöne Frage, aber die höre ich hier und so zum ersten Mal.
Womöglich eine Badenser Regionalphrase?
Von meiner obigen Beschreibung, lasse ich mich nicht abbringen.
Die Aussage "Wir sind das Volk" stand zuerst, und beinhaltet eindeutig eine soziale und politiche Komponente. Die Umdichtung in "Wir sind ein Volk", war dann die Wandlung hin zum Nationalen......
Hallo,
das war weniger salopp gemeint, als es mglw. bei Ihnen ankam. Es können sich doch durchaus auch Redewendungen oder Aussprüche nur regional entwickeln und ausbreiten. Vielleicht hätte ich einen Smiley dazusetzen sollen :o).
Ich möchte wieder enger zurück an das Thema:
"Zu einer Gesellschaft, die Menschen in Würde leben lässt und nicht in die Tretmühlen abhängiger Arbeit und damit materieller Gewalt schickt, lassen die sich nicht überreden, die viel verlieren, wenn es diese Gesellschaft gibt."
Hier gibt es einige Ansatzpunkte, die man diskutieren könnte. Z. B. könnte ich mir vorstellen, dass viele Bereiche des öffentlichen Lebens für den privatwirtschaftlichen Bereich (wieder) unzugänglich wären und eine allgemeine Grundsicherung eingeführt würde...., m. E. ein möglicher Weg, per Reformen und auf friedlichem Weg für gesellschaftliche Weiterentwicklung zu sorgen und die perversen Auswüchse eines heissgelaufenen Systems zurückzudrängen.
"Sie wollen die perversen Auswüchse eines heissgelaufenen Systems zurückdrängen? Da hilft entweder das Abwarten, bis sich der "Kolbenfresser" einstellt."
Anders als auf friedlichem Weg kann es nicht gehen....., und der Beispiele gibt es einige, Indien, Südafrika, Portugal, Ostdeutschland. Für positive Weiterentwicklungen, die mit Gewalt erstritten wurden, fehlen mir allerdings die entsprecheden Beispiele.
Von staatlicher Seite würde ggf. wohl schon schützende Ausrüstung und ein bedecktes Gesicht sowie ein Helm, als passive Bewaffnung und somit als "nicht mehr friedlich" eingeordnet, von daher ist auc hdas bereits Definitionssache.
Gesellschaftliche Auswüchse, die das aktuelle Dilemma verdeutlichen, sind z. B. auch ausschliesslich interne Freundeskreise, unter Lehreren und Polizisten. Bei letzteren häufig mit dem "Schichtdienst" begründet, um sich selbst zu verschleiern, dass immer weniger Menschen mit den "Vollstreckern" des Systems irgendetwas zu tun haben möchten. Bei Lehreren verhält es sich ähnlich, deren Helfershelferschaft wird mit einem Vierteljahr Urlaub pro Jahr "erkauft", was die Neidspirale umgehend startet. Beide Berufsgruppen sind sinnbildlich für den "Mittelstand", der sich so lange nach oben verkauft, bis auch bei ihm die "Schmerzgrenze" erreicht ist.
"Ihre "gesellschaftliche Weiterentwicklung, weg von perversen Auswüchsen" war bspw. in Deutschland nur möglich nach einem schweren Gang durch ein tiefes Tal anderweitiger Verirrungen....."
Was Sie mit dem Satz sagen wollen, ist mir nicht ganz klar?
Dass Sie sich auf die Nazizeit beziehen, lag schon nah, aber was Sie in dem Satz mit "gesellschaftlicher Weiterentwicklung" meinen nicht. Ein Krieg ist zwar stets ein Fortschrittsmotor, aber das vor allem in technischen Bereichen, gesellschaftlich hatte sich in der Nachkriegszeit, im Vergleich zur Weimarer Republik, ja nun nicht allzuviel verändert.
Ich möchte hier ganz gewiss kein Lehrerbashing betreiben, der Job ist superhart und wer ihn ernsthaft angeht, der braucht die Zeit in den Ferien zur Erholung und zur Vorbereitung, und natürlich auch, um sich in anderen Bereichen umzusehen, um nicht den Bezug zum Leben zu verlieren. Hierin allerdings liegt auch mein grösster Kritikpunkt an unserem Schulsystem, die Menschen, die Lehrer werden, sind sehr häufig die, die Angst vorm Leben haben, und diese Angst geben sie an die Schüler weiter.
Gäbe es ein "Knattertomien", müsste dort jeder Lehrer eine abgeschlossene Berufsausbildung haben, mindestens zweisprachig sein und einige Jahre im Ausland gelebt haben. Ausserdem wären Praktika in den Ferien obligatorisch.....
Anfang der 1930er gab es in den USA die Bewegung des Social Reconstructionism, die aber ganz schnell als "kommunistisch" gebrandmarkt und verteufelt wurde. Harold Rugg war einer der Vordenker, in meiner kleinen Serie gehe ich darauf auch ein.
"Ach, noch was! Wo findet denn eine "gesellschaftliche Weiterentwicklung" statt, wenn nicht nach der Stunde Null?"
Nun, was hatte sich denn grundlegendes verändert? Mit Schlagworten "Stunde Null" kann man auch wunderbar verschleiern, dass sich letztlich überhaupt nichts verändert hat.
Es gab nun eine 5%-Klausel, toll, was noch?
Wie kommen Sie darauf, ich würde mir eine Schule wünschen, die auf Bestrafung beruht? Habe ich irgendetwas in diese Richtung angedeutet oder auch nur zwischen den Zeilen durchscheinen lassen?
Mit der kleinen Polemik wollte ich nur auf die m.M.n. sehr grosse Bedeutung von Schulen für eine gesellschaftliche Weiterentwicklung hinweisen, und dass man auf der Position des Lehrers im Idealfall den besten Mann oder die beste Frau hat.
Nach Ihrer Antwort könnte ich aber fast vermuten, dass Sie Lehrer sind?!? :o))
Sie haben meine Kritik ziemlich falsch verstanden, fast in allem was engagierte Lehrer, natürlich gibt es die auch, mglw. sind sie sogar die Mehrheit, an der jetzigen Situation kritisieren, stimme ich voll und ganz zu. Die Lehrpläne sorgen für das Gefühl der "völligen Nutzlosigkeit".
Von Boot Camps war von meiner Seite gewiss nicht die Rede, falls Sie des Englischen mächtig sind, zum "Social Reconstructionism", oben verlinkt, gibt es leider kaum etwas auf deutsch.
Auch von Zwangsunterweisungen war mitnichten die Rede, sondern von Praktika, die nach meinem Verständnis im Interesse jedes engagierten Lehrers liegen sollten.
Für engagierte Lehrer, ist die Bezahlung ganz bestimmt nicht zu hoch.
Mmmhh, ich weiss nicht so recht, wie ich Ihren Kommentar deuten soll. Im Beitrag geht es um gesellschaftliche Weiterentwicklung und um Möglichkeiten der Umsetzung, und ich meine, hier wären in einem funktionierenden System vor allem die Schulen und Universitäten samt Lehrern, Schülern und Professoren gefordert.
Daraus leitet sich die Schlussfolgerung ab, dass Lehrer eine gewisse Lebenserfahrung haben sollten, um in der Lage zu sein, auch ohne Lehrplanvorgaben beurteilen zu können, was offensichtlich nicht funktionieren kann, und was einer genaueren Begutachtung unterzogen werden sollte.
Ich kritisiere weder Sie, noch irgendeinen Lehrer, sondern stelle nur fest, wie die Situation ist und die bedarf wohl eindeutig einer positiven Veränderung, darin sind wir uns doch einig, oder?
"Lebenserfahrung sollen sie haben die Lehrer, um in der Lage zu sein, Lehrplanvorgaben beurteilen zu können? Wäre es nicht einfacher, bei denjenigen die die Lehrplanvorgaben erstellen, Praxisnähe zu gewährleisten auf Basis ausreichender Lebenserfahrung? Wer dann eingestellt oder als Beamter übernommen wird, kann dann immer noch nach Prüfung des Vorhandenseins ausreichender Lebenserfahrung erfolgen."
Da in der Diskussion in meinem Beitrag das gleiche Thema angesprochen wurde, hier einfach per c+p:
"Mir leuchten Lehrpläne, ausser in den Basiskenntnissen, Lesen, Schreiben, Rechnen, überhaupt nicht ein, wenn die Lehrer gut sind, dann sollte man ihnen vertrauen, ob die Vermittlung von Basiskenntnissen funktioniert, wird bei Vergleichstest festgestellt, und den Lehrern wird vor allem in ihren Fachgebieten freie Hand gelassen. Der intrinsische Wert der Arbeit eines Lehrers, ist wohl mit der höchste unter allen Berufen."
Anstatt dass die Lehrer ihrer Arbeit nachgehen können, fühlen sie stattdessen "Templates" aus, machen Kreuzchen bei Antworten zu dubiosen Fragen und bekommen pfundweise Papiere wie toll oder wie miserabel sie mit ihren Einschätzungen liegen. Hans Christian Andersen lässt grüßen: Des Kaisers neue Kleider!
So sieht es aus.....
Manchmal sind Geschichte und Gewalt einander so nahe wie Feuer und Flamme.
Manchmal? Guter Gott.