US-Studentenprotest: Einst galt er dem Vietnam-Krieg, heute dem Grauen in Gaza

Revolte Die Polarisierung ist weit fortgeschritten. An vielen US-Hochschulen wird gegen die israelische Kriegsführung und die Mitverantwortung der US-Regierungen mobilisiert. Erinnerungen zum April 1968 werden wach und Parallelen erkennbar
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Studierendenproteste gegen den Krieg in den USA – damals und heute
Studierendenproteste gegen den Krieg in den USA – damals und heute

Fotos: Historical Picture Archives/Granger/Imago Images (links), Stephanie Keith/Getty Images

Nemat Shafik, Präsidentin der Columbia Universität in New York, musste sich am 19. April gar zu einer Anhörung im US-Kongress einfinden. Die republikanische Abgeordnete Elisa Stefanik warf ihr vor, an ihrer Hochschule Antisemitismus Vorschub zu leisten. Shafik hatte teils heftigen studentischen Protest gegen den israelischen Krieg in Gaza zunächst geduldet, die Polizei parallel zu ihrem Auftritt ein Zeltlager auf dem Campus geräumt. Ein Teil der daran Beteiligten geriet in Haft – ein Viertel davon soll jüdischer Herkunft sein – und wurde anschließend suspendiert. Ethnische Zugehörigkeit oder religiöses Bekenntnis sind der Konfliktauslöser nicht. Vielmehr ist es die Haltung zum Gaza-Krieg mit seinen inzwischen über 34.000 To