Berlin am Rand

Spaziergänge Wenn es sich einrichten lässt, laufe ich jeden Tag mindestens ein bis zwei Stunden durch mein Wohnviertel. Es ist voller Gegensätze.

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Berlin am Rand

Foto: Magda

Es gehört zu den schönen Seiten dieser Wohngegend, dass man – wenn man erst mal die lebhafte Ausfallstraße verlassen hat-plötzlich mitten im Garten- und Landleben steht. Wobei sich das fast täglich ändert.

Flanieren ist nur was

für männliche Schöngeister

Deshalb mache ich meine Spaziergänge – von Flanieren reden nur urban ausgerichtete männliche Schöngeister – gern in dieses nähere Gebiet. Die Zimbelstraße ist so ein Beispiel. Erst läuft man durch unschöne Gewerbeflächen und Werkstätten, bevor man schon an das erste mahnende Zeichen dafür stößt, dass auch hierder Berliner Kampf um mehr Wohnungen Furcht und Verlustängste weckt. Die Kleingartenanlage

Hoffnung

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gehört zu jenen, die befürchten, dem nächsten Ausweitungs-Bau-Schub weichen zu müssen.

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Pankow ist begehrt und die Richtung Französisch –Buchholz, die ich einschlage, fühlt sich besonders bedroht.

Bausenator Müller

ängstigt die Kleingärtner

Hatte nicht vor einem Monat schon der Berliner Bausenator Müller gefordert, dass kleinere Gartenanlagen und Parzellen dem städtischen Wohnungsbau weichen sollten? Das gab viel Ärger. Die Kleingartenlobby setzte sich in Marsch. Andererseits: Berlin braucht neue soziale Wohnungen, nur, - wie immer – nicht gerade dort, wo man selbst gerade Tomaten züchtet und die Natur genießt wie in der Zimbelstraße. Rechts und links ist ohnehin in den letzten Jahren viel Neues entstanden. Ganze Siedlungsgebiete, deren Straßen mit hübschen Namen wie Akkordeonstraße, Posaunenstraße oder gar

Okarinastraßehttps://lh6.googleusercontent.com/-35XxHAS6ao8/URNriML-rjI/AAAAAAAAE-8/upgRQERuzrU/s288/Okarinastra%25C3%259Fe.jpg

versehen wurden. Es geht ruhig und betulich zu. Reihenhäuser, Einfamilien-Idyllen, Hausgärten – alles da und dem öden Gebiet abgerungen. Wandel, wohin man blickt, aber noch nichts abgeschlossen. https://lh6.googleusercontent.com/-0IG2KoCUqmI/URNrSySbY7I/AAAAAAAAE-s/MuB0EofJNYI/s288/H%25C3%25A4userzeile.jpg

Die Schönhauser Straße, auf welche die Zimbelstraße mündet, trägt diesen "Noch nicht und Nicht mehr"- Charakter. Sie ist auch schon bebaut, aber noch immer behauptet dort das alte Laubenartig-Provisorische das Feld. Auch für temporäre Vergnügungen gibt’s eine Adresse. https://lh5.googleusercontent.com/-X1sKikHXJc4/URNtbXqUAqI/AAAAAAAAFBE/8ZJ6HnEAMoA/s288/Party%2520is%2520here.jpgThe Party is Here

Ich traf vor solch einem alten Haus einen Anwohner, der gerade ausmistete.

Der kleine Hund https://lh3.googleusercontent.com/-XJdsPiSdfNg/URNrPXjGMGI/AAAAAAAAFAY/aEaVTB564yQ/s288/Hund1.jpg aus Stein

stand zum Verkauf, ich hätte ihn erwerben können, aber ich hielt mich lieber an die lebendige Katze https://lh3.googleusercontent.com/-s8msLj-M_GY/URNraYj-k9I/AAAAAAAAE-0/4VmDLai1Vo4/s288/Katze%2520im%2520Fenster%25202.jpg

in dem neugebauten Haus nebenan. Die hatte schon so was Etabliertes. Dahinter führen die mich immer wieder faszinierenden Zugänge in die Kleingarten-Großidylle am Nordgraben. https://lh4.googleusercontent.com/-vEfNPTW9DRE/URNr32CBh1I/AAAAAAAAE_c/IykzEEPQArM/s288/Schlammiger%2520Nordgraben.jpg

Das sind unendlich lange und im Winter recht einsame und sumpfige Wege.

Hoffnung auf einen

Weg ins Abenteuer

Diesmal widerstand ich der Versuchung sie zu durchqueren, denn man braucht eine längere Zeit bis man wieder auf eine Straße trifft und die führt nach Norden Richtung Blankenfelde. Immer, wenn ich dort vorbeigehe, habe ich aber das Gefühl, diesmal führen sie vielleicht zu einem neuen Kontinent, einem ganz anderen Ort oder irgendwie ins Abenteuerliche. Aber, bald führen sie vielleicht „nur“ wieder in ein neues Wohngebiet.

Eigentlich habe ich das Ganze nur zu Übungszwecken verfasst. Ich wollte Bilder einbinden und hoffe, dass auch verbal ein Bild entstanden ist.

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Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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