"Ein politischer Spin"

Nordstream Anschläge Wenn überall Nebel herrscht, ist die politische Analyse heute ebenso ein Produkt von Interessen und unterschiedlichen Parteinahmen, wie immer wieder festzustellen ist.

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Der Linken Politiker Jan van Aken hat hier beim Freitag recht überzeugend über die unterschiedlichen Motive aller möglichen Urheber des Anschlags gegen die Nordstream-Gasleitungen geschrieben. Seine Überlegungen hat er auch noch einmal beim Deutschlandfunk in einem Interview erläutert. Da hat er auch erklärt, dass die in den Medien verwendeten Überschriften

"Die Spur führt in die Ukraine",

ein politischer Spin waren. Es hätte ebenso gut heißen können, die Spur führt nach Rostock oder Polen.

Er kommt zu dem Schluss, dass alle drei politischen Akteure: Russland, die Ukraine und die USA ein Interesse haben könnten an diesem Coup.

Das russische Interesse daran hat gerade Herr Lutz Herden ausführlich herbeigeschrieben. VIELEN DANK dafür.
Herden stellt die These auf, dass Russland sich - erneut - als Objekt westlicher Intrigen und geduldeter Aktionen definieren kann und schreibt:
Da es gerade einen Krieg zwischen der Ukraine und Russland gibt, unterliegen diese Handlungen zwangsläufig einer entsprechenden Deutung. Dies könnte auf die Schlussfolgerung hinauslaufen, es wird auch von deutschem Boden aus Krieg gegen Russland geführt.
So kann postuliert werden, dass die Kiewer Administration ein Sicherheitsrisiko für Deutschland sein könnte. Und nicht nur für Deutschland.
Er fragt: "Was heißt das für das Axiom von der vorbehaltlosen Unterstützung Kiews gegen Moskau? Gibt es einen Zwang zum Einstieg in den Ausstieg aus der Unbedingtheit dieses Beistandes? "
Na, das passt doch Russland Super in den Kram. Besser kann nicht erläutert werden wo die russischen Interessen da liegen.
Es ist schon so wie Jan van Aken erklärt: Es gibt diese Interessen auf allen Seiten und
Deutschland hat ein Interesse, sich diese Aktion vom Leibe zu halten.

Nicht nur die USA sind geübt in "Machenschaften"

Nebenher beschäftigt mich bei allen diesen Dingen immer Folgendes: Es gibt Parteigänger für Russland oder Putin, die davon "leben" . dass es immer - wenngleich manchmal nach längerer Zeit - Enthüllungen und Aufdeckungen gibt, die die Machenschaften der USA belegen und bekannt machten. Sie trauen aber immer nur einer Macht - den USA - alles, aber auch alles zu, weil es meist belegt ist und ans Licht kommt.

Wieso glauben sie, dass Russland - und auch die Sowjetunion - zu so etwas nicht imstande sind?

Früher konnte die UdSSR sich bei ihren Aktionen - ob in Ostberlin, in Budapest oder Prag - noch auf die Verteidigung des Sozialismus und geschlossene Beistandspakte berufen, die das legitimierten.
Heute ist Russland ein absolut imperiale kapitalistische Macht. Was macht die Parteigänger Russlands so wütend auf Kräfte, die von Russland wegstreben? Warum stellen Sie sich Russland als ein Land vor, dessen Interessen unbedingt zu berücksichtigen sind. Wieso können Sie sich nicht vorstellen, dass ein Land, das Journalisten, die versuchen, etwas aufzudecken, kalt stellen und manchmal auch beseitigen, dafür seine Gründe hat und durchaus auch manches zu verbergen?
Wieso "hängen" Sie so kalt und kaputt an einer Macht ,die ihre große Macht einst nicht genutzt hat zum Wohle seiner Menschen , sondern dazu, eigene unumstößliche Machtverhältnisse zu etablieren und zu sichern. Mit Tricks wie Rochaden zwischen Putin und Medwedjew, mit Druck auf Kritiker:innen.
Das frage ich mich noch zusätzlich. Es gibt zu dem Thema eine Menge durchaus interessanter Beiträge.
Russland ist ein Land mit wunderbaren Menschen, das schließe ich noch an. Aber umgegangen wird mit ihnen wie mit "Material", das war schon immer so und es ist schrecklich.
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Magda

Immer mal wieder, aber so wenig wie möglich

Magda

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