Die "Saure Gurke" wird für Filme oder Sendungen verliehen,in denen sich besonders festgefahrene Klischees über Frauen dingfest machen lassen.
Erstaunlicherweise ging die "Gurke" dieses Jahr an den gerade erst ausgestrahlten ersten MDR-Tatort "Kalter Engel".
http://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_66438766/-tatort-aus-erfurt-kassiert-saure-gurke-.html
«Wir treffen auf Frauenrollen, die wir in 40 Jahren "Tatort" kennen und lieben gelernt haben: die Heilige, die Hure, die herrische Vorgesetzte und ein Mordopfer, das selbst schuld ist», begründete die Jury ihre Entscheidung.
Tja, so unterschiedlich kann der Blick sein. Im Freitags-Thread zum Tatort konstatierten die Kommentatoren eher, dass der Film eine realistische Sicht auf das Geschlechterverhältnis zeigt: Die Praktikantin agiert zwar verhalten, aber doch zielstrebig, lässt sich von Machosprüchen nicht beeindrucken und "löst" am Ende sogar den Fall.
Jedenfalls waren auch die Macher des MDR-Tatorts bass erstaunt und unterstellten, dass die Jury möglicherweise das Drehbuch nicht verstanden hätten.
Wie auch immer, die "Saure Gurke" sorgt immer wenigstens für eine Weile für Diskussionen.
Dass ein Tatort, in dem vorwiegend junge Leute agieren so einen Preis bekommt, gibt zu denken. Vielleicht hats damit zu tun, dass zwar die Darsteller jung sind, der Drehbuchautor und Regisseur aber weniger. Der bediente eher die allgemeinen Vorstellungen davon wie jüngere Leute heute so zu sein haben. Das meistgebrauchte Wort im Tatort war: Krass.
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