Erzählungen vom Wilhelm Raabe: Behaglichkeit, die es in sich hat

Wiederentdeckt Wilhelm Raabes Erzählen geht dahin, wo es riecht und stinkt. Der Wallstein Verlag hat sein Werk von Staub befreit
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2024
Wilhelm Raabe schrieb über bröckelnde Idyllen in Zeiten radikaler Transformation
Wilhelm Raabe schrieb über bröckelnde Idyllen in Zeiten radikaler Transformation

Foto: AKG/DPA

Wilhelm Raabe, geboren 1831, gestorben 1910, gehört zu den kanonischen Autoren des bürgerlichen und poetischen Realismus. Raabe war ein aufmerksamer Beobachter seiner Zeit und, davon erzählen seine Biografen, ein Vielleser sondergleichen. In seinem umfangreichen Werk verhandelt er die populären Themen und Diskurse, seien es Kolonialismus, Darwinismus oder die Auswirkungen der Industrialisierung auf den Einzelnen und die (bürgerliche) Gesellschaft. Seine Literatur kommt unspektakulär daher, eingängig oder, mit einem Lieblingswort Raabes gesagt, „behaglich“. Sie hat es aber, wie jede gute Literatur, in sich.

In der letzten Zeit ist, vor allem durch die ökokritische Forschung, Raabes Pfisters Mühle. Ein Sommerferienheft (1884) wieder zu