Tadschikistan: Konkurrenz für Chinas „Seidenstraße“

Reportage Um Chinas „Seidenstraße“ Konkurrenz zu machen, will die EU-Kommission 15 Prozent des Wasser­kraft­pro­jekts No­gun fi­nan­zie­ren. Bisher hat sie das aber noch nicht getan
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2023
Die Angst vor einer Eskalation ist groß: Tadschikistans Grenze zu Kirgistan
Die Angst vor einer Eskalation ist groß: Tadschikistans Grenze zu Kirgistan

Foto: Vyacheslav Oseledko/AFP via Getty Images

Auf einmal stehe ich in einem vollkommen unbekannten Land. Im 29. Regierungsjahr von Präsident Emomalij Rahmon nimmt Tadschikistan auf dem Demokratieindex den 157. Platz unter 167 Ländern ein. An der Ostgrenze liegt Chinas unruhige Uiguren-Provinz Xinjiang, die Nordgrenze mit Kirgisien ist nach den Schießereien von 2022 geschlossen, die Südgrenze mit Afghanistan wird von den Taliban gehalten. Und die Hochgebirgsregion Berg-Badachschan ist nach den niedergeschlagenen Aufständen von 2012, 2014, 2018, 2021 und 2022 tabu, auch mein Grenzübergang von Usbekistan herüber war etwa zehn Jahre geschlossen, ich aber spaziere gebauchpinselt von neckischen Zöllnerworten hinein ins Land.

2021 beschloss die EU-Kommission, Chinas „Neuer Seidenstraße“