Historikerin Katja Hoyer: „Ich finde es schwierig, sich ständig positionieren zu müssen“

Interview Katja Hoyer erzählt in ihrem Buch „Diesseits der Mauer“ vom alltäglichen Leben in der DDR. Die Reaktionen sind gespalten und befeuern die Ost-West-Debatte. Was sagt sie selbst dazu?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2023
Katja Hoyer: „Man kann die DDR nicht nur als dunkle Folie nehmen, um zu sagen: Das haben wir in der BRD richtig gemacht“
Katja Hoyer: „Man kann die DDR nicht nur als dunkle Folie nehmen, um zu sagen: Das haben wir in der BRD richtig gemacht“

Foto: Meike Kenn für der Freitag

Seit Wochen wird über ihr Buch gestritten. Am Abend vor unserem Treffen stellt Katja Hoyer Diesseits der Mauer (Hoffmann und Campe) erstmals in Berlin vor, der Pfefferberg ist ausverkauft. Viele ältere Leute sind gekommen, auch die Schriftstellerin Monika Maron ist da, Marion Brasch führt durch den Abend. „Dit iss unser Leben“, sagt ein Mann. Sie musste dann nach der Lesung noch lange signieren, erzählt Hoyer.

der Freitag: Frau Hoyer, wie war die Buchpremiere in Berlin für Sie?

Katja Hoyer: War schon gut. Man vergisst bei all den öffentlichen Besprechungen, dass auch normale Leser da sitzen, Menschen, die sich im Hinblick auf ihre eigene Biografie, ihre eigenen Erfahrungen mit meinem Buch beschäftigen. Gestern kam jemand zu mir, der beim Amiga-P