Fundstücke 50

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Für alle, die sich nach einem Artikel von Frau Zinkant entschieden haben, eine Diät von der Liste der guten Vorsätze für 2011 zu streichen, hier ein kleiner Denkanstoß. Die Verwirrung ist perfekt, die nächste Studie ist sicher schon auf dem Weg. Vielleicht sollte man den BMI der Studieninitiatoren mit angeben, um die Ergebnisse besser einordnen zu können.

"Auch leichtes Übergewicht erhöht das Sterberisiko Ausgewertet wurden die Daten von 1,46 Millionen weißen Erwachsenen im Alter zwischen 19 und 84 Jahren mit insgesamt 160 087 Todesfällen."

Bei der Gewichtsabnahme könnte ein Instantkaffee helfen, dessen Hersteller eine ganze Charge zurückruft, weil sie mit dem Appetitzügler Sibutramin verunreinigt ist(1). Sibutramin wurde vom Markt genommen, weil es Hinweise auf vermehrte Herzinfarkte und Schlaganfälle gab.

"Danach kam es bei Patienten, die den Appetitzügler nahmen, zu einer höheren Rate von kardiovaskulären Ereignissen als in der Kontrollgruppe."

Vielleicht nimmt man doch lieber Knäckebrot.

Und falls alles nicht klappt, gibt es nun eine hübsche Erklärung: ein Spar-Gen mit dem Namen „crtc3“. Menschen, bei denen dieses Gen sehr aktiv ist, legen vermehrt Depots für schlechte Zeiten an. Nun müsst man nur noch wissen, wann die schlechten Zeiten kommen.

Zum Thema Essen passt auch die Meldung, der oft angeführte Verdauungsschnaps macht zwar betrunken wie er soll, hat aber keinen positiven Einfluss auf die Darmpassage, eher im Gegenteil. Egal, einfach weniger essen, Prost.

Wichtig! Nach Essen und Schnaps Zähne putzen nicht vergessen. Holländische Forscher haben zwar im Kampf gegen die Karies eine tolle Entdeckung gemacht, die hat aber auch einen Pferdefuß.

Wenn man nach dem Zähne putzen genug Schlaf bekommt, sieht man am nächsten Tag auch wieder hervorragend aus, Schnaps hin oder her.

Falls jemand am nächsten Morgen den Instand Kaffee meidet (s.o.) so sei darauf verwiesen, dass Koffeinhaltige Energy Drinks nur in Maßen genossen den Effekt haben, den ein Konsument erwartet.

Wenn sich früher in der Schule jemand im Winter über die schlechte Luft im Klassenzimmer beklagte, bekam er Dann Und Wann von den am Fenster sitzenden zu hören, es seien schon viele erfroren aber noch niemand erstunken. So waren die Sitten bei uns. Wie man duftend erfriert zeigt dieser Bericht. Tipp: Einfach ein Feuerzeug davor halten.*

Passend zu Pharmaconcern hat sich das Ärzteblatt auch mit Plagiaten beschäftigt. Mein Lieblingswort in dem Text: Autoplagiat.

Auf Zeit.de gibt es einen (sehr) guten Artikel zur Homöopathie, wenn er mir auch eine Spur zuwenig polemisch ist.

Homöopathie hätte dieser Frau vermutlich nicht geholfen**. Auf npr.org berichtet eine Onkologin, die über Jahrzehnte Frauen mit Brustkrebs behandelt hat, über Ihre eigene Erkrankung am Brustkrebs.

In der taz berichtet Heike Haarhoff über reiche Versuchskaninchen aka Privatversicherte. An dieser stelle sei an Peter Sawickis Aussage*** erinnert:

Privatpatienten warten kürzer auf eine unnötige Operation.

Hier ein Beitrag aus der Reihe: "In China essen sie Hunde."

In den USA wurde ein Gefangener mit Wirkstoffen hingerichtet, die normalerweise bei Tieren benutzt werden. Der Angeklagte hatte gegen die Methode geklagt, sie sei inhuman. Wohlgemerkt, es ging um die Methode, nicht um das Ziel.

Zum Schluss wird es noch einmal Ernst. Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass der Plötzliche Kindstod (SIDS-Sudden Infant Death Syndrom) an Neujahr häufiger auftritt als an jedem andern Zeitpunkt im Jahr. Es scheint einen Zusammenhang mit dem Alkoholkonsum (lt. der Studie der von Müttern) zu geben.

*Nach JMSvT ist dieser Tipp ab 18 Jahren freigegeben.

**Polemikkompensationssatz.

*** Öffentlich rechtlicher Link, Gefahr von Depublikation.

Nächste Woche gibt es "an dieser Stelle" Fundstücke von Cassandra.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

merdeister

Ein guter Charakter erzieht sich selbst. - Indigokind - Blogtherapeut

merdeister

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