Die Anfänge der Cumbia-Musik reichen in die Kolonialzeit zurück. In Kolumbien vermengte Cumbia afrikanische Rhythmen, indigene Instrumente und spanische Texte. In den 1950er Jahren wanderte die Cumbia in die Arbeiterviertel von ganz Lateinamerika ein. In Mexiko entstand die Cumbia Sonidera: die Soundsystem-Cumbia. Diese können gigantische Ausmaße annehmen, wie man auf dem oben stehenden Foto erkennt.
Es zeigt das Soundsystem Sonido Siboney im Norden von Mexiko-Stadt, in Tlalnepantla. Ein Soundsystem ist indessen viel mehr als eine Musikanlage und ein Sonidero am Mikrofon: Es meint auch, wie das Bild rechts unten zeigt, würdige Tänzer und heiße Fans. Aber es ist auch mehr als eine Tanzveranstaltung, nämlich ein ganzes System der Kommunikation. Dazu zählt, dass die Besucher Zettel und Plakate mit Botschaften hochhalten, die der Sonidero zwischen den Songs verlesen soll. Von dort gelangen sie auf eine CD von der Veranstaltung, die gepresst, von den Fans gekauft und zum Beispiel samt Grußbotschaft an die Verwandten in Kalifornien geschickt wird.
Die Schweizer Fotografin Mirjam Wirz ist von dieser Kultur seit vielen Jahren fasziniert. 2010 erschien ihr erster Fotoband Sonidero City, im neuen Band Ojos Suaves/Soft Eyes begegnen wir José Ortega, genannt Morelos. Morelos sucht in Zentral- und Südamerika nach Cumbia-Platten und bringt sie nach Mexiko.
Mirjam Wirz begleitete ihn auf seiner Reiseroute und dokumentierte seine Arbeit in Interviews und auf Fotos. Man schaue sich den Band am besten mit Cumbia-Musik an, die man im Internet findet. Der Band selbst ist in ausgewählten Shops zu kaufen. Eine Liste findet der Leser auf mirjamwirz.com.
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