Die EU vernachlässigt russische Minderheiten in Estland, Lettland und Litauen

Menschenrechte Weder im Baltikum noch der Ukraine werden die Interessen der russophonen Minderheit ausreichend beachtet. Ihr Status steht im krassen Widerspruch zum EU-Recht für Minderheiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2022
9. Mai 2022, Riga: Erinnern vor dem Denkmal „für die Befreier Sowjetlettlands und Rigas von den deutschen faschistischen Okkupanten“
9. Mai 2022, Riga: Erinnern vor dem Denkmal „für die Befreier Sowjetlettlands und Rigas von den deutschen faschistischen Okkupanten“

Foto: Taisiya Vorontsova/TASS/DPA

Nicht nur die Einschränkung des Transitverkehrs zwischen Russland und seiner Exklave Kaliningrad, die durch den EU-Staat Litauen führt, lenkt den Blick aktuell aufs Baltikum. Mitte Juni wurde das Ende eines sowjetischen Kriegsmahnmals in Riga verkündet und mit dem russischen Überfall auf die Ukraine motiviert. „Denkmal für die sowjetischen Krieger – für die Befreier Sowjetlettlands und Rigas von den deutschen faschistischen Okkupanten“ heißt die acht Meter hohe Stele. Das lettische Parlament hat beschlossen, sie im Herbst abzureißen. Das geschah, obwohl oder weil dort eben erst 20.000 Menschen demonstriert hatten, am 9. Mai, dem Tag der Befreiung, diesmal trotz Einzäunung des Mahnmals und eines Veranstaltungsverbots in seiner U