Jetzt geht es also wieder los, das Lockdown-Fieber erfasst die Republik. Sachsen bildet die Vorhut, sein CDU-Ministerpräsident, jüngst noch Apologet der Eigenverantwortung, macht Kitas, Schulen und Geschäfte als Erster dicht. Den Takt gibt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina vor, es sei „unbedingt notwendig, die weiterhin deutlich zu hohe Anzahl von Neuinfektionen durch einen harten Lockdown schnell und drastisch zu verringern“. Sollte die Politik dem nicht folgen, warnt der Virologe Christian Drosten, „dann hat sich die Politik auch nicht mehr für die Wissenschaft entschieden“.
Mag die dringende Notwendigkeit massiver Kontaktbeschränkungen noch so sehr vor Augen stehen, im Angesicht überlasteter Pfleger und Ärztinnen: für die Regierenden ist die Verengung allen multikausalen Infektionsgeschehens auf die Reduktion privater Kontakte bequem. Den Zeigefinger auf vermeintliche Massen voll besetzter Glühweinstände zu richten, ist einfach; denen ohne Auto und Homeoffice eine Busfahrt zur Arbeit mit Abstand zu ermöglichen, wohl zu schwer. Wieso ist die staatliche Versorgung von Altenheimen mit FFP2-Masken nicht längst flächendeckende Realität, wieso Tübingens Modell nicht überall Standard? Boris Palmer hat allen über 65-Jährigen Masken schicken lassen, dort gibt es reservierte Einkaufszeiten und subventionierte Taxis für Senioren, zudem Gratis-Tests für Beschäftigte und Bewohner von Altenheimen, ebenso für deren Besucher; entsprechend niedrig sind die Zahlen. Weshalb stimmt nur Argentiniens, nicht das deutsche Parlament für eine Reichen-Abgabe, um den Kampf gegen die Pandemie zu bezuschussen? Warum muss Verdi vor dem „Hotspot Versandzentren“ warnen, während Amazon auf dem Rücken seiner Arbeiterinnen von der Krise profitiert?
Jeff Bezos darf weiter schuften lassen, er würde mit den Schultern zucken, erzählte ihm jemand von den „kurzfristigen Wertschöpfungsverlusten“, die die Leopoldina als Vorteil preist, weil sie den Weg zur großen Lockerung verkürzten.
Dieses Argument hat es in das Papier der Akademie geschafft, eine Abwägung der vorgeschlagenen Maßnahmen mit sozialen Folgekosten nicht. Was ist mit den Kindern, die von Mitte Dezember bis Mitte Januar von der Schulpflicht entbunden werden und nicht in die Kita gehen sollen, wenn sie sich selbst überlassen werden? Wie ist Frauen, die Feiertagen in beengten Wohnungen voller häuslicher Gewalt entgegensehen, akut zu helfen? Ja, diese Fragen waren alle schon einmal da. Der Sturm steigender Infektionszahlen bläst sie wieder weg, es regiert der virologische Tunnelblick.
Das mag daran liegen, dass das Lockdown-Geschehen weiter aus Akademien, Staatskanzleien, Bund-Länder-Runden dekretiert und nicht im Parlament abgestimmt wird. Viele Medien – vor allem auch öffentlich-rechtliche – nehmen das schulterzuckend hin, machen lieber aus jeder noch so inhaltsleeren Äußerung Markus Söders eine Meldung. Hier läge wirklich ein Ansatzpunkt für kritisches Nachdenken über einen höheren Rundfunkbeitrag. Doch eingelullt vom exekutiven Narrativ der Lockdown-oder-nicht-Frage fällt gar nicht auf, dass der CSU-Ministerpräsident gerade schon wieder predigt, während er einen seiner vielen bayerischen Hotspots besucht.
Lockdown – schön und gut und wohl nötig; wer der entsprechenden Klasse angehört, mag sich sogar auf Festtage freuen, die tatsächlich einmal so richtig besinnlich ausfallen. Wie die Schattenseiten dieses Kurses für alle anderen aber wieder aus dem Blick zu geraten drohen, macht Angst und Bange.
Kommentare 68
diesmal ist der a-soziale tunnel-blick vielleicht der prioren
des virologen geschuldet.
ein andermal ists dann wieder die angst vor anderen instabilitäten:
dem verlust der konkurrenz-fähigkeit "unserer" wirtschaft,
arbeits-platz-verlusten etc.
es gibt immer eine gelegenheit, ein fasziniertes engführen der beobachtung,
das die gesellschaft in beachtens-werte teile und nach-geordnete spaltet.
oda?
Wir müssen Vertrauen haben, in die von uns erwählten Politiker mit ihren Medien und ihren ausgesuchten "Wissenschaftlern".
Vertrauen in die, die uns jahrein jahraus betrogen haben mit Verharmlosung von Abgasschummeleien, Finanzbetrügereien, bescheuerter Verkehrs- und Umweltpolitik. Sie treten für Gesundheit und Menschenrechte ein, nur nicht für Julian Assange. Unfähig, echte Nazis zu fassen. Die Medien, die uns in Kriege gelogen haben. Wo sind denn Saddams Massenvernichtungsmittel oder schlüssige Beweise für die Kasatschok-Mordversuche? Im Zweifelsfall ist immer der Russe Schuld, und wenn mal nicht, der Chinese. Wo bleibt er, der Faktencheck der BLÖD-Zeitung?
Aber was, wenn die Ketzer zunehmend an Vertrauen gewinnen? (Preisfrage mit Erkenntnisgewinn.)
Für alle, die die letzten 10 Monate im Koma lagen, hier eine kurze Zusammenfassung:
Wir haben keine gute Regierung. Aber es ist die einzige, die wir haben. Also müssen die's hinbekommen, Corona zu managen. Zum Glück ist es eigentlich ganz einfach, es müssen nur alle mal 2 - 3 Wochen zuhause bleiben, mit sehr wenigen Ausnahmen. Das haben sogar die im Ansatz verstanden.
Das betrifft dann alle - auch die Wirtschaft soll mitmachen. Und ist besser für alle. Der Staat bezahlt die schlimmsten Schäden. Dann ist's schnell wieder (fast) vorbei. Man muss danach nur noch aufpassen, dass es nicht wieder irgendwo außer Kontrolle gerät. Und ggf. schnell entschieden reagieren mit Maßnahmen, die man verbindlich für alle Landkreise festgelegt hat.
Ende. So schwer ist es nicht. Sie haben also nicht viel verpasst. Die Diskussion ist seither immer die gleiche. Nur mit der Zeit schriller und erbitterter, da es immer deprimierender wird, dass wir nicht mal mehr sowas hinbekommen.
https://weact.campact.de/petitions/shut-down-stoppt-das-coronavirus-in-deutschland
Richtig ..Dracula..
Habe gestern auf Phönix die Bundestagsdebatte verfolgt. Mich hat gefreut, dass die erste Rednerin der Linken mit ihrer Kritik an Merkel und Co. analytisch war, systemkritisch war: Lobbyismus, Geld für die Aktionäre, nicht für die Bedürftigen, Krankenhäuser gehören in die öffentliche Hand.... Stille in der Runde. Die wissen doch, was los ist. Und dann sagt die das. Merkel hört nicht zu. Spricht mit Aussenminister. 50 cm Abstand ohne Maske. In den Nachrichten keine Erwähnung. Kein Aufschrei. Wo sind wir nur hingeraden? Weg mit den Tunnelblick!
Besser eine unfähige Regierung als gar keine Regierung?
Eine bessere findet sich allemal. Und schlechter regieren als jetzt sollte um Himmelswillen auch keiner. Die DDR hat in größter Not Runde Tische eingeführt. Also: Nichts ist unmöglich.
"wenn die ketzer zunehmend an vertrauen gewinnen":
werden Sie sich bestätigt fühlen, alles schon vorher gewußt zu haben
und können mit Ihren kumpels richtig party-machen.
hier gibts doch schon einen runden tisch, zwar virtuell
und ohne rauch-schwaden eines old-school-stamm-tischs,
aber an wirklichkeits-fremdheit lassen sich viele teilnehmer
nicht den rang ablaufen...
Tatsächlich? Sind damals 89/90 in der DDR auch jeden Tag etwa 500 Menschen (mehr als sonst) gestorben? Wusste ich gar nicht.
(anschließend an den Kommentar von Meine Wenigkeit mit der Präzisierung, dass niemand derzeit eine andere Regierung backen kann und ebendiese eben ihren Job machen sollte:)
Die großen Versäumnisse (Masken-Thematik: links liegen gelassen, ein stringentes Konzept, nötigenfalls mit Lockdown: hat nicht interessiert; interessiert haben: Schuldzuweisungen, Profilierung und der heilige Föderalismus) wurden bereits im Sommer und Frühherbst getätigt – nur kann an diesen Punkt niemand mehr zurück.
Absehbar ist, dass bis zum Start der Impfungen – und selbst den ist die heilige Bürokratie in D derzeit dabei zu versauen – eine Bruchlandung bevorsteht. Beteiligt an dieser sind alle. Warum – wo es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass Stimmung und Motivation mies sind – keine täglichen Brennpunkt-Sendungen zum aktuellen Stand? Warum kein halbwegs stringentes Plan-B-Konzept bis Ende Januar? Selbst am Gelingen eines Details – der Verteilung stärker schützender FFP-2-Masken – habe ich derzeit Zweifel. Last but not least: Auch die Planungen bezüglich der (hoffentlich bald) ins Haus stehenden Massenimpfungen – eigentlich müßte man sie Nicht-Planungen respektive Bürokratieorgien nennen – lassen Schlimmeres befürchten.
Im Grunde ist es so, dass die Regierenden gerade mal drei Dinge halbwegs ansehnlich zustandegebracht haben: den nötigen Befristet-Lockdown im Frühjahr, die Dauerkampagne zur Abstand-Halten-Regel und schließlich, mit Abstand und leider vielen sozialen Schieflagen, die Reglements zu Kurzarbeit und Finanzhilfen. Im Moment driften wir in Verhältnisse Italien/Frühjahr hinein. Dass es da mit der Stimmung nicht so toll aussieht, sollte niemand wundern.
Regimekritiker_Dracula hat es eigentlich gut getroffen: ganz meine Meinung. Die sozialen und finanziellen Folgekosten? Unwichtig, die tragen ja eh‘ die Jungen, Stichwort Staatsverschuldung. Jeder, der die vier Grundrechenarten wenigstens einigermassen beherrscht, weiss, dass diese Schulden nie mehr zurück bezahlt werden können, nicht einmal mit einer Inflation, mit der schon gar nicht!
Sozialpsychologisch betrachtet, ist noch gar nicht abschätzbar, was uns die vollkommen unkoordinierte Krisenpolitik in Europa noch alles bescheren wird, in naher und auch in ferner Zukunft. Was da fortlaufend an Existenzen vernichtet wird: Gastronomie, Hotellerie, Kultur... Menschenleben vor Wirtschaft, liest man immer wieder. Klar, klingt schlüssig und moralisch einwandfrei: Wer wollte das denn schon allen Ernstes bestreiten? Das Argument ist allerdings von einer Dummheit und Ignoranz, dass einem die Haare zu Berge stehen: In einer Zeit, in der über die Hälfte der erwerbsfähigen Bevölkerung abhängig beschäftigt ist, sind die Wirtschaft und das individuelle Schicksal untrennbar miteinander verknüpft! Ganz abgesehen von den Empfängern sozialstaatlicher Transferleistungen: Rentner, Hartz IV-Empfänger und Alleinerziehnde, etc. sind gewissermassen ebenfalls auf Lohnarbeit angewiesen, wenn auch nur indirekt und über das gesamtgesellschaftliche Sozialgetriebe.
Mit der ganzen Kritik könnte man sich zurück nehmen- wenn man nicht wüsste, dass es in anderen Weltregionen (bislang) sehr gut klappt mit dem Kampf gegen diese Jahrundertseuche.
tja mit den grund-rechen-arten im tornister
werden Sie heute hökschtens: bächle-putzer,
mit ihrer angscht vorm schulde-mache...
inormieren Sie sich über MMT(wikipedia)
---> "modern monetary theory".
Wiki kann jeder. Könnten Sie mir die MMT mal kurz erklären? Nur so überschlagsmässig, Vor- und Nachteile, etc., danke!
for more info: send 10 $...
Wer die aktuellen Fähigkeiten unseres Schulsystems vor dem Hintergrund der Anforderungen aus der Corona-Pandemie ehrlich bewertet, der muß zu dem Schluss kommen, dass es derzeit zum Präsenzunterricht in Deutschland in der Breite keine realistische Alternative gibt. Insbesondere auch, nachdem die Sommerferien offensichtlich nicht genutzt wurden, um andere Beschulungsalternativen vorzubereiten. Für den Wechselunterricht fehlen schlicht die Ressourcen, vorwiegend auf der Seite des Lehrpersonals, für den Distanzunterricht fehlen IT-Voraussetzungen und IT-Kompetenzen und für einen Hybrid-Unterricht - d.h. Teilnahme am Präsenzunterricht auch aus der Distanz mit einfachen IT-Mitteln - fehlen Konzepte und selbst elementare IT-Systeme.
Insofern war es überraschend, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) Anfang September - also nachdem in einigen Bundesländern die Sommerferien längst zu Ende waren(!) - einen Vier-Stufen-Plan für die Schulen in der Corona-Krise verabschiedet hatte, der allerdings nichts verbindlich festlegte. Darin wurden als Alternativen für den Präsenzunterricht der Wechselunterricht sowie der Distanzunterricht vorgesehen!
Was für eine Mogelpackung! Beide letztgenannten Alternativen sind eine Fata Morgana. Und auf die Idee eines Hybrid-Unterrichts ist anscheinend niemand gekommen! Warum einfach, wenn es auch kompliziert - nicht - geht?
Stattdessen wechselt man, als sei das Ganze nicht schon kompliziert genug, hektisch quasi über Nacht von einer nicht funktionierenden Schulvariante Wechselunterricht in den Distanzunterricht und wieder zurück je nach Inzidenz und neuen Verordnungen - so z.B. geschehen in München am 9.12.2020.
Was ist die Konsequenz? Auch in der bevorstehenden verschärften Lockdown-Phase findet Schule eigentlich - wie gehabt und trotz gegenteiliger Beteuerungen - nicht statt! Die Schulverantwortlichen in Bayern (vgl. SZ vom 9.12.2020) „erwarten von Distanz- und Wechselunterricht nichts“. Und die Eltern dürfen sich wieder in ihren Home-Office-, Home-Schooling-, Home-Kinderbetreungs-Kompetenzen versuchen!
Die Leidtragenden sind die Kinder, die Schüler und die Eltern!
Dass nun Vorschläge für eine erneute flächendeckende und anhaltende Schulschließung diskutiert werden, kann ja nur bedeuten, dass von Distanz- und Wechselunterricht nichts gehalten wird. Denn sonst könnte man damit ja weitermachen.
Ich vermisse ein einfaches, praktikables, einheitliches Corona-Beschulungskonzept wie es z.B. der Hybridunterricht darstellen könnte! Das wäre auch für die aktuell schwierige Pandemie-Situation angemessen, ohne das Recht auf Bildung erneut auszusetzen!
" Jeder, der die vier Grundrechenarten wenigstens einigermassen beherrscht, weiss, dass diese Schulden nie mehr zurück bezahlt werden können, nicht einmal mit einer Inflation, mit der schon gar nicht!"
Nein, diese Staatsschulden müssen niemals mehr zurückbezahlt werden, auch nicht von unseren Kindern. Alte Staatsanleihen werden einfach durch neue Staatsanleihen zurückbezahlt, bei fast Null Zins und das bis in alle Ewigkeit. Nein, das führt nicht zur Inflation, siehe Japan oder USA bei sehr hohen Staatsschulden keine Inflation. Das Gerede, unsere Kinder müßten die Staatsschulden einmal zurückbezahlen ist neoliberaler Unsinn, einfach ein dummes, ideologisches Dogma, ein schlimmes geistiges Virus, von den sich die Menschheit befreien muß.
Und wenn die Aktienkurse steigen, ist das ein Problem? Die fallen auch wieder....und wenn nicht, umso besser, wem schadet das?
Da Sie ja ein bekennender Anhänger der MMT sind, hätte mich eine andere Meinung von Ihnen sehr erstaunt. Und nein, es ist nicht so, dass alte Staatsanleihen einfach mit neuen Staatsanleihen bezahlt werden. Für was haben sie denn einen Coupon? Und wer kassiert ihn ein, wenn die Schuld ausläuft? Haarsträubend, Ihr Statement: Informieren Sie sich doch bitte zuerst über den Schuldenkreislauf und wie Geld „gedruckt“ wird.
-Kupon-
Natürlich geht das eine ganze Weile mehr oder weniger gut, wenn der Staat und die Zentralbanken immer mehr Geld ins System pumpen. Aber eben nicht endlos.
Sie sollten das Ganze wirklich auch mal historisch betrachten. Und nicht nur die letzten paar Jahrzehnte. Immer noch nicht Ray Dalio's Youtube-Beiträge geschaut? ;-)
Wenn der Staat bzw. die Zentralbanken ohne Ende Geld drucken könnten und das keinerlei negative Nebenwirkungen verursachen sollte: Wieso dann nicht gleich 100 mal so viel Schulden machen, dann haben wir 100 mal so viel Wohlstand?
Für mich klingt das ähnlich realistisch wie ein Perpetuum Mobile...
neue-geldpolitik-sind-staatliche-finanzierungsengpässe-überholt?
Ist nicht überzeugend für mich.
Ohne in die Geldschöpfung (aus dem Nichts!) einzusteigen, eine kleine Erzählung, wie einfach das im Grunde ist.
Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Quelle, die den gesamten Bedarf der Menschheit decken würde. Außen vor dabei gewisse Naturressourcen, die limitiert sind. Dann bliebe 'nur' noch zu klären/organisieren, wie die Versorgung zu den Endverbrauchern gelangt. Geld wäre hier überflüssig, wenngleich menschliche Aktivitäten als Zeitäquivalente benötigt werden, was wiederum zu organisieren wäre.
Diese Quelle lässt sich nun erweitern derart, dass 'nur' ein gewisser Teil der Bevölkerung überhaupt noch für die Daseinsversorgung benötigt wird. Was sich zurzeit in der Coronakrise explizit beobachten lässt, dass der Laden auch noch läuft, wenn selbst Millionen 'stillgelegt' wurden. Diese 'stillgelegten' benötigen nun allerdings Knete, die sie leistungslos vom Staat erhalten, der sich das aus verschiedenen Quellen besorgen kann. Zur Inflation führt das nicht (Beispiel Japan), denn es gibt ja keinen Angebotsmangel (bis auf Gesundheitsartikel, woran sich prächtig verdienen lässt), also umgekehrt keine preistreibende Nachfrage. Die staatlichen Schulden steigen also in den "Schuldenbüchern" oder auch Sonderfonds, die speziell dafür angelegt werden können.
Die einen arbeiten also weiter gegen Geld in Verbindung mit einer Leistungserbringung und andere wiederum erhalten Geld ohne jenes. Im leistungslosen Fall wird also das Geldvolumen erhöht (was ansonsten von den Zentralbanken mit dem Wirtschaftswachstum gekoppelt wird, jedenfalls so gedacht). Auf der Seite der Leistungserbringer wächst allerdings nach und nach das Buchgeld, dass irgendwo angelegt sein will.
Dann kommen die Finanzmärkte ins Spiel. Und am Ende der Geschichte sagt sich der repräsentative Staat: genug ist genug, jetzt schauen wir uns mal die Sache genauer an und schrumpfen wieder ein (ausbuchen), was auf Seiten der Vermögenden gelandet ist (schön wäre es und eigentlich logisch). Das zeigt sich auch bei den Finanzkrisen, wo sich schon mal Buchwerte an den Börsen in Billionen Euro/Dollar in Luft auflösen (was es bereits vorher war), aber leider diejenigen gestützt werden, die für den Schaden verantwortlich waren.
Das führt dann zur Umschichtung/Umbuchung in die öffentlichen Haushalte und das nennt man dann "Staatsschuldenkrise". Diese führte dann bei den dumpfbackigen deutschen Verantwortlichen zur "Schwarzen Null" in der Gesetzgebung (%-Satz völlig willkürlich gesetzt) und zieht eine "Kettenreaktion" von Privatisierungen nach sich, was sich nicht mehr unter "Soziale Marktwirtschaft" einordnen lässt.
An dem Punkt sind wir aktuell, wobei die "Schwarze Null" nur vorläufig ausgehebelt wurde, um dann nach Corona umso rigoroser bei den Normalos zuzulangen. Wetten, dass das so läuft?
Soweit alles unklar?
Geld aus dem Nichts Aber auch die Modern Money Theory war wichtig, weil das Konzept einleuchtend erklärt, warum Staatsschulden im Kapitalismus meist gar kein Problem, sondern zwingend nötig sind. Der Ausgangspunkt ist, dass Geld aus dem Nichts entsteht, wenn ein Kredit vergeben wird. Der Staat muss also nicht erst Steuern einsammeln, um Ausgaben zu tätigen – sondern die Regierung kreiert einfach das Geld, das sie braucht, indem sie sich verschuldet. Der Staat kann autonom agieren. Nur eine Grenze ist zu beachten: Der Staat darf keine Inflation erzeugen, indem er munter Geld schöpft. Doch solange die Arbeitslosigkeit hoch ist, sind steigende Preise unwahrscheinlich – weil viele Menschen gar nicht das nötige Geld haben, um Waren zu kaufen. MMT ist keine perfekte Theorie, sondern hat auch Schwächen. Aber es würde hier zu weit führen, die Fehler aufzuzählen. Wichtig ist, dass die demokratische Partei begriffen hat, dass Staatsdefizite nicht „böse“ sind.
Ich kann Tausend Links posten, aber sie müssen selbst ein wenig geistige Anstengung aufbringen, man kann hier nicht direkt diskutieren
Die Marxisten mögen diese Theorie nicht, weil Marx zeitbedingt ein Erbe der sog. klassischen Ökonmie nach Adam Smith war. Ich halte die Marxistische Geldtheorie für überholt.
mmt wird nicht lange funktionieren.
erst kam draghis gelddrucken, "um die inflation auf 2%" zu kriegen. jetzt soll das drucken weitergehen mit der einschränkung, dass daraus ja keine inflation entsteht, solange genug leute arm sind. (was das vorhergehende narrativ ohne umschweife als die lüge entlarvt, die es war.)
worüber die theorie (was ich darüber las) sich ausschweigt ist der wertverlust der währungen im weltmaßstab. wer will den noch sein glück mit dollars oder euro versuchen, so er noch eine wahl hat, wenn davon jeden monat zweistellige milliarden in umlauf gebracht werden?
änlichkeiten in der geschichte? der hier? schon ein bißchen.
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/die-erste-grosse-aktienblase
"worüber die theorie (was ich darüber las) sich ausschweigt ist der wertverlust der währungen im weltmaßstab. wer will den noch sein glück mit dollars oder euro versuchen, so er noch eine wahl hat, wenn davon jeden monat zweistellige milliarden in umlauf gebracht werden?"
Einen Wertverlust der Währungen im Weltmaßstab kann es nicht geben, denn wenn eine Währung gegen eine andere verkauft/gekauft wird, steigt der Wert der einen Währung, während der Wert der anderen Währung sinkt.
Der Außenwert einer Währung ist ein relativer Wert, der für den Außenhandel wichtig ist. Mit der inneren Kaufkraft hat das nichts zu tun.
Sie treffen den Nagel auf den Kopf!
Beim durch nichts gedeckten Papiergeld basiert alles auf Vertrauen. Wenn dieses erodiert, wird es böse enden.
Es ist doch wohl unstrittig, dass es auch heute schon eine massive Inflation aller Vermögenswerte gibt: Aktien, Immobilien, Edelmetalle, Anleihen, etc.
Und auch der Mieten, natürlich!
Das Problem sind ja nicht nur Staatsschulden, sondern genau so die riesigen, rekordhohen Schulden in allen anderen Sektoren, d.h. Banken, Unternehmen, Privatpersonen. Deswegen würde das ganze Kartenhaus bei einer Erhöhung der Zinsen sofort in sich zusammenfallen. Und ohne eine Erhöhung der Zinsen steigen die oben erwähnten Vermögenswerte natürlich immer weiter an. No-loose-casino sagen die Amis dazu. Das kann der Staat alleine nicht managen, und auch die Zentralbanken nicht mehr - keiner kann das noch in diesem dem Untergang geweihten Finanzsystem.
@WuMing und Pleifel: Schauen Sie sich das mal an.
https://www.youtube.com/watch?v=BnNCVfo3G-o
https://www.youtube.com/watch?v=dJMiVGlnLSc
Jeden Schuldner steht ein Gläubiger gegenüber. Die Schulden der Welt sind Null!
Ein wenig für das Verständnis von Wirtschaftskreisläufen
Ja, natürlich. Das habe ich auch nie bestritten.
Makroskop und Flassbeck irren in dieser Frage. Haben Sie die Ray-Dalio-Videos jetzt angeschaut?
Die EZB und sonstigen Zentralbanken haben ihr Pulver verschossen, die Politik hat die Zeit nicht genutzt, um endlich die Finanzmärkte zu regulieren und Vermögen bzw. Erbschaften saftig zu besteuern.
Drei Dinge sollten Sie außerdem skeptisch machen:
1. Sie sind hier zur Abwechslung mal nicht auf der Linie der chinesischen Regierung. Diese macht aber ansonsten ziemlich viel richtig, oder? Haben sie vielleicht auch hier Recht?
2. Meinen Sie wirklich, dass in einer Sozial-"Wissenschaft" wie der Ökonomie nach Jahrhunderten auf einmal eine neue Wunderwaffe (MMT) auftaucht, an die vorher noch niemand gedacht hat, die niemand verstanden hat? Wie wahrscheinlich ist das?
3. Die BIZ, die Zentralbank der Zentralbanken, warnt mittlerweile auch schon, dass die Zentralbanken ihr Blatt überreizt haben. Genau so wie der IWF. Warum sollten die das tun?
4. Warum sollte ein Großkapitalist überhaupt noch etwas Produktives machen, um an Geld zu kommen? Warum nicht einfach spekulieren ohne Ende, um dann von der Politik gerettet zu werden, falls es schief feht, weil "too big to fail"?Ist das kein Problem, wenn nur noch Luftblasen produziert werden, wenn nur noch betrogen wird? Siehe Wirecard, unfassbar, wie so etwas so lange "gut" gehen konnte...
Selbst wenn die Gläubiger alle im Inland sind (wie die Zentralbank), gibt es ein massives Problem, wenn die Produktivität immer weiter sinkt. Mit den sehr fleißigen Japanern war diese Gefahr eben nicht so groß, die haben ja weiter kräftig produziert.
5. Der USD konnte nur deswegen so lange Weltleitwährung bleiben und die USA konnten sich hemmungslos verschulden, weil der Rest der Welt wusste, dass sie militärisch sehr mächtig sind und nicht zögern, ihre Interessen notfalls mit Gewalt durchzusetzen - und v.a. weil Öl nur in USD gehandelt werden durfte. Es war also sicher, dass der Rest der Welt sich immer große Mengen an USD beschaffen musste. Wer immer ausscheren wollte (Saddam Hussein, Gaddafi, Assad), hat es teuer bezahlt. Aber mittlerweile bröckelt auch diese Dominanz, China bezahlt den Iran z.B. nicht in USD.
Die Geldmenge muss insgesamt an die Produktivität gebunden sein. Daher wäre ich für eine Währungsreform und die Einführung eines Vollgeldsystems. Nur noch die Zentralbank dürfte Geld schöpfen und müsste demokratisch legitimiert sein, keine Privatbanken mehr.
Ich bin natürlich dafür, dass sich der Staat in Krisen stark verschuldet und den kleinen Leuten hilft, ich bin auch für ein BGE, das deutlich über Hartz-IV-Niveau liegt. Geschenke an die Oligarchen wie bei der Lufthansa-Rettung bringen aber nichts, verschärfen das Problem weiter. Schlecht wirtschaftende oder überholte Unternehmen oder ganze Branchen müssen Pleite gehen. Um die ehemaligen Beschäftigten muss man sich kümmern, sonst um nichts.
Und der Staat muss anschließend (endlich) das Geld für die Schulden wieder eintreiben von den Vermögenden. Von wem denn sonst? Ansonsten gibt es vielleicht eine Hyperinflation, vielleicht aber auch nur eine langsame, schleichende Verelendung des Staates und seiner Bevölkerung.
Wir werden hier verschiedener Meinung bleiben
das-vollgeldsystem-ein-gut-gemeintes-fiasko
Trotzdem müssen die COVIDioden scharf bekämpft werden, denn sie schaden der Allgemeinheit. Der obige Artike war auch wieder so ein jämmerlicher Versuch zur Rechtfertigung des COVIDidiodismus. Man kann in vielen Dingen verschiedener Meinung sein, nicht aber bei Corona, den das Virus kennt keine Demokratie. Er wartet nicht auf einen Parlamentsbeschluss
https://www.manager-magazin.de/politik/europa/ezb-stockt-corona-notprogramm-massiv-auf-a-0235caf5-33cf-44c5-9da3-5a284833152d
nur damit das nicht verpaßt wird. auf spon fand ich dazu gerade gar nix. na ja, 500 milliärdchen mehr oder weniger, und schulden gibt es ja sowieso nicht, wissen schon ...
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wir schweifen hier ganz schön ab vom artikelthema. :)
eins der großen probleme, das ich beim gelddrucken erkenne: die ezb kauft mit dem gedruckten geld anleihen von staaten und konzernen, die dann in ihrer bilanz auftauchen. sie kauft diesen kram seit dem finanzcrash 2009, und dieses kaufen hat natürlich was gemacht mit den kursen der gekauften assets. sie stiegen. die ezb kaufte weiter, die kurse stiegen weiter. man kann sagen, die bilanz der ezb ist ok, solange die kurse steigen, und weil die kurse steigen, solange die ezb weiterkauft. die ezb ist damit sowas ein junkie. hörte sie auf zu kaufen, crasht wohl die börse (oder hört jedenfalls auf so absurd zu steigen wie seit 2009), gerät die ezb über die gehaltenen assets ins rot (auch ohne steigende zinsen). crasht die börse zuerst (wie im märz), werden die währungshüter mit immer abenteuerlicheren summen versuchen, das alte spiel in gang (und ihre bilanz im grünen bereich) zu halten. ich glaube, das läßt sich mit 2020 schon belegen, das ist keine völlig behauptete vermutung mehr.
die staaten werden nach der realweltkrise versuchen, sich über "gesteuerte" inflation zu entschulden. und auf jeden fall werden sie das geld auch da einsammeln, wo sie es immer tun. das wird den armen weh und der mitte nicht gut tun. auch unten selten vorteilhafte währungsreformen habe ich schon miterlebt ... aber jetzt kommen ja bald die "elektronischen währungen". wenn sie damit mal jeden geldfluß (oder -stillstand) komplett kontrollieren können, "funktioniert" vielleicht sogar mmt. ist dann halt nicht annähernd wie frei in freiheit. eher ein bißchen wie in "in time".
aber ich habe auch keine ahnung! nur ein ganz schlechtes gefühl wegen dieser vielen mmt-artikel in letzter zeit.
Völlig richtig. Und aus meiner Sicht haben die Zentralbanken die Kontrolle auch nicht mehr. Sie werden die Geister nicht mehr los, die sie riefen.
Ich weiß nicht, wie das realistischerweise gehen sollte mit der "gesteuerten Inflation", das wird aus meiner Sicht nicht funktionieren.
Die Zinsen sind auf Null, die Zentralbanken übernehmen immer weitere Teile der Zombie-Wirtschaft. Als nächstes kommen wohl noch Helikoptergeld oder immer weitere staatliche Unterstützungsleistungen für Arme - oder eben nicht, und das totale Chaos und Elend. Letzteres befürchte ich ganz konkret in den USA am 1. Januar, wenn das Zwangsräumungsmoratorium ausläuft. Bisher sieht es nicht so aus, dass die korrupten "Eliten" der beiden Parteien sich auf etwas Ausreichendes einigen würden.
„Der Außenwert einer Währung ist ein relativer Wert, der für den Außenhandel wichtig ist. Mit der inneren Kaufkraft hat das nichts zu tun.“
Das stimmt gleich doppelt nicht, tut mir leid. Zwei Punkte:
1. Handel: Je nach Handelsbilanz spielt der Aussenwert der eigenen Währung sehr wohl eine Rolle. Wenn ein Staat z. B. ein Handelsbilanzdefizit hat, wird die Inflation halt einfach importiert, weil die eigene Währung ja ständig an Wert verliert. Für den Export wiederum ist ein sinkender Aussenwert der eigenen Währung ein Vorteil. Das sieht man z. B. sehr gut an der Türkei: Die Inflation geht durch die Decke, aber die Exporte florieren.
2. Schuldendienst: Sinkt der Aussenwert der Landeswährung, muss einfach immer mehr Geld für den Schuldendienst aufgewendet werden. Ein Grossteil der globalen Schuldenlast (und des Handels, nota bene) läuft über die Welthandelswährung US-Dollar. Was passieren kann, wenn der Aussenwert einer Landeswährung sinkt (und das betreffende Land hauptsächlich in USD verschuldet ist), hat man sehr eindrücklich in Südostasien, genauer: während der sog. Krise der Tigerstaaten gesehen. Damals war ich in Thailand. Im Verlaufe einer einzigen Nacht verlor der Baht ggü. dem Schweizer Franken plötzlich im zweistelligen Prozentbereich an Wert und ich hatte wie aus dem Nichts heraus entsprechend mehr Kaufkraft!
Hier noch das Video von Ray Dalio zu den wirtschaftlichen Zusammenhängen, von dem Meine Wenigkeit immer spricht. Wurde millionenfach heruntergeladen und ist wirklich gut!
Der Russe ist nicht nur im Zweifelsfall schuld, sondern an allem. Mir persönlich geht es auch nicht um Schuldzuweisung per se. Vertrauen gewinnt man leider auch, wenn man sich der Bigotterie verschreibt, also sehr laut und effektvoll dem Russen die Schuld zuzuschieben und nicht sich selbst reflektieren. Beim Impfstoff dasselbe: Russland hat eigenen Impfstoff, da wird gezweifelt und schlechtgeredet, dass sich die Balken biegen - bei uns ist alles ein Quell der Hoffnung, unter der Schirm/schreckensherrschaft von Pfizer und Co.Ltd.
Ihre Einwände sind mir durchaus bekannt. Aber es gibt weltweit Deflation und keine Inflation. Daß der Außenwert einer Währung die Verschuldung im Ausland beeinflusst ist ebenfalls klar. Die MMT redet von unbegrenzt möglicher Verschuldung in eigener Währung
Ist eben ein bisschen blöd, wenn man Rohstoffe und Waren importiert aus dem Ausland und diese nicht in der eigenen Währung bezahlt werden...
Es gibt zwar noch Deflation bei uns, aber nicht für immer. Und bei Vermögenswerten sowie Mieten gab es in den letzten Jahren das Gegenteil von Deflation.
Das ist klar, bzgl. Corona sind wir uns im Grundsatz völlig einig. Mal sehen, wann denn nun endlich der Lockdown kommt - und wie stümperhaft er wieder mal organisiert sein wird.
Man kann ja auch gegen das chinesische System vorbringen, was man will, aber eines ist klar: Dort wurde nicht wie bei uns nochmal ein paar Wochen rumgeeiert, weil die Produktion und der Handel letztlich wichtiger bewertet wurden als Menschenleben.
Es wird dem Rest der Welt nicht verborgen bleiben/ geblieben sein, was der Westen (zum größten Teil) für ein erbärmliches Bild abgibt in dieser Pandemie. Auch in Afrika, Indien und anderen Entwicklungsländern, wo trotz allem Argwohn gegen die ehemaligen Kolonialherren oft noch immer eine gewisse Ehrfurcht vor diesen vorherrscht(e), die doch immer so übermächtig erschienen.
Für mich sind die Massnahmen nur Geschwätz, denn das Jobcenter lehnte in Pandemiezeiten den Kredit für eine Waschmaschine und Sehhilfen bei hoher Kurzsichtigkeit ab. Auch nicht drin sind PC oder Smartphone- die Corona app ist eben nur für Wohlhabende gedacht. Masken und Hygieneartikel, die gar nicht im RS berücksichtigt sind, gibt es daher auch nicht, es sei denn man hat noch Sachen von März, wo es in einigen Städten Ausgabestellen für solche gab. Böse Merkel spar Dir Deine Krokodilstränen. Hier klappt ja nicht mal das Grundlegenste.
Die meisten ChinesInnen sind sehr deutschfreundlich. Man schätzt und kennt die deutsche Kultur (Musik etc.) in China besser als mancher Deutsche. Man feiert schon wieder das Oktoberfest in China, denn Corona ist dort besiegt. Gerne wirbt China mittlerweile deutsche Fachkräfte an, wie den bayrischen Autodesigner Egger, der von Audi kam und bei BYD (BuildYourDream) den neuen Han (Elektoauto) designt hat und so den großen Verkaufserfolg dieses E-Mobiles ermöglichte.
China sieht in der BRD den Mittler zwischen Ost und West. Die neue Seitenstraße endet bereits in Duisburg und könnte von dort in die USA führen.
Ich weis, sie halten nichts von der Neuen Seidenstraße. Aber wie soll die Menschheit den Klimawandel stoppen, wenn nicht durch internationale Zusammenarbeit? Kein Land kann mehr autark existieren, der Welthandel nutzt allen. Der Klimawandel wird wahrscheinlich mehr Einschränkungen erfordern, als die Coronakrise. Aber selbst das Tragen von Masken ist ja einigen schon zuviel, wie soll denn dann der Klimawandel funktionieren?
Das Staatsversagen ist wirklich immer erschreckender.
Bei den Jobcenter-Schergen kann man aus Erfahrung durchaus auch schlechten Willen unterstellen. In anderen Bereichen ist das aber vielleicht nicht so, sondern die ausgedünnte und schlecht ausgestattete Verwaltung bekommt es nicht mehr auf die Kette, die halbgaren Schnellschussmaßnahmen der Regierung(en) zügig umzusetzen, wenn überhaupt.
Deflation, bzw. deflationäre Tendenzen kennen lediglich die alten Industrienationen (USA, EU, Japan), China sowie Teile des Nahen Ostens und Zentralamerikas. Das entspricht, über den Daumen gepeilt, etwa 30% der Weltbevölkerung. Der ganze Rest der Welt, vor allem viele afrikanische Staaten, stecken in einer z. T. üblen Inflation, einige Staaten sogar in einer galoppierenden (= über 10% p. a.), bzw. in einer Hyperinflation (= über 30% p. a.). Die höchste Inflation hat natürlich das „sozialistische“ Venezuela mit z. Z. +1‘813%, gefolgt von Simbabwe (+402%) und dem Sudan mit rekordverdächtigen 212% p. a. Am anderen Ende der Skala findet sich die höchste Deflationsrate derzeit in Eritrea mit -16,4%, Bahrain (-3,6%) und die Fji-Inseln mit -3,4% p. a.
Das ist eben der Unterschied zwischen der Sichtbarkeit der Hartzer und der Querdenker. Die Querdenker kriegen den Arsch hoch um zu demonstrieren.
Wen interessieren denn bitte Demos? Außer denen der Querdenker, weil sie dadurch andere gefährden.
Wir brauchen einen Generalstreik, da können die "Hartzer", auf denen rumzuhacken ich doch moralisch einigermaßen zweifelhaft finde, naturgemäß leider wenig beitragen.
Wie sehr sich die Politik für Demos interessiert, haben wir ja letztes Jahr (oder gefühlt vor seeeehr langer Zeit) erlebt, als Millionen mit FFF für das Klima auf die Straße gegangen sind und die Bundesregierung kurz danach ihr Klimapaketchen präsentiert hat.
Außerdem gelten USD, EUR, GBP, CHF und Yen ja bisher noch als "safe haven" in der Megakrise.
Doch wehe, wenn daran immer mehr Investoren Zweifel bekommen!
Also der USD wird schwächer, weil alles gut läuft, bzw. bald wieder viel besser laufen wird, so paradox es klingt. Der CHF wird in absehbarer Zukunft aus demselben Grund schwächer. Der EUR hingegen dürfte stärker werden, zeigt zumindest der Euro-Index. Und beim GBP dürfte der No Deal-Brexit kaum mehr weitere Spuren hinterlassen. Was mit dem JPY passieren wird, werden wir noch sehen. Ganz anders China: Der chinesische Bondmarkt wird sich für Investoren Stück für Stück weiter öffnen- was gewissermassen auch einer Art von Währungspolitik entspricht. Der Yuan / Renmimbi ist bislang nicht frei handelbar. CNY / RMB werden weiter auf den Weltmarkt vorstossen. Alle Aussagen sind natürlich nur dann gültig, wenn kein weiterer, externer Schock die Weltwirtschaft erschüttert. China zum Beispiel stehe gerade kurz vor seinem eigenen „Lehman Brothers Moment“. Wuming weiss da sicher mehr, item: Save Haven? Dieser Begriff erfährt sicher (bald) eine Wandlung. Nur eins ist sicher: Der USD wird nicht so bald als Leitwährung verschwinden, wie sich das gewisse Kreise, vor allem Russland und China, wünschen. Aber „man“ arbeitet daran- und das ist gut so. Quizfrage: Wie weit weg sind wir jetzt eigentlich schon vom ursprünglichen Artikelthema..?
>>Ich weiss, sie halten nichts von der Neuen Seidenstraße. Aber wie soll die Menschheit den Klimawandel stoppen, wenn nicht durch internationale Zusammenarbeit?<<
Im Prinzipe ja. Aber ob Ausweitung von Ferntransporten das geeignete Mittel ist wird man schon mal bezweifeln können.
"Also der USD wird schwächer, weil alles gut läuft, bzw. bald wieder viel besser laufen wird..."
Läuft ja echt bombig. Reden wir vom selben Planeten? ;-)
Was mit den Währungen nun genau kurzfristig passiert, kann ich nicht vorhersagen. Aber dass die westlichen Fiat-Money-Währungen alle früher oder später massiv abwerten werden, ist für mich ausgemachte Sache.
Übrigens: Wenn die Gewerkschaften noch irgendeinen Wert und Prinzipien hätten, würden sie sofort alle nicht streng Systemrelevanen zum unbefristeten Generalstreik aufrufen - für die Gesundheit aller, und mit der eindeutigen Forderung von 6% sofortiger Lohnerhöhung für den kompletten öffentlichen Dienst.
Ich kann mir vorstellen, dass unter dem zunehmenden öffentlichen Druck nun der bundesweite Lockdown ab Montag kommt - incl. Schul- und Einzelhandelsschließungen. Aber was ist mit den produzierenden Betrieben, dem Handwerk, den Versanddienstleistern und Lagerarbeitern und dem (deswegen nötigen) ÖPNV? Die sollen mal noch schön eine Woche weitermachen, bis dann hoffentlich die meisten Weihnachtsurlaub haben?!? Und Amazon knackt alle Rekorde, weil man nur noch bei ihnen Geschenke kaufen kann?!?
"Im Prinzipe ja. Aber ob Ausweitung von Ferntransporten das geeignete Mittel ist wird man schon mal bezweifeln können."
China verfügt weltweit über das modernste Schienennetz, das am chinesischen Neujahrsfest, wenn Millionen ChinesInnen zu ihren Heimatorten reisen, bisher seine Bewährungsprobe bestanden hat. Im Unterschied zur BRD kauft man mit dem Zugticket einen Sitzplatz und niemand muß im Gang stehen. Eingecheckt wird wie im Flugzeug. Man wartet, meist stehen die Hochgeschwindigkeitszüge schon bereit, an einen markierten Punkt und kann bequem und ohne Gedränge und Hektik einsteigen. Sollte ein Zug mal 5 Minuten Verspätung haben, läßt das eine öffentliche Diskussion aus.
Überland fährt fast niemand mit den Auto. In Shenzhen fahren 20.000 Elektobusse und in der Mehrheit e-Cars. Es gab schon Beschwerden, weil man diese Autos nicht hört.
Das müßte doch ganz in ihren Sinne sein.
Die ganze Welt fährt Fiat, nicht nur der Westen :o) Der Goldstandard wurde letztmals 1971 unter Nixon abgeschafft.
Mehr fällt Ihnen zur "Neuen Seidenstrasse" nicht ein?
Ich weiß - und die Leute haben nicht verstanden, wieso deswegen extra "Bonanza" unterbrochen wurde, damit Nixon das der Nation verkünden konnte. :-)
Da haben Sie natürlich einen Punkt, dass das nicht nur den Westen betrifft mit dem Papiergeld. Aber, ganz grob: In China steht hinter der Währung auch eine hohe Produktiv- und Innovationskraft, in Europa deutlich weniger, und in GB und den USA sieht es ziemlich mau aus (mit Ausnahme des Tech-Sektors, der recht wenig Menschen beschäftigt). Die leben doch seit Jahrzehnten schon vorrangig von ihren Finanzcasinos und Schuldenmacherei. Emmanuel Todd's Buch von 2003 (meine ich) "Weltmacht USA - ein Nachruf" hat das damals schon sehr gut beschrieben.
Was soll an e-Cars so toll sein?
https://www.arte.tv/de/videos/084757-000-A/umweltsuender-e-auto/
Kann mir mal jemand erklären, was mit "Verengung allen multikausalen Infektionsgeschehens auf die Reduktion privater Kontakte" gemeint ist ? Also die Causa der Corona-Infektion ist eindeutig: Das Corona-Virus.Das Virus wird (bei uns) von Mensch zu Mensch übertragen. Haupt-Übertragungsweg der Infektion sind Aerosole, die beim Ausatmen oder Husten entstehen und vom Infizierten eingeatmet wurden. Also menschliche Kontakte. Der einzige Zweck des Lockdowns ist die Reduzierung der Kontakte auf allen Ebenen, um die Reproduktionszahl wieder deutlich unter 1 zu kriegen und damit das exponentielle Wechstum der Infektionen zu stoppen und die Neuinfektionen wieder nachverfolgbar zu machen. Mit Vokabeln wie"Lockdown-Fieber" oder "virologischer Tunnelblick" wird S. Puschner m.E. dem Ernst der aktuellen Lage nicht gerecht.In einer Situation, wo Intensivmediziener schon die Möglichkeit einer Triage in Betracht ziehen, sind a l l e anderen Probleme nachrangig !!!!!
"PRIVATE Kontakte" - die Verengung darauf ist ein Problem. Wieso soll weiter gearbeitet werden in Produktion, Handwerk, etc.? Und der ÖPNV weiterlaufen, eben deswegen, selbst wenn die Schulen geschlossen werden? Deshalb dauerte auch der Frühjahrslockdown so lange, sonst könnte es deutlich schneller gelingen, die Fallzahlen drastisch zu senken.
War mir schon klar (obwohl verschiedene Geschäftskontakte, wie Hotels etc. schon eingeschränkt sind).Mir gings um die Formulierung: "die Verengung... der Reduktion" ;-)
War mir schon klar (obwohl verschiedene Geschäftskontakte, wie Hotels etc. schon eingeschränkt sind).Mir gings um die Formulierung: "die Verengung... der Reduktion" ;-)
Pardon "die Verengung des Infektionsgeschehens auf die Reduktion"
/nach-leipziger-demo-bekannter-querdenker-schwer-an-corona-erkrankt
Wer die aktuellen Fähigkeiten unseres Schulsystems vor dem Hintergrund der Anforderungen aus der Corona-Pandemie ehrlich bewertet, der muß zu dem Schluss kommen, dass es derzeit zum Präsenzunterricht in Deutschland in der Breite keine realistische Alternative gibt. Insbesondere auch, nachdem die Sommerferien offensichtlich nicht genutzt wurden, um andere Beschulungsalternativen vorzubereiten. Für den Wechselunterricht fehlen schlicht die Ressourcen, vorwiegend auf der Seite des Lehrpersonals, für den Distanzunterricht fehlen IT-Voraussetzungen und IT-Kompetenzen und für einen Hybrid-Unterricht - Teilnahme am Präsenzunterricht auch aus der Distanz mit einfachen IT-Mitteln - fehlen Konzepte und selbst elementare IT-Systeme. Insofern war es überraschend, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) Anfang September - also nachdem in einigen Bundesländern die Sommerferien längst zu Ende waren(!) - einen Vier-Stufen-Plan für die Schulen in der Corona-Krise verabschiedet hatte, der allerdings nichts verbindlich festlegte. Darin wurden als Alternativen für den Präsenzunterricht der Wechselunterricht sowie der Distanzunterricht vorgesehen!Was für eine Mogelpackung! Beide letztgenannten Alternativen sind eine Fata Morgana. Und auf die Idee eines Hybrid-Unterrichts ist anscheinend niemand gekommen! Warum einfach, wenn es auch kompliziert - nicht - geht? Stattdessen wechselt man, als sei das Ganze nicht schon kompliziert genug, hektisch quasi über Nacht von einer nicht funktionierenden Schulvariante Wechselunterricht in den Distanzunterricht und wieder zurück je nach Inzidenz und neuen Verordnungen - so z.B. geschehen in München am 9.12.2020.Was ist die Konsequenz? Auch in der bevorstehenden verschärften Lockdown-Phase findet Schule eigentlich - wie gehabt und trotz gegenteiliger Beteuerungen - nicht statt! Die Schulverantwortlichen in Bayern (vgl. SZ vom 9.12.2020) „erwarten von Distanz- und Wechselunterricht nichts“. Und die Eltern dürfen sich wieder in ihren Home-Office-, Home-Schooling-, Home-Kinderbetreungs-Kompetenzen versuchen!Die Leidtragenden sind die Kinder, die Schüler und die Eltern!Dass nun Vorschläge für eine erneute flächendeckende und anhaltende Schulschließung diskutiert werden, kann ja nur bedeuten, dass von Distanz- und Wechselunterricht nichts gehalten wird. Denn sonst könnte man damit ja weitermachen.Ich vermisse ein einfaches, praktikables, einheitliches Corona-Beschulungskonzept wie es z.B. der Hybridunterricht darstellen könnte! Das wäre auch für die aktuell schwierige Pandemie-Situation angemessen, ohne das Recht auf Bildung erneut auszusetzen!
Es mag zwar eher am Rande der im Beitrag behandelten Thematik liegen. In meinen Augen ist es allerdings eine fast schon kriminelle Unterlassung, dass die beiden öffentlich-rechtlichen Hauptsender ARD und ZDF die derzeit dramatisch zugespitzte Lage nicht mit »Brennpunkt«- und »heute extra«-Sondersendungen nach den Hauptnachrichten flankieren.
Bitter notwendig wären komprimierte Nachrichtenspecials zum derzeitigen »Thema Nummer eins« nicht nur aufgrund des Stakkatos teils widersprüchlicher, teils nach dem Gießkannenprinzip in die normalen Formate eingestreuter Info-Schnipsel. Auch psychologisch würden sie der Tatsache Rechnung tragen, dass die Lage im wahrsten Sinn todernst ist. Wer das jedoch als öffentlich-rechtliche Anstalt nicht tut, vergeht sich auf allergröbste Weise an seinen Informationsauftrag. Was aktuell noch schwerer wiegt vor dem Hintergrund, dass im Frühjahrs-Lockdown eine derartige Berichterstattung durchaus möglich war – und sicher ihren Teil mit dazu beigetragen hat, die bedrohlichen Frühjahrs-Zahlen in den Keller zu drücken.
Nachbereitungstechnisch sollte meiner Meinung nach eine Konsequenz aus den Versäumnissen im 2. Halbjahr 2020 die sein, dass die Verantwortlichen für die business-as-usual-Infogestaltung im Spätherbst – Tom Buhrow (ARD), Kai Gniffke (tagesschau/tagesthemen) und Thomas Bellut (Intendant ZDF) – ihre Sessel räumen. Zusätzlich sollten die Sender verbindlich zu einer Aufbereitung ihrer Rolle während der Pandemiekrise 2020/21 verpflichtet werden.
Von aussen:
JA
Ja, auch das deutsche Bildungssystem ist auf Dritte-Welt-Niveau. Was - außer meckern und Corona Leugnen, Nazis frei herum laufen lassen - funktioniert denn in diesen Land?
Die Impfung funktioniert doch auch nicht. Es geht beim Hybrid-Unterricht - toller Begriff, nix dahinter - doch nur darum den Eltern die Arbeit zu ermöglichen, denn die Profitmaschine darf keine Sekunde still stehen!
Supervorschläge, Zietz. Und analog zu Ihren Menschenleben kostenden volkspädagogischen Versäumnissen im Kampf gegen die meuchelnde Todesseuche, sollten die Verantwortlichen von ARD und ZDF auch endlich mal ihre verharmlosende und mit dem mörderischen Putin-Russland fraternisierende Anti-Nato-Propaganda überdenken.
Ich finde, Deine Kritik geht total am Thema vorbei! Kritikwürdig ist anderes (vgl. hierzu meine Corona-Zwischenbrichte auf Freitag !).
Das ist ein Interview mit für mich neuem Inhalt. Gerne gelesen und interessant auch einzelne Aspekte seiner Meinungsäußerung.Der Typ begründet,warum er was meint und so gibt es einen Zusammenhang.
Während dieser Pandemie rächt sich, daß die Steuern einseitig vor vielen Jahren gesenkt wurden und zwar Denen, die die Kohle nimmer im Leben ausgeben können, weil sie auch keine 200 werden.In diesem Land arbeite ich auch für Pensionen von Leuten, die ich nicht kennenlernen will.Das Renteneinzahlprinzip wird geändert werden müssen aber dazu gibt es keine gerechte Idee.Merz ist der Typus, der keine gerechte Verteilung nach unten anstrebt.Der hat sich als Idee und ist seinem ehemaligen Arbeitgeber verpflichtet.Die nächste Steuer kommt bestimmt. Eine Regierung die wissentlich so einem Windhund wie Wirecard aufsitzt, geht auch der nächsten Geldmaschinenraserei mit garantierter Arbeitsplatzbeschaffung auf den Leim.Mein Eindruck ist und bleibt der in dieser Turbokapitalismussch...- schneide auf, drehe auf,mache Kleinigkeiten größer, tue wichtig,sei überzeugend,buche Rhetorikseminare, lege einen Lebenslauf hin- ach nee VITA heißt das jetzt UND HABE BEZIEHUNGEN UND PFLEGE SIE MIT VIEL GELD, dann kannst du die Luftblase maximal ausdehnen und bist weg, wenn sie platzt. Da aber nicht der Großteil der Bevölkerung zur Merzkaste gehört, selbst diese Kaste braucht Arbeitende, wird schon ein Krumen abfallen für die untere Kaste. Ich erlebe hoffentlich noch, daß z.B. die Zusammensetzung im Bundestag sich ändert - Automechaniker,MSR-Mechaniker, Maler, Sozialarbeiter, Krankenschwester,Schneiderin,...Gibt es überhaupt eine Person aus der ArbeiterInnenkaste dort? Das Bildungswesen jetzt,so wie es ist, wird wohl bestimmten Kindern nicht helfen in diesem System, was für Alle keine Arbeit haben will und wenn dann bei Firrmen,die ich nicht nennen will. Die nächsten Steuern werden begründet mit Pandemieausgaben und andere Details werden verschwiegen, um nicht Klartext zu reden.Da gefällt es mir besser, wenn die Realität die Theorie einholt und nur dann muss auch zugegeben werden, daß der Mangel an Personal in der Pflege selbst verschuldet ist und systembedingt.
SPIEGEL: Wie wird die Politik wahrgenommen in beiden Ländern? Schröder-Kim: Niemand in Südkorea würde sogenannte Querdenker ernst nehmen. Die, die sich hier als Querdenker bezeichnen, sind nach meiner Auffassung Falschdenker, die die Wissenschaft ignorieren. Im Übrigen auch politisch, weil ihre Nähe zu Rechtsradikalen immer deutlicher wird. Nach meinem Empfinden steht die Mehrheit der Deutschen durchaus hinter den Entscheidungen der Bundesregierung. Aber hier wird eine kleine, lautstarke Minderheit stärker wahrgenommen als etwa in Korea.
In Deutschland sind selbst manche Linke Falschdenker und machen sich mit Nazis gemein. Auchnein Zeichen des Zerfalls der Kultur und der Zivilisation