Bauernproteste queer gelesen: Die Scham der Abgelehnten

Kolumne Das Jahr beginnt mit wütenden Bauern, blockierten Straßen und Treckern an der Siegessäule. Woher kommt diese Wut? Wer aus queeren Perspektiven darauf blick, entdeckt unerwartet die eigenen Erfahrungen unter den Protestierenden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2024
Queere und protestierende Bauern vereint an der Siegessäule – zumindest bildlich
Queere und protestierende Bauern vereint an der Siegessäule – zumindest bildlich

Foto: John MacDougall/AFP via Getty Images

Pünktlich zur Jahreswende ist alles noch einmal einen Zacken beschissener geworden. Ich habe mir deshalb für dieses Jahr vorgenommen, meine Perspektive ein bisschen zu ändern. Ich will die rapiden, drastischen und radikalen Veränderungsprozesse, die unsere Gesellschaft jetzt auch so erfassen, wie das in anderen reichen Ländern schon seit 2016, dem Jahr der Brexit- und Trump-Wahl, der Fall ist, aus der Perspektive queerer Erfahrungen betrachten. Und damit für mich einen etwas anderen Blick auf die Gegenwartstransformationen entwickeln, als wir ihn sonst mehrheitlich einnehmen.

Case in point: die „Bauernproteste“. Während ich das am Montag, dem 8. Januar, schreibe, sind die ersten Autobahnauffahrten durch Trecker blockiert, und an der Berliner Si