„Bauern haben ihre Beziehung zur Natur verloren“: Bartholomäus Grill über Landwirtschaft

Interview Bartholomäus Grill ist bayerischer Bauernsohn und war lange Afrika-Korrespondent – jetzt liest er Landwirten die Leviten. Ein Gespräch über sein Buch „Bauernsterben. Wie die globale Agrarindustrie unsere Lebensgrundlagen zerstört“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2023
„Ich hatte nie den Wunsch, Landwirt zu werden“, sagt Bartholomäus Grill. „Mir wurde auch schon in jungen Jahren nachgesagt, dass ich es mit der Arbeit nicht so habe und mich lieber auf den Speicher zum Lesen zurückziehe.“
„Ich hatte nie den Wunsch, Landwirt zu werden“, sagt Bartholomäus Grill. „Mir wurde auch schon in jungen Jahren nachgesagt, dass ich es mit der Arbeit nicht so habe und mich lieber auf den Speicher zum Lesen zurückziehe.“

Foto: Nikita Teryoshin für der Freitag

Einen „cri de colère“ nennt Bartholomäus Grill selbst sein Buch Bauernsterben – einen Zornesschrei, und tatsächlich: Grill schreibt wie Jean Ziegler – zornig, drastisch, ohne Resignation, faktenbasiert.

„Wie die globale Agrarindustrie unsere Lebensgrundlagen zerstört“, illustriert der langjährige Afrika-Korrespondent von Zeit und Spiegel anhand seiner Gesprächspartner bei Recherchen in aller Welt, ob auf ausgetrockneten Ackerböden in Sambia oder im Rupertiwinkel, wo sein alter Freund Matthias „Hias“ Kreuzeder, ein früher Biobauer und Kurzzeit-Grüner, alte Getreidesorten rekultiviert. In Oberbayern wurde auch Grill geboren, 1954, als Sohn einer Bauernfamlie.

der Freitag: Herr Grill, stellen Sie sich h