Das Anne-Angela-Duell

Mediendarstellung Die sogenannte Krise ist keine Krise. Sie wird nur zu einer gemacht

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Das Anne-Angela-Duell

Foto: imago/Jürgen Heinrich

Ich habe mir tatsächlich noch das Anne-Angela-Duell angesehen, nach längerem Hadern. Denn diese Thematik Flüchtlingspolitik ist schon fast nicht mehr zu ertragen, weil man über Menschen redet, als wären sie eine Plage.

Es reden alle über Merkel. Aber viel interessanter ist doch, wie Anne Will ihre Fragen stellt. Durch die Fragen lenkt sie ja schon in eine gewisse Richtung und diese Richtung ist nach meiner Meinung sehr gefährlich. Was wäre, wenn... hätte, hätte Fahrradkette.

Es wurden nur die Negativ-Schlagzeilen angesprochen. Ich kritisiere vieles an der Flüchtlingspolitik, aber man darf auch nicht vergessen, dass es viele Menschen gibt, die helfen und sich für die Aufnahme der Flüchtlinge einsetzen. Und es gab doch gerade vor ein paar Tagen erst die Umfrage der Länder und Kommunen, die besagte, dass die Überforderung gar nicht das Hauptproblem ist. Darauf ruhen sich nur die meisten Politiker aus, machen alles schlimmer, als es ist, weil sie fremdenfeindliches Gedankengut haben. Oder einfach keine Lust haben, sich mit den Menschen, die hier ankommen, konstruktiv auseinanderzusetzen. Anstatt dessen werden noch mehr Länder zu "sicheren Herkunftsländern" gemacht – oder noch besser: Wir machen die EU-Außengrenzen dicht.

Das was der Mainstream also nicht hören möchte, wird dann lieber ausgeblendet und die gute Anne tut so, als würde die Welt morgen untergehen. Die sogenannte Krise ist keine Krise. Sie wird nur zu einer gemacht! Daher muss ich ausnahmsweise der Bundeskanzlerin Recht geben mit ihrem "Wir-schaffen-das"-Kurs. Es ist machbar, es ist nur die Frage, wie. Und da gibt es noch viel zu tun...

Außerdem haben diese "wichtigen Gäste" bei Anne Will generell eine Vorbildfunktion und somit eine große Verantwortung zu tragen. Quasi eine Vorbildfunktion für unsere Demokratie. Das Gleiche gilt für Frau Will, denn durch ihre Fragestellung fördert und verfestigt sie nur die angesprochene "Spaltung" der Gesellschaft. Wo bleiben die konstruktiven und ausdifferenzierten Auseinandersetzungen?

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Tessa Loniki

B.A. Europäische Ethnologie; Skandinavistik M.A. Interkulturelle Bildung, Migration, Mehrsprachigkeit

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