Sanitäterinnen und Ärzte über ihre Arbeit an der Front: „Vielleicht bin ich verrückt“

Ukraine Militärärzte und Rettungssanitäter im Osten des Landes erzählen von ihren Erfahrungen bei der Evakuierung und Behandlung von Verwundeten an der ukrainischen Front des Krieges mit Russland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2024
Die Schrift auf einem seiner Aufnäher lautet „Ukraine oder Tod“: Sanitäter Illya Sakhno nahe der Stadt Swjatohirsk
Die Schrift auf einem seiner Aufnäher lautet „Ukraine oder Tod“: Sanitäter Illya Sakhno nahe der Stadt Swjatohirsk

Foto: Alessio Mamo/Guardian/Eyevine/Laif

Als Russland Ende Februar 2022 seine Invasion startete, gab Roman Vozniak sein altes Leben auf. Als Zivilarzt trat er der paramilitärischen ukrainischen Nationalgarde bei. „Ich habe meiner Frau damals gesagt, dass ich in zwei Monaten wieder zu Hause sein würde“, erinnert er sich. Zwei Jahre später steht Vozniak noch immer an vorderster Front und versorgt Verwundete. „Es ist ganz einfach: Man muss schnell handeln, wenn jemand es womöglich nicht schafft.“ Vozniak kümmert sich um seine Patienten vorzugsweise in Swjatohirsk, einer malerischen Stadt in der Region Donezk tief im Osten. Einst besuchten Touristen das Kloster der Gegend mit seiner türkisfarbenen Kuppel aus dem 16. Jahrhundert, das am Fuße eines steilen Kreidehügels erb