Im Grunde ist es aber doch höchst erstaunlich, dass die Werbeindustrie der Versuchung dieses neuen, womöglich letzten Registers so lange widerstehen konnte. (Weniger erstaunlich ist es freilich, dass nun gerade Coca-Cola den Anfang gemacht hat, das durch seine sensationell erfolgreichen Marketing-Strategien seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Marken der Welt gehört.)
Doch vielleicht ist dieses nun endlich vollständig ausverkaufte Leben ja auch ein Menetekel, ein Zeichen des Untergangs dieser Art des Illusions-Marketings überhaupt. Weil ihm nun zu guter Letzt einfach nichts mehr einfällt, was es uns noch mit gutem oder schlechtem Gewissen versprechen könnte. Und wenn die Werbung nun endlich wirklich nichts anderes mehr zu versprechen hat, kann sie uns also nur noch das ganze nackte Leben selbst versprechen. Und könnte dabei noch einmal grandios siegen, weil sie uns zuletzt die größte Gefühlshülse von allen hinhält. Sie wird danach aber wohl – und hoffentlich – noch grandioser scheitern müssen, weil diese letzte Hülse zugleich hohler ist als alle anderen, und mindestens so leer wie all die Millionen und Milliarden bisher von ihr getrunkenen Flaschen.
Dass in der neuen Coca-Cola Life übrigens außer ein paar supertrendigen und supergesunden Stevia-Extrakten genau derselbe Scheiß drin ist wie immer, bedarf wohl auch nicht der gesonderten Erwähnung. So ergeben die Komplementärfarben bei Coca-Cola in der Summe einfach: das alte leblose Braun.
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