Der Spiegel, Bellingcat und andere Medien berichteten darüber, 8 FSB-Agenten waren am Mord beteiligt und ihre Namen wurden veröffentlicht. Diese Ermittlungen begannen sehr simpel. In Russland kann man für erstaunlich wenig Geld die Verbindungsprotokolle von Handynummern erwerben. Roman Dobroсhotov und sein Internetportal The Insider waren hauptsächlich für diese Recherchen verantwortlich und eben jene Telefonnummern nutzte Navalny kurz vor der Veröffentlichung dieser Enthüllungen für einige hochinteressante Gespräche. Auf Navalnys Kanal berichtet er über die Umstände des Telefonates.
Eine der Hauptfragen ist es, warum Navalny diesen Anschlag überleben konnte. Im Kern geht es darum, der Pilot entschloß sich aufgrund des kritischen Gesundheitszustands Navalnys zu einer Notlandung in Omsk, was ihm neben der sofortigen Behandlung durch einen Arzt das Leben rettete (vgl. den Artikel vom 7.9.2020, Kap. 3.1.-3.4.).
Diese Fragen stellte Navalny ausgerechnet einem der Agenten in einem Telefongespräch, in dem er sich als hoher FSB-Agent ausgab, der mit der Untersuchung des Falles beauftragt wurde. Der FSB-Offizier Konstantin Kudryavtsev, der sich gerade wegen einer Coronaerkrankung in Quarantäne befindet, entschuldigte dies mit unvorhergesehenden Ereignissen, die selbst die beste Planung vermasseln können. Kudryavtsev erklärte auch den genauen Ort, wo man das Gift plaziert hat: Auf der Unterhose. Kudryavtsev war vermutlich nicht am Anschlag selbst beteiligt. Seine Aufgabe war es, Spuren zu beseitigen.
Kudryavtsev studierte in Moskau an der Russischen Akademie chemische Verteidigung. Bellingcat veröffentlichte, er hat im 42. Zentrum des Verteidigungsministeriums - dem Forschungszentrum für biologische Sicherheit - gearbeitet.
Werden alle Recherchen etwas ändern? Kaum. Wer sich nicht überzeugen lassen will, wird sicherlich irgendeine cui bono-Theorie finden.
Also noch einmal: Riesenrespekt an die Kollegen, volle Unterstützung für Alexej
– doch die Welt bleibt dieselbe, und Russland wird seinen freien Fall ins Bodenlose fortsetzen.
Sergej Medwedew (geb. 1966), russischer Politikwissenschaftler, Historiker und Journalist.
Die Logik, mit der argumentiert wird, hat niemand so perfekt zusammengefaßt wie Julia Latynina am 19. Dezember:
Stellen Sie sich eine Person vor, die beschuldigt wird, eine alte Frau ausgeraubt zu haben:
„Da dieses Verbrechen aufgeklärt wurde, bedeutet es, dass es von meinen Feinden aufgedeckt wurde,
da es von meinen Feinden aufgedeckt wurde, bedeutet dies, dass die alte Frau mit ihnen verbunden war,
da sie mit ihnen verbunden war, bedeutet dies, dass Ich habe sie zurecht ausgeraubt. "
Julia Latynina, Novaya Gazeta
Kommentare 82
Was für eine Räuberpistole. Kak v film iz gollyvud. Da ruft der einfach mal die auf ihn angesetzten Agenten an, heute auf YouTube gestellt und um 20:00 Uhr auch schon in der Tagesschau. Das ist schon krass und man fragt sich zu recht, wie das geht. Aber ich halte auch nichts für ausgeschlossen. Tatsächlich ist die Realität ja oft so banal.
Wo befindet sich Navalny eigentlich derzeit? Noch in Deutschland?
Der Artikel von Julia Latynina trifft den Nagel auf den Kopf. Es war das klassische Manöver, den Täter zunächst mit einigen Belegen zu konfrontieren, den nach Ausreden suchen zu lassen, um dann mit dieser Aufnahme nachzulegen. Es war absolut vorhersehbar, die russischen Medien werden behaupten, hätten sie Navalny umbringen wollen, hätten sie es auch geschafft. Das Spiel mit dem Mythos des unbesiegbaren Agenten, welches immer wieder geglaubt wird. Dabei sollte man spätestens seit dem Schweinebucht-Desaster oder der mißlungenen Befreiung der US-Geiseln in Teheran wissen, zwischen Planung und Ausführung bestehen manchmal doch gravierende Unterschiede. Mit dem Ethos des Piloten, für die Gesundheit eines Patienten die Sperrung des Flughafens Omsk zu ignorieren und trotz Bombendrohung zu landen - das war in dem schönen Plan nicht vorgesehen... Wobei das Gespräch zwischen Navalny und Kudryavtsev derart unterhaltsam skurril ist und zudem auch noch zeigt, wie ein Beamtenapparat von innen funktioniert (wohl nicht anders beim BND...), das hätte sich kein Drehbuchautor ausdenken können.Ja. Meines Wissens erholt sich Navalny bis heute noch an einem unbekannten Ort in Deutschland von seiner Vergiftung.
Wir wissen alle nicht, ob diese Geschichte wahr ist, aber, so abgefahren wie sie ist, könnte sie durchaus stimmen. Ich musste bei der ganzen Chose unmittelbar wieder an den Artikel aus Echo Moskvy denken, den man auf Dekoder in deutscher Sprache lesen kann: Wie Merkel lernte, mit dem Gopnik zu reden.
Der Artikel ist überhaupt ziemlich lesenswert, allein schon für diejenigen, die Gopniks nicht kennen (es gibt um sie eine ganze Subkultur mit Legenden, Ritualen und einer charakteristischen Körperhaltung - der Hocke), und ich finde die Wendung, Putins Art der Kommunikation damit zu deuten, mehr als pasend (nicht nur aufgrund Putins Herkunft). Ein Ausschnitt:
»Warum fällt mir das jetzt ein, und warum erzähle ich das so lang und breit? Weil das, was ich da vor 30 Jahren erlebt habe, viel zu tun hat mit dem, wie Putin Merkel an der Nase herumführt. Putin versucht, sie in einen endlosen Dialog zu verwickeln, in dem, egal, wie man es dreht und wendet, Putin als Sieger hervorgeht. Dieser Dialog sieht derzeit so aus:
20. August. Peskow erklärt, in Russland werde es Ermittlungen geben, falls sich der Verdacht auf eine Vergiftung Nawalnys erhärtet.
24. August. Die deutsche Klinik Charité erklärt, Nawalny sei vergiftet worden. Man sollte meinen, die Bedingung, die Peskow am 20. August gestellt hat, sei nun erfüllt. Die Ermittlungen müssten beginnen. Doch am nächsten Tag stellt der Kreml eine neue Bedingung:
25. August. Peskow zufolge gibt es bisher keinen Anlass zu Ermittlungen, da nicht bekannt sei, welcher Substanz Nawalny ausgesetzt war.Welchen Schluss zieht daraus wohl ein normaler Mensch? Aus irgendeinem Grund muss vor Beginn der Ermittlungen die Substanz identifiziert werden. Sobald klar ist, womit Nawalny vergiftet wurde, wird mit den Ermittlungen begonnen.
2. September. Die deutschen Behörden erklären, Nawalny sei mit Nowitschok vergiftet worden, wobei dies auf höchster Ebene verkündet wurde – von der Bundeskanzlerin persönlich. Beginnt nun der Kreml seine Untersuchungen, wie Peskow am 25. August versprochen hat? Fehlanzeige. Es folgen lauter neue Forderungen und Ausreden: Ein gemeinsames Gremium mit russischen Ärzten soll her, Deutschland habe Russland die Daten nicht weitergeleitet, wenn Nawalny vergiftet wurde, dann in Deutschland und nicht in Russland, die Ermittler des Innenministeriums sollen Zugang zu Nawalny bekommen.
[...]
Der Gopnik Putin versucht, Merkel in einen Endlosmonolog hineinzuziehen, aus dem nur er als Sieger hervorgehen kann. Je weiter er in diesem Dialog kommt, desto mehr Asse hat er im Ärmel. Zu jeder Antwort aus Deutschland kann man zehn neue Fragen stellen (zum Thema und am Thema vorbei), zu jeder Tatsache zehn alternative Erklärungen vorbringen und zu jeder Schlussfolgerung zehn Zweifel säen. Einen Gopnik kann man weder von irgendetwas überzeugen noch kann man ihm etwas beweisen. Er ist Kläger und Richter in einer Person. Den Überzeugungsgrad Ihres Arguments wird der Gopnik beurteilen, nicht Sie, so überzeugend Ihnen das Argument auch vorkommen mag. Dabei ist sein Ziel nicht, die Wahrheit zu finden, denn die kennt er bereits.«
Wie heisst das noch? Fake-news? Naja, der CIA muss ja auch mal ueben durfen.
Naja. Die einzige Möglichkeit, die ich noch sehe, weshalb das Interview ein ungewollter Reinfall wird, wäre folgendes Szenario. Bekannt ist, Navalny rief an diesem Morgen mehrere Leute an. Der erste Anrufer erkannte Navalny (was bekannt ist). Bliebe die Frage, wie viel Zeit der FSB für eine False Flag hätte und einfach eine andere Person an das Handy gesetzt hätte. Ausgeschlossen wäre das nicht, denn viele Fakten waren schon bekannt. Die ungeplante Landung des Piloten dürfte tatsächlich den ach so perfekten Plan des FSB ruiniert haben. Das war vorher bekannt. Aber ich kann mir vorstellen, Navalnys Team hat sogar noch die Stimme des FSB-Offiziers auf Echtheit überprüft. Denn auch Navalny könnte sich in diesem Fall eine Blamage nicht leisten. Mal sehen, was aus den Ermittlungen so wird, die der Kreml grad vollmundig angekündigt hat. Dürfte recht einfach sein, die Stimme auf Echtheit zu überprüfen......
Okay. Wenn Sie glauben, das Ganze sei eine CIA-Aktion, dann werden Sie doch sicherlich Spurenelemente irgendeines Beleges präsentieren können.
Oleg Tayakin scheint aber in einer ziemlich üblen Bruchbude zu wohnen. So richtig nach Verbindungen "ganz nach oben" will mir das nicht aussehen. Müssen die wirklich alles selber aufwischen, wenn sie gemordet haben?
Das ist in Russland und in der Ukraine üblich. Ich habe noch weitaus erbärmlichere Flure gesehen. Dahinter dann durchaus reich eingerichtete Wohnungen. Man hat halt die Wohnungen 1991 privatisiert, für die Flure fühlt sich niemand zuständig.
Dass der, der vor allem den Gardarobendienst machte, am meisten zu erzählen hat, und dann auch nicht so bald wieder aufhört, finde ich nicht überraschend.
Aber sich ohne Gesichtsmaske vor der Tür erwischen zu lassen, sieht einem Star-Chemie-Agenten nicht ähnlich. Was spricht dafür, dass alle acht Kandidaten richtig benannt sind?
Wollen Sie wissen warum die story nicht von MI6, sondern in Langley erfunden wurde? Maenner in gruenen oder rosa Unterhosen gelten nur in den USA als absolut witzig. (Muessten Sie eigentlich wissen. Oder waren Sie nie in US Trash-comedies?)
Fuer die Briten sind Fuerze lustig. Die kommen in der Story aber nicht vor.
Klar?
Naja - es gab ja vorher schon einige Recherchen. Auch von The Insider. Die haben ja nicht nur die Verbindungsprotokolle überprüft, sondern auch die Flüge, die sie rund um den Anschlag auf Navalny erfolgreich recherchieren konnten. Zudem hat ja Putin sogar bestätigt, die FSB-Angestellten waren für Beschattung Navalnys abgestellt. Warum dafür vier mit einer ärztlichen und zwei mit einer chemischen Ausbildung gebraucht wird, dazu gabs nie eine Antwort... Die Namen sind aber schon seit der Veröffentlichung von The Insider, Spiegel etc. bekannt. Aber ganz so klein ist der FSB-Agent Konstantin Kudryavtsev nun auch wieder nicht. Der ist immerhin Offizier. Ganz so einfach ist das Entsorgen von kontaminierter Kleidung nun einmal nicht. Und genau dafür war er zuständig.
Dem Garderobendienst gebe ich noch 8 Lebensstunden. Man pinkelt seinen Herrn nicht an.
:-D
Unter Trump konnte man noch nicht mal dem Hunter Biden schmutzige Geschaefte andichten, CIA, Heimatschutzbehoerde, voellig undisqualifizierte Mitarbeiter. Klar, wenn so jemand wie Zigarrenverkaeufer Rudy Giuliani das in die Hand nimmt kann nur schiefgehen was schiefgehen kann...
Jetzt versuch nicht, mit mir zu argumentieren. Is doch Weihnachten! happy seasonal greetings.
Ja Gruss an Great Barrier Reef, Beutelratte sagt auch schönes neues Jahr.
Ähem. Ja, Gut. Was hat das mit der Vergiftung des bekanntesten Oppositionspolitikers von Russland durch den FSB zu tun? Oder war Ihnen einfach danach, etwas vor sich hinschreiben zu können? Whataboutism kenne ich ja. Meistens nutzen das Personen, die vom Thema des Artikels keine Ahnung haben. Wenn Ihnen dieser Schuh paßt...
Ja das sind so alte Geschichten zwischen mir und Aussie42, du musst auch nicht alles Wissen.
Und dass der CIA Nawalny unter Trump nicht vergiften konnte um Putin anzuschwaerzen, da inkompetent, wollte ich dann schon noch mal anmerken.
Also, dass ich davon ausgehe, dass das eine Anordnung von ziemlich weit oben war, hatten wir ja schon. Aber ich kann nicht sagen, dass mich das Telefonat zusätzlich überzeugt hätte.
Man pinkelt seinen Herrn nicht an.
Meinen Sie den hustenden Brillenträger mit Siegelring aus den Sopranos?
Der Ringküsser war ja schon auf brennend heißer Spur ("lassen Sie uns das lieber auf operational channels besprechen"). Wäre aber eh schon zu spät gewesen.
So ein richtiger Agent ist aus Ihnen immer noch nicht geworden ...
Aber ein alter irischer Reisesegen sagt, es ist besser, eine Kerze anzuzünden als über die Dunkelheit zu weinen. Hier also ein Grundkurs.
Warum verschickst du dass selbe Video von mir noch einmal? Du Agent.
Weil ich davon ausgehe, dass hier demnächst eine anti-imperialistische Combo zur Rettung der Pipeline einreitet und den Laden so voll macht, dass die Bezüge sowieso nicht mehr erkennbar sind.
Halte dich bitte an seriöse Quellen, Danke:
Du liebe Guete, Beutelratte!! Du hast Dich aber verkleidet. Gruess Dich!! Wir Marsupials muessen ja zusammenhalten, von Kontinent zu Kontinent. Welcome!
Scary pornography, sehr witzig. Als ob Amerika dafür russische Importe bräuchte. Außerdem hat der Typ in vier Minuten mehr Spaß als Putin in einer ganzen Pressekonferenz.
FAKE news.
Die einzige Neuigkeit, die mir aufgefallen ist und von der ich vorher nichts wußte, war der Ort, an dem das Gift aufgetragen wurde. Das war ja so tatsächlich nicht bekannt. Macht aber Sinn. Beim Anziehen der Unterhose kommt er mit dem Gift in Kontakt und trinkt anschließend ein Schluck Wasser. Wer die Hintermänner hinter dem Anschlag sind, konnte aus dem Telefonat auch nicht hervorgehen. Der Kreis der Verdächtigen, die ich im verlinkten Artikel im September genannt habe, bleibt ja. Die Sprengkraft des Telefonates liegt woanders. Der FSB tut so, als sei er ein Geheimdienst, der alles könne. Dann kommt das Opfer an und verhört einen der Mittäter. Das ist der eigentliche Knüller. Wenn im nächsten Jahr traditionell wieder 17 Momente des Frühöings mit Max Otto von Stierlitz gezeigt wird, dürfte es mit einer reichlichen Anzahl an Witzen garniert werden. Putins FSB wurde hier zur kompletten Lachnummer in Russland. Das ist die eigentliche Nachricht. Ich bin schon auf all die bösen Kommentare und Witze im Internet gespannt. Da wirds verdammt viele geben. Das war schon nach Lukashenkos angeblichen Beweisen so, als sein KGB angebliche Abhörprotokolle präsentiert hatte. Dieses "Verhör" wird die zehnfache Menge an Witzen in Russland, Belarus und der Ukraine hervorbringen.
Macht doch nichts. Auch die antiimperialistische Kavallerie sorgt beim Einreiten dafür, ein Artikel wird sichtbarer. Man muß nur Logarythmen verstehen... ;)
"Dabei sollte man spätestens seit dem Schweinebucht-Desaster oder der mißlungenen Befreiung der US-Geiseln in Teheran wissen, zwischen Planung und Ausführung bestehen manchmal doch gravierende Unterschiede."
Ja.
"Wobei das Gespräch zwischen Navalny und Kudryavtsev derart unterhaltsam skurril ist [...]"
>>Omsk ili Tomsk?<< :-)
Was mich aber eben auch staunen macht, ist, wie gelassen und cool Navalny das Ganze nimmt. Wie er etwa zwischendurch feiert, dass die Falle funktioniert. Das Ganze sieht aus, als wären wir bei einem Versteckte-Kamera-Streich. Ich meine, stellen wir uns einmal vor, wir hätten einen Mordanschlag überlebt - könnten wir da so etwas in solch' einer Verfassung abziehen? Naja, vielleicht eine Mentalitätsfrage ...
Ich finde auch wir sollten in causa Nawalny Otto Waalkes als Zeitzeugen hinzuziehen.
Die Covid - Zeiten sind so hart das noch nicht mal mehr Jim Carrey Joe Biden spielen will, und das will was heissen. Alec Baldwin als Donald Trump nimmt ja jetzt erst mal Ferien bis 2024, hörte man aus NY sagen.
Was mir an der ganzen Story nicht passt:
Da lassen die Amis Atom Siemens - Zentrifugen von den Iranern hochgehen, der Russ (oder Chinees) logt sich in das halbe Behoerdenministerium in den USA ein, staendige Hackerversuche von wem auch immer an Covid19 Impstoffherstellern und Nawalny ruft mal eben im Internet frei verfuegliche Telefonnummern von FSB - Mitarbeitern an.
Entweder ist die Welt bekloppt oder ich bin es.
Ich halte zwar nicht viel davon, mich in andere Personen hineinzuversetzen. Mir wäre es nicht möglich gewesen, ein solches Gespräch über 40 Minuten zu führen, ohne einen permanenten Lachanfall zu bekommen. Immerhin gelingt Navalny ein grandioser Streich gegen seinen Intimfeind Putin. Natürlich hat das Züge eines Versteckte-Kamera-Streich, aber es hat ebenso Züge von Till Eulenspiegel. Ich verfolge Navalnys Seite immer mal wieder. Es ist beeindruckend, wie sehr er die Staatsmacht herausfordert, was auch der Hauptgrund für seine Popularität in Russland ist. Und wie spektakulär dieser Streich war, kann man an den Zugriffszahlen des Videos erkennen. Perfekter kann man sich nicht an die Täter rächen, indem man sie der Lächerlichkeit preisgibt.
Wieso - passt doch alles zusammen. Wenn eh die ganze Welt durchgehackt ist, kriegst du auch n paar Nummern von FSB'lern.
Dass unsere Medien das Ganze brühwarm auftischen und fressen, in Zeiten, wo es immer heißt, auf Fakten prüfen und Fake News verhindern/erkennen. Navalny hat das Telefonat gestern auf YouTube gestellt. Um 20:00 kams in der Tagesschau. Wenn ich nun davon ausgehe, dass Navalny noch in D sitzt und nicht vielleicht beim Aussie hinter'm Känguruh-Hügel, so hat es also kaum Zeit gegeben, hier mal irgendwie zu versuchen, was zu prüfen. Stattdessen bringen sie ganz arglos, man wisse jetzt von acht Tätern in der Navalny-Geschichte und mit einem hat Navalny heute für die ganze Welt telefoniert.
“Ich halte zwar nicht viel davon, mich in andere Personen hineinzuversetzen.“
Aber wenn Sie sich vorstellen, man hätte Sie umlegen wollen - könnten Sie sich vorstellen, so locker solch eine Nummer durchzuziehen? Da muss man schon sehr abgebrüht sein und verdammt schnell wieder auf Normaltemperatur komm können. Vielleicht wird einer ja so, der sich permanent mit den Mächtigen anlegt und jederzeit mit Anschlägen rechnen muss.
..."Navalny hat das Telefonat gestern auf YouTube gestellt. Um 20:00 kams in der Tagesschau. Wenn ich nun davon ausgehe, dass Navalny noch in D sitzt und nicht vielleicht beim Aussie hinter'm Känguruh-Hügel, so hat es also kaum Zeit gegeben, hier mal irgendwie zu versuchen, was zu prüfen. Stattdessen bringen sie ganz arglos, man wisse jetzt von acht Tätern in der Navalny-Geschichte und mit einem hat Navalny heute für die ganze Welt telefoniert"...
Mann bin ich froh das ich seid 20 Jahren keine Tagesschau mehr sehen muss.
:-(
Man braucht ein ähnlich cleveres Modell, damit es Assange in die 'Leitmedien' bringt. Aber dafür wäre Assange wohl gesundheitlich zu geschwächt, um das zu überleben.
Andererseits ist die Methode Assange viel subtiler, was ihn zumindest seine Lebenserwartung kürzen wird, wenn nicht in absehbarer Zeit in den Tod treibt. Um die Absurdität noch zu steigern, könnte Trump dem sogar ein positives Ende bereiten. Wetten würde ich darauf aber nicht.
Assange hat garanantiert keine Schwedin vergewaltigt, aber bei einem kannst du dir sicher sein: Wenn du so auf den Sicherheitsbehörden der USA rumtrampelst hilft dir kein geschickter Schachzug in Youtube mehr. Da müsstest du es schon nach Russland oder China schaffen dass dir ein halbwegs nettes Datschaleben gelabt seie.
Er hat keine Chance. Edward Snowden ist in Russland sicher auch nicht glücklich, aber was soll er machen?
100 Jahre Einzelhaft in den USA? Als Infoholiker ohne Internet? Das ist Abstrafung wie ein Patient der alles mitbekommt aber keinen Finger mehr Rühren kann.
Bundestag? Har Har Har, da muss "Uncle Sam" nur "behaupten" ich ziehe alle Soldaten ab, was glaubst du wie schnell Assenge von Rammstein nach Langley im Flieger sitzt. Ebensolches gilt für Snowden.
Gruss
Die ´schlüpfrige´ Märchenstunde von Onkel Wilfried ist doch ganz drollig ;-))
Lebt Heinrich George nicht mehr? Der wäre für die Biden-Rolle genau der Richtige.
Der Witz bei Ami und Chines' ist, dass auch die mitunter unglaubliche Fehler machen - jedenfalls aus mitteleuropäischer Sicht. Die probieren zwar viel aus, aber man sieht nur die, die auch hinterher noch gut damit aussehen. Der Rest lebt ensuite in so attraktiven Immobilien wie Tayakin, oder überhaupt nicht mehr.
Sind Mexikaner eher vorsichtige Leute?
Auch wieder wahr.
"Black Hawk Down" war auch nicht gerade eine Erfolgsgeschichte, wenn ich mich richtig erinnere.
Das man Nummern von FSBlern erhält, ist in Russland absolut nichts Außergewöhnliches. Das gehört zum 1x1 eines russischen Journalisten. Das Navalny eine Möglichkeit hatte, dem Empfänger eine andere Telefonnummer vorzugaukeln, kann ich ausdrücklich bestätigen. Kriminelle rufen Kunden einer Bank neuerdings mit veröffentlichten Nummern der Bank an. Von der Seite aus betrachtet ist für mich alles logisch, erklärbar und eher eine kleine Fingerübung, wenn man jemanden kennt. Was bei guten Journalisten oder halt auch einem gut vernetzten Navalny ganz sicher der Fall sein dürfte.
Ob dieses Telefonat eine Nachricht wert ist? Ich habe kaum eine Zeitung und kaum einen Sender gesehen, der nicht darüber berichtet hat. Und ich kann mir kaum eine Nachricht vorstellen, die geeigneter ist, zu einer Schlagzeile zu werden. Zudem ist die gesamte Verteidigungsstrategie des Kreml gnadenlos kollabiert. Ich weise nur darauf hin, der FSB/KGB etc. galt immer als Elite des Landes. Diese hat sich beim Interview der beiden FSBler nach dem Anschlag auf Skripal gnadenlos blamiert.
Wer die Täter waren, darüber ging es schon in dem kürzlich veröffentlicheten Bericht. Ich habe die Seite oben verlinkt. Dort erschien vor einiger Zeit eben jener Artikel, in dem die Namen der acht Verdächtigen präsentiert wurden. Putin hat übrigens bestätigt, diese Personen seien auf Navalny angesetzt worden. Er hat lediglich bestritten, sie wären an der Vergiftung beteiligt gewesen.
Anders ausgedrückt: Wenn man den Bericht kennt, wird das wunderbare Telefonat besonders amüsant. Und ich kenne keine größere Blamage eines Geheimdienstes als dieses Gespräch, wo der Offizier glaubte, wegen seines Versagens zur Rede gestellt zu werden. Wie der FSB aus der Nummer rauskommen will... Die Strategie ging kapital nach hinten los. Zumal die ja den FSB-Agenten auch noch besucht haben. Das heißt, ein Video mit Stimme und Gesicht des Agenten liegt für eine Stimmenanalyse vor. Von wo aus Navalny telefoniert hat, ist unerheblich. Wenn man aber weiß, was vorher alles bekannt war und gewisse Ahnungen hat, wie hierarchisch russische Staatsdienste aufgebaut sind (etwas anders als bei westlichen Geheimdiensten).
Allerdings gibt es etwas anderes. Wer Putin derartig demaskiert, dürfte sein Todesurteil unterschrieben haben. Ich kenne zwar nicht die ungeschriebenen FSB-Gesetze, aber diese Bloßstellung...
Fuck Faktencheck! Der „Spiegel“ ist als einigermaßen seriöse Nachrichtenquelle nicht erst seit Relotius kaum ernst zu nehmen und dieTagesmärchen eifern ihm nach.
Als eifriger Leser des kürzlich verstorbenen John le Carré, sehr empfehlenswert seine Selbstbiographie, halte ich Unfähigkeit und Schlampigkeit bei den Geheimdiensten für viel wahrscheinlicher als Können, geschweige denn Perfektion in der Planung und Ausführung.
Allerdings erscheint mir das Schneemannsgarn Nawalnys zu matschig. Ein wenig Tauwetter und es bleibt nur eine lange Nase übrig.
..."Sind Mexikaner eher vorsichtige Leute?"...
Kann man so generell nicht sagen, obwohl die ganz andere Sachen als Gift in Unterhosen gewoehnt sind. Der korrupte Ex Landesfuerst beklagte sich schon 2015 das er auf der Todesliste steht da er nicht mit dem "richtigem" Drogenkartell Geschaefte gemacht hatte, sondern mit dem "falschem"...
Es gibt da schlauere Kollegen, die Leben halt mit Familie komplett im goldenem Kaefig, aber DIESER Depp meinte er musste mal in die Kneipe gehen die KOMPLETT von (aus seiner Sicht) falschem Drogenkartell beherrscht wird, so Naiv moechte ich auch mal sein...
Der hat vor 3 Tagen auf dem Klo mal ein paar Kugeln in den Ruecken bekommen, Ende, aus die Maus, dagegen ist der FSB schon ein Murmeltierchen muss man sagen.
Bevor Landes- oder Bundespolizei am Tatort war hatten die Klobediensteten mit Chlor und Spueli schon alle Tatortspuren weggeputzt, man muss ja auch Morgen wieder aufmachen, Covid 19 sind harte Zeiten...
John le Carré, ich kenne alle Buecher von ihm, aber der hat halt keine Profis kennengelernt.
:-D
Tüchtige Leute. Gab es eine Zeitung, die "Feiger Mord! Auf Klo erschossen!" getitelt hat?
P.S.
Er hatte 15 Leibwaechter vom Bundesland, wo die gerade waren? Entweder zwangs daheim oder zwangs im Puff, die Drogenkartelle kennen sich nicht nur mit whats app, Signal oder Telegram aus, die Knacken dir auch locker Threema usw.
;-)
Eher so dass sein Nachfolger jetzt gesagt hat "es ist sein persoenliches Anliegen diesen feigen Mord aufzuklaeren", wobei nicht ganz klar ist ob er es nicht selber in Auftrag gebeben hat. Weil, er arbeitet ja fuer das "richtige" Drogenkartell.
Kann sich schließlich nicht jeder einen "Mann unter Feuer" leisten. Oder auch so, wer über höhere Einkommen/Vermögen verfügt, sollte zumindest dagegen versichert sein. Und schon ist man mitten drin im Kreisverkehr. Alternativen eher mau (falls man sauber bleiben will). Was für ein Land/Kontinent.
Klug von Dir, dort 'bescheiden' zu leben. :-) Scheint die beste Versicherung zu sein. Und wenn nicht, sollte man Wohlstand wohl besser nicht zeigen. Richtig?
Selbst wenn ich im Lotto gewinnen sollte fahre ich einen alten Golf, meine Schwiegereltern beklagen sich das ich das Haus nicht streiche, drinnen sieht es ganz gut aus, aber von der Strasse denkst du "Da ist nix zu holen"...
Wobei das noch keine ernsthaften Dimensionen sind.
Hier in meiner Stadt liegt das Durchschnittseinkommen bei 60 000 Dollar im Jahr, woher? Womit? Ist dem Finanzamt mit all den Scheinfirmen auch egal, Hauptsache es wird geloehnt. Es gibt hier mehr Merzedesse, BMW X 5, Porsche Chayenne und Audi Q 8 als in einer groesseren deutschen Stadt mit 300 000 Einwohnern. Der ein oder andere Ferrari ist auch dabei, das Tauschgeschaeft Fentanil mit Waffen flutscht wie Honig zwischen USA und da.
Uebrigens, den Film kenne ich, gut, aber Untertrieben.
Schau mal das Bild rechts, krass Hunger und 3. Welt und so...
https://en.wikipedia.org/wiki/San_Pedro_Garza_Garc%C3%ADa
Und weiter...
https://www.google.com/search?q=San+Pedro+Garza+Garc%C3%ADa&client=ubuntu&hs=fj8&channel=fs&sxsrf=ALeKk03om2CjQewEYI6ukjxvDheTPAFiTg:1608654518640&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwi3hZmJgeLtAhUkw1kKHYSvBx4Q_AUoAXoECBAQAw&biw=687&bih=397
Ultrakrasse Armut
Ich muß protestieren. Wie kann man da von Sicherheitsdienst reden, wenn der Nawalny mit verstellter Stimme anrufen und nach den Pannen der Geheimoperation fragen kann? Das ist ja, als ob man beim Sicherheitsdienst der Bank anfragen kann, wann genug Geld in den Tresoren ist und der größte Teil der Mannschaft auf Frühstückspause. Nein Putin hat keinen Sicherheitsdienst, sondern allenfalls eine giftige Krawall- und Pöbelbande. Nun frage ich mich nur, wieso Putin das so lange überlebt hat. Aber ich weiß ja die Antwort, der Westen braucht das Ungeheuer als Prügelknabe.
Im Gegensatz zum Möchtegernkritiker hat sich der Mann unter Feuer wenigstens angezogen, bevor er auf den Set gegangen ist.
Wenn sich sein Opponent so blöd verhalten hat, hätte er ihn doch eigentlich nur weiter machen lassen müssen ...
Der konnte sich das Elend nicht mehr mit Ansehen und hat die Reissleine gezogen. Opponent war er ja nicht mehr, der war raus aus dem Spiel.
:-D
Ernsthaft, meine Hyphotese, ohne Garantie. die haben alle soviele Leichen im Keller das es eine Art "Schweigegelübde" gibt, du hast deine 2 Millionen Euronen bekommen und geklaut, und jetzt verziehe dich, jetzt bin "ICH" dran, aber die ein oder anderen bekommen den Hals nicht voll und wollen dann noch mal extra abkassieren, "ich weiss dies, ich weiss das", egal welche Partei, die stecken alle mit drin. Wenn du dann aber den Bogen überziehst bekommst du halt mehrere Kugeln auf dem Klo in den Rücken. Da nutzt dir deine "handschriftliche Aussage" beim Notar auch nichts mehr, falls Ableben, den Notar finden die ganz schnell... Der hat auch Familie... und bekommt ein paar Gummipunkte extra, oder EUROS, oder Dollar... Bzw. der Notar versteigert dann sein Wissen...
Betreuter Suizid also. Ich wusste es - im Süden gibt es noch Selbstlosigkeit und Nächstenliebe.
"Aber wenn Sie sich vorstellen, man hätte Sie umlegen wollen - könnten Sie sich vorstellen, so locker solch eine Nummer durchzuziehen?"
Ja. In dieser Kombination wie bei Navalny? Unbedingt. Wobei ich das Wort "locker" eher durch "freudig erregt" oder "diebische Freude" ersetzen würde. Ich halte Navalny für einen Selbstdarsteller. Bei dem könnte also durchaus auch noch hinzukommen, der braucht den spektakulären Auftritt auch für sein Ego. Ich sage, die hat er allemal geliefert. Den Mächtigen zu demaskieren auf die vielleicht brillanteste Art - das ist es wert. Zumal dann eh jeder weiß, wer der Auftraggeber sein wird. Gut - bis auf diejenigen, die eh ohne jede Sachkenntnis daherschwätzen... Im Umkehrschluß werden einige Putin-Anhänger einen solchen Mord durchaus bejubeln.
Ihr Niveau erinnert mich an die Zeiten, als man in der Schalker Nordkurve noch Bier saufen konnte. Gut - ich wollte die Schalke-Fans nicht beleidigen. Die Nordkurve hatte auch mit 2 Promille mehr Niveau. Was war noch mal Ihr Sachbezug? Ach ja. Können Sie nicht. Immerhin kann ich Ihnen bescheinigen, Sie bleiben Ihrem Markenprodukt treu...
Überschätzen Sie da nicht die Professionalität einer Bank? ;-)
Als eifriger Leser des kürzlich verstorbenen John le Carré, sehr empfehlenswert seine Selbstbiographie, halte ich Unfähigkeit und Schlampigkeit bei den Geheimdiensten für viel wahrscheinlicher als Können, geschweige denn Perfektion in der Planung und Ausführung.
Nun ist die literarische Welt eine andere als die wirkliche Welt. Allerdings zeigt die wirkliche Welt in diesem Punkt eine verblüffende Ähnlichkeit mit der literarischen Welt von John le Carré... Das trifft übrigens noch mehr auf die Welt des Militärs zu. Der Schlieffen-Plan war derartig perfekt, ein kleines Rädchen durfte dabei nicht versagen. Das man sich dank Schlieffen-Plan gleich noch Belgien und England als Gegner gezogen hat, hat die Militärs auch nicht interessiert. Der Plan funzt nur durch Belgien. Also passen wir die Wirklichkeit an den Plan an. Nur eines von unendlich vielen Beispielen, wo der Plan die Realität besiegen sollte und daran scheiterte...
Allerdings erscheint mir das Schneemannsgarn Nawalnys zu matschig. Ein wenig Tauwetter und es bleibt nur eine lange Nase übrig.
Kurz noch zu Relotius - der Beitrag des Spiegels war das Veröffentlichen und ggf. noch kleine Recherchen. Die Hauptarbeit dürfte Roman Dobroсhotov und sein "The Insider" geleistet haben. Ist auch etwas billig, wenn man einerseits dem Spiegel Relotius vorwirft und bei Freitag darf Ulrich Heyden schreiben, dessen Phantasiegeschichten regelmäßig bei einer Überprüfung scheitern. Von solchen Fantasy-Verlagen wie Kopp will ich nicht mal anfangen. Relotius traf aber voll die Lesererwartungen einer runden Geschichte. Mir ist lediglich ein Artikel von ihm überhaupt ganz dunkel in Erinnerung geblieben. Der über die Ukraine. Der war so schwachsinnig, da ahnte ich, der hat von dem Thema 0 Ahnung. Das Problem ist der Leser, der solche Kitschgeschichten mag. Und das Problem sind einige Chefredaktionen, die runde Geschichten ohne zu erwartenden Protest lieben. Nur nicht anecken...
Nun zum "Schneemannsgarn". Auch nach einem Tauwetter bleibt alles übrig. Der FSB hat sich abgrundtief lächerlich gemacht. In der Preisklasse ist das meiner Erinnerung nach nicht mal dem BND gelungen. Dafür gibt es eine ganze Menge Gründe. Enthüllt hat Navalny so gut wie nichts. Nur das mit der Unterhose war neu. Es war eine spektakuläre und höchst wirkungsvolle Show.
Operativ ist der FSB meines Erachtens ein zu aufgeblasener Haufen, um wirklich effektiv sein zu können. Sie haben aber genug Geld, um die sehr fähige russische Hackerszene kaufen zu können. Die Jungs sind richtig gut. Und da spiele ich noch nicht einmal auf den Angriff auf die USA an, der grad durch die Medien geistert.
..."Die Jungs sind richtig gut"...
Ich dachte Pegasus - NSO aus Israel sind die 2. Besten?
Die haben ihren Scheiss sogar hier verkloppt, lohnend für alle Käufer hier... Wer hat denn den Angriff auf die amerikanischen Behörden und viele Firmen orchestriert? Die Iraner?
:-D
Also doch wieder der Wung Fin Chop Pfanne Chinees. Nein, es müssen Exilsüdkoreaner sein die nach Norden abgehauen sind.
:-D
P.S.
Wilfried Jonas, was glaubst du? Wird die Blamage FSB die Putinherrschaft gefährden?
Erst mal habe ich es nicht geglaubt.Dank der Beiträge hier kann ich nur umdenken und revidieren meine Meinung.Was Quarantäne alles anrichten kann,dazu gab es keine Schulung.Lebensdauer des Interviewten weniger wie einen Monat.Schade,daß da nichts geht für Assange oder Snowden oder Nawalny solidarisiert sich und findet einen Weg.Alles gerne gelesen und gelacht frei weg,hier gibt es eine echt tolle Gruppe,gerne gelacht....
Auf keinen Fall. Wer glaubt, die Putinherrschaft neige sich dem Ende, der irrt kolossal. So eine Posse wie die FSB-Blamage reicht eh nicht. Langfristig ist es vielleicht ein ganz kleiner Baustein. Da sehe ich schon eher wirtschaftliche Probleme dank Covid-19 und dem Abkühlen der Weltwirtschaft, die niedrigere Rohstoffpreise zur Folge haben dürfte. Da dem Mittelstand grad in Russland ein Kollaps bevorsteht (in russischen Medien befürchtet man Insolvenzen bis zu einem Drittel der mittelständischen Unternehmen), könnte der Cocktail heftig werden. Putins Rolle als Alleskönner könnte auf eine harte Probe gestellt werden.
..."Betreuter Suizid also. Ich wusste es - im Süden gibt es noch Selbstlosigkeit und Nächstenliebe"...
Sehr guter Punkt !!!
Jetzt muss ich schon aus meinem nichtgeschriebenen Buch zitieren:
"Begleitendes Sterben mal ganz anders"...
Die WIKI - Version sagt:
..."Am 28. Juni 1991 wurde Juan Jesús Posadas Ocampo als Kardinalpriester mit der Titelkirche Nostra Signora di Guadalupe e San Filippo Martire in das Kardinalskollegium aufgenommen. Er wurde am 24. Mai 1993 am Flughafen von Guadalajara ermordet und in der dortigen Kathedrale beigesetzt.
Der Attentäter Jorge Humberto Rodriguez Banuelos wurde im Jahr 2005 zu einer Haftstrafe von vierzig Jahren verurteilt. Beim Mordanschlag auf den Erzbischof waren sechs weitere Personen getötet worden. Als Auftraggeber steht das Tijuana-Kartell im Verdacht. Der Kardinal hatte sich mehrfach gegen organisierte Kriminalität und die Drogenhändler in seiner Diözese ausgesprochen"...
Es gibt aber auch eine ganz andere Version:
Er hat vom Tijuana-Kartell 2 Millionen Dollar "Spenden bekommen" ("Die haben auch Schiss vor der Hölle, Ablasshandel vor Luther 1520 oder so, die Kirchenreformation ist noch nicht angekommen") und sich dann später bei einem Treffen im Hinterzimmer mit dem damaligen Präser geweigert seinem Spendengeber die Hand zu geben, so blöd möchte ich auch mal sein, das bekommt sogar der Jeschke gebacken... Da gab es Kugelhagel, das hat etwas mit Respekt zu tun...
Von aussen gesehen und nach allem was ich so aus der Presse weiss, volle Zustimmung. Insbesondere was die Rohstoffpreislage angeht kann ich immerhin ein bisschen etwas mitreden.
Mal schauen was so kommt.
:-/
Jaja. Die Religion. Dem Torwart Luigi Buffon droht in der italienischen Seria A eine Sperre wegen Gotteslästerung auf dem Platz. Der ist "Wiederholungstäter"...
Okay ...
Ja, strategisch steht Navalny jetzt wohl gut da. Ob das ganze nun fake oder nicht - zumindest regierungsseitig oder durch den FSB wird es so schnell keinen (weiteren) Anschlag mehr geben.
Ich denke eher doch. Nach unserer außenstehenden Sicht hätte es doch schon keinen Grund gegeben, Navalny überhaupt umzubringen, schließlilch hätte er als Politiker Putin kaum gefährlich werden können.
Man darf hier nur Putins Hintergrund und seine Art zu handeln nicht außer Acht lassen. Er entstammt ja einem Milieu, wo das Zeigen von Stärke und Einschüchterung der Gegner wichtige Elemente sind. Wenn man sich etwa anschaut, wie er in den frühen 2000er Jahren alle möglichen Konkurrenten sowie die unabhänige Presse aus dem Weg räumte, sind da ganz ähnliche Elemente dabei: einige drastische Exempel statuieren, dann spuren die anderen von selbst.
Ein ähnliches Muster kann man bei Navalny (wie auch zuvor Litvinenko, Nemzov, Politkovskaja usw.) erkennen. Es ging nie um die Personen allein, sondern um die Botschaft, dass das Regime ohne Angst vor Sanktionen oder sonstigen Kollateralschäden jederzeit bereit ist, die zu beseitigen, die sich querstellen oder sonst irgendwie in den Weg geraten.
Es ist genau die Mafia-Logik, nach der der Kreml seit den 1990er Jahren (und verstärkt, wenn auch etwas eleganter seit den 2000er Jahren) funktioniert.
Ich bin mir im Moment nicht einmal mehr sicher, ob sich die russische Bevölkerung dafür interessiert, wer den Anschlag begangen hat. Bei meinem kurzen Rundblick habe ich zwar einiges gefunden, aber deutlich weniger als erwartet. Auf Facebook gibts einen interessanten Kommentar (Übersetzung), der zum Teil meine Einschätzung stützt. Ich denke, genau das Gegenteil wird eintreten. Die Hemmschwelle wird immer geringer, ein Attentat auf politische Gegner zu verüben. Der Täter geht fast immer straffrei aus. Die breite Bevölkerung wendet sich ab. Entweder aus Desillusion, aus Gleichgültigkeit oder weil sie Putins Verschwörungstheorien unterstützen. Es wird noch viele Morde oder rätselhafte Todesfälle geben. Das ein russischer Wissenschaftler, der an einem alternativen Wirkstoff zu Sputnik V arbeitet, unter dubiosen Umständen diese Woche aus dem 14. Stock fiel, ging ja völlig unter. So nebenbei bemerkt: Die Sterblichkeitsrate derjenigen, die an der Annexion der Krym oder an der Okkupation von Teilen des Donbas beteiligt waren, ist auch ungewöhnlich hoch... Man nimmts halt hin. Wieder einer merkwürdig ums Leben gekommen. Who cares? Interessiert hier niemanden, in Russland auch immer weniger Menschen. Ist der Ruf ruiniert, mordet es sich ungeniert. So lange es den russischen Bürgern nicht zu schlecht geht, mag das noch gut gehen. Aber unruhig wird es. In Chabarovsk demonstrieren die Menschen meines Wissens bis heute. Geht die Wirtschaft den Bach runter und gibts nichts mehr zu verteilen, befürchte ich chaotische Zustände.
Diese Aussage entspricht meiner Lebenserfahrung Wilfried.
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Sogar der MAD ist ein Sicherheitsdienst. Denkbar ist allerdings, dass dort ein paar Leute im gehobenen Dienst & aufwärts in der Schule etwas über kritisches Hinterfragen gelernt haben und auch die Nerven haben, das anzuwenden.
Ob Navalny nun eine Show abgezogen hat oder nicht - die Reaktionen des Kreml lassen mich vermuten, dass der Anruf authentisch war -, jedenfalls hat Navalny als "Assistent höherer Stellen" genau die Art laufenden Druck gemacht, die in extrem hierarchischen Organisationen den größten Erfolg verspricht, wenn man jemanden gefügig machen will.
Das beantwortet nicht meine rhetorische Frage. Ich stelle sie nochmals. Also gehen wir von einer erwiesenen Geheimdienstgurkentruppe Putins aus. Nun hat Putin ja erfolgreich in einigen Ländern die westliche Politik durchkreuzt. Sind denn die westlichen Geheimdienste noch debiler als die russischen, daß sie dem kein Paroli bieten konnten, und gibt es außer Israel keine Führung mit Mumm, die einen erklärten Staatsfeind – ohne Beweise – liquidieren kann, und noch dazu in Feindesland? Konnte Putin nicht die angefangene Operation beenden, sondern hat das corpus delicti dem Westen frei Haus liefern müssen?
Einige hier in der Community, das habe ich schon an anderer Stelle moniert, müssen sich einmal ernsthaft überlegen, ob sie Putin für einen Teufel oder einen Idioten halten wollen, ich sehe zu beidem keinen hinreichenden Anlaß, aber wenn schon, beides gleichzeitig geht nicht, auch wenn es so verlockend ist, ein Haßobjekt zu haben, über das man herzhaft lachen kann.
Dann ist also Putinrussland keine extrem hierarchische Organisation, da sie nicht einmal gedungene oder sogar in Dienste stehende Mordgesellen dazu bringen kann, einen Auftrag ordnungsgemäß zu erfüllen?
Machen Sie die Probe aufs Exempel, Herr Endemann. Machen Sie ein Praktikum im Arbeitsamt, und lernen Sie das Staunen. Die verschicken fast nur noch Idioten - und von diesem schweren Schicksal sind selbstverständlich auch die Dienste betroffen. Fachoberschulen gibt es auch für die noch nicht.
Wenn die Hirnies von heute einen Dreisatz verkehrt herum aufstellen, staunen sie nicht im Mindesten über das krass über- oder unterproportionale Ergebnis und fangen sofort an zu bauen, wenn sie keiner stoppt. Oder sie kehren zum Gaming zurück - das ist noch schöner.
Ja, die Schlapphüte bilden sich mächtig etwas ein - auf beiden Seiten.
Also, ich versuche es mal deutlicher: gehen Sie getrost davon aus, dass in Ost & West Dick und Doof gegeneinander arbeiten. Ob Putin klüger ist als seine Helpers? Davon gehe ich aus - eine Generation älter macht mitunter einen gewaltigen Unterschied.
Aber wenn Sie finden, dass ich etwas Entscheidendes übersehe, sprechen Sie mich gerne nochmal an.
Dann ist also Putinrussland keine extrem hierarchische Organisation, da sie nicht einmal gedungene oder sogar in Dienste stehende Mordgesellen dazu bringen kann, einen Auftrag ordnungsgemäß zu erfüllen?
Ich meine, das beantwortet schon mein voriger Kommentar. Doch, der FSB und seine Subkontraktoren sind extrem hierarchisch. Darum gibt man sich ja die allergrößte Mühe, wenn der Assistent eines hohen Tiers einen auf den Pott setzt - aber Mühe allein genügt nicht.
Ich stimme bei diesem Thema in allen Punkten JR zu. Mit zum Teil sehr ähnlicher Begründung.
Zunächst einmal ein paar Takte zu Geheimdiensten. Der Unterschied zwischen dem Mossad auf der einen Seite, dem CIA und dem FSB auf der anderen Seite ist die Größe der Organisation. Der Mossad ist aufgrund seiner Größe schlicht effizienter und ist auch vom Personal her eher ein Eliteverband. Das wird aufgrund der Mitgliederstärke beim FSB und beim CIA kaum möglich sein.
Wie man Rückschlüsse auf die Intelligenz eines Staatsführers ziehen kann, wenn der Geheimdienst versagt, erschließt sich mir nicht. Die Begeisterung von Helmut Schmidt für den MAD und dem BND hielt sich auch in engen Grenzen, die Anzahl der Pleiten beider Organisationen war in Schmidts Amtszeit nicht gering.
Der FSB wird aber in der russischen Gesellschaft gänzlich anders glorifiziert als die deutschen Schlapphüte. Auch der CIA spielt in der US-Gesellschaft nicht diese Rolle. Ein kleines aber markantes Beispiel: Jedes Jahr am 9. Mai läuft eine Wiederholung des Klassikers "Siebzehn Momente des Frühlings" mit der Hauptfigur Max Otto von Stierlitz. Stierlitz ist eine der Kultfiguren in Russland und auch schon in der UdSSR. Die Rolle des allmächtigen FSB/KGB, der alles kann, sollte man nicht unterschätzen. Bis Anfang der 1970er war das Ansehen des KGB in der Sowjetunion eher gering. Diese Serie sowie der Kampf des KGB gegen die Einheiten des damals hochkorrupen Innenministeriums spielen bis heute eine Rolle im Kampf der Institutionen KGB/FSB, Innenministerium, Armee, die seit 100 Jahren permanent um die Macht im Staat kämpfen. Der damalige Innenminister Nikolai Anissimovitsch Shcholokov verlor den Kampf gegen Andropov, trat zurück und beging kurze Zeit später Selbstmord.
Wenn man so will, fußt der Ruf des FSB als Alleskönner-Geheimdienst und das positive Image als erfolgreicher Korruptionsbekämpfer auf die Endphase der UdSSR. Putins Image hängt eng mit dem KGB/FSB-Bild in den Köpfen der Menschen zusammen. Dieses Bild des fähigen FSB bekam Risse bei dem Mordversuch an Skripal und dem anschließenden TV-Interview der beiden FSBler im russischen Fernsehen, welches auch schon Slapstick-Momente besaß. Meine Einschätzung beim Mordversuch an Skripal war damals übrigens, ich ging davon aus, das Opfer sollte überleben und der Anschlag mit dem ungewöhnlichen Giftstoff Novichok war als Warnung gedacht.
Beim Anschlag auf Navalnyj ging ich auch zunächst davon aus, die Tötung des Opfers war nicht geplant. Weil man halt im Hinterkopf hat: Alles was ein Geheimdienst plant, funktioniert auch so. Auch Putin-Gegner neigen zu einer solchen Einstellung. Die ungeplante Notlandung, die ja gegen den Willen des Towers vom Piloten durchgeführt wurde, hätte auch mich auf den Gedanken bringen können, da war die Ermordung geplant. Aber der Mensch neigt nun einmal zu eingefahrenen Denkmustern...
JR spricht den interessantesten Teil des kuriosen Gesprächs zwischen dem Opfer und einem der Täter an. Der Blöff funktionierte aufgrund der hierarchischen Struktur und legte zudem noch offen, warum der Mordanschlag mißlang.
Daher ist auch nicht die Frage, ob Putin ein Idiot oder ein Teufel ist. Putin hat den Anschlag weder durchgeführt noch die konkrete Umsetzung geplant. Das ist die Aufgabe der zuständigen Agenten. Wer ihr Auftraggeber ist, kann niemand mit Gewissheit sagen, ist aber erst einmal unerheblich.
Die Essenz des Telefonats ist: Der FSB ist auch nicht mehr das, was er mal war. Er verkommt zur Lachnummer. Putins Image ist das eines KGBlers. Unbestechlich, Schild und Schwert des Landes und Alleskönner. Dieses Image hat definitiv Risse erhalten. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich dieses Telefongespräch bedeutsam finde. Neue Erkenntnisse hat es aber nur wenige gebracht.
Dann ist also Putinrussland keine extrem hierarchische Organisation, da sie nicht einmal gedungene oder sogar in Dienste stehende Mordgesellen dazu bringen kann, einen Auftrag ordnungsgemäß zu erfüllen?
Als ob irgendeinen Siloviki interessieren würde, was das Ausland denkt... Es geht vielmehr darum, Putin und der FSB haben Schwäche gezeigt. Sie konnten einen Auftrag nicht erfüllen. Andere Machtgruppierungen werden das interessiert verfolgt haben. Abgesehen davon - extrem hierarchische Organisationen zeichnen sich nicht unbedingt durch Effektivität aus. Das zieht sich durch die sowjetische und seit 1991 durch die russische Gesellschaft. Man kann es als extrem hierarchische Gesellschaft sehen, man kann es aber auch wissenschaftliche Gläubigkeit an das Funktionieren eines Planes deuten. Mit dem gleichen Resultat. Die Geschichte ist voller Beispiele für gescheiterte Pläne...
Zum Ende noch eine Anmerkung. Mich wundert es kolossal, wenn man in Deutschland sich vom Superhelden Putin mit seinem perfekt funktionierenden Geheimdienst blenden läßt.
Vetschonen Sie mich mit trivialen Fussballstories. Bevor Sie in den Keller zum Lachen gehen, schlagen Sie vorher die Bedeutung des Wortspiels auf.
Nun gehe ich auf Ihr Niveau ein:
>>Da sehe ich schon eher wirtschaftliche Probleme dank Covid-19...<<
Wer so formuliert, befolgt eine abgefuckte Ideologie, die irgendeinen Gewinn in einem russichen Kollaps zu erkennen vermag. Glauben Sie denn, dass hierzulande der Mittelstand besser aus dem Corona-Desaster herauskommen wird? Solange es die Russen nch schlimmer trifft als hier, ist es akzeptabel _ oder?
Nur mit dem Unterschied: Für die mittelständischen Unternehmen gab es keine Staatsgelder während des ersten Lockdowns, bei dem die Menschen nicht zur Arbeit gehen mußten. Die Unternehmen hatten aber die Gehälter zu zahlen. Vielleicht informieren Sie sich vor dem Pöbeln. Sonst wird es doppelt peinlich.
Das die Wirtschaft in Russland seit Jahren gewisse Probleme hat, können Sie hier gerne nachlesen. Da wirkt Corona wie ein Brandbeschleuniger. Betrachten Sie dabei ruhig das BIP. Ja - Krieg spielen geht halt vor und ist teuer...