Abtreibungen in Mexiko: Legalität bedeutet nicht Legitimität

Selbstbestimmung Mexikos Frauen können seit dem Gerichtsbeschluß Ende September aufatmen: Abtreibungen sind straffrei. Doch was heißt das für die Umsetzung in dem katholischen, links regierten Land?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2023
Sie trägt die Farbe des Abtreibungskampfes: Protestierende aus Mexico City im September 2022
Sie trägt die Farbe des Abtreibungskampfes: Protestierende aus Mexico City im September 2022

Foto: Victoria Razo/AFP/Getty Images

Für Mexikos Feministinnen gab es einiges zu feiern, als sie am 28. September anlässlich des „Internationalen Tags für das Recht auf Abtreibung“ durch die Straßen der Hauptstadt zogen. Wenige Wochen vor ihrer Demonstration in Mexiko-Stadt hatte der Oberste Gerichtshof die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Abbruch von Schwangerschaften künftig im gesamten Land straffrei bleiben muss.

Jahrzehntelang hatten Frauen von feministischen Bewegungen dafür gekämpft, und nun steht es juristisch fest: Die Kriminalisierung der Abtreibung widerspricht der Menschenwürde sowie dem Recht auf Gesundheit, Gleichbehandlung, Nichtdiskriminierung, freie Entwicklung der Persönlichkeit und reproduktive Selbstbestimmung. Folglich sind Gesetze, di