Hält die Ampel-Regierung? Was für und was gegen einen Bruch der Koalition spricht

Analyse FDP und Grüne in einer Regierung – das war machtpolitisch plausibel, aber inhaltlich absurd. Die Streits zwischen Christian Lindner und Robert Habeck weisen verblüffende Parallelen zum Ende der sozialliberalen Koalition 1982 auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2023
Christian Lindner von der FDP, Robert Habeck von den Grünen – aber Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist hier mal wieder nicht zu sehen
Christian Lindner von der FDP, Robert Habeck von den Grünen – aber Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist hier mal wieder nicht zu sehen

Foto: John MacDougall/AFP/Getty Images

Am 17. September 1982 traten die vier Bundesminister der FDP zurück. Damit war die sozialliberale Koalition geplatzt. Einer der vier, Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff, hatte auf Bitten des Bundeskanzlers am 9. September ein „Konzept für eine Politik zur Überwindung der Wachstumsschwäche“ vorgelegt. Mit diesem Konzept wollte Lambsdorff aber nicht nur die Staatsverschuldung eindämmen, mehr Investitionsanreize für Unternehmer schaffen und drastische Kürzungen im Sozialbereich vornehmen, er wollte vor allem die Koalition erledigen.

Die Positionen der beiden Regierungspartner waren nicht mehr zur Deckung zu bringen. Die SPD verlangte Steuererhöhungen, die FDP – wie Margaret Thatcher und Ronald Reagan – Steuersenkungen, um di