Geschrieben hatte die SPD-Politikerin Nancy Faser den Artikel, bevor sie Bundesinnenministerin wurde: Erscheinen ist er in der Zeitschrift antifa - Magazin für antifaschistische Politik und Kultur, die von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) herausgegebenen wird, deren Ehrenvorsitzende die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano war. Nun wird mit Verweis auf den besagten Artikel von konservativen und rechten Kräften wieder einmal versucht, den Begriff „Antifaschismus“ und die sich positiv dazu Bekennenden zu diffamieren.
Das tragischste an den Schmutzkampagnen von CDU/CSU und AfD gegen Menschen, die sich als „Antifaschisten“ bezeichnen oder mit diesem Wort etwas Positives verbinden, sind dabei nicht allein die Ignoranz gegenüber der Bedrohung der Gesellschaft von rechts und die politische Einschüchterungsstrategien gegen alle, die sich dagegenstellen. Dies allein wäre mit Blick auf einen zumindest teilweisen Anstieg von Antisemitismus in der Gesellschaft, wie ihn beispielsweise die von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Auftrag gegebene Mitte-Studie belegt, schon perfide genug. Doch die Niederträchtigkeit verbirgt sich vor allem auch in dem Kampf um Sprache und damit gegen das Wort selbst, in einem Gramscianismus von rechts. Der italienische Philosoph und Politiker Antonio Gramsci schrieb einmal: „Die Eroberung der kulturellen Macht erfolgt vor der Übernahme der politischen Macht. Diese wird durch eine konzertierte Aktion intellektueller ,organischer‘ Aufrufe erreicht. Sie infiltrieren jegliche Kommunikation, jede Ausdrucksform und die akademischen Medien.“
Das Kapuzen- und Randalierer-Weltbild
Bei Antifaschismus geht es aber nicht um Rollen und Klischees und es geht nicht um irgendwelche ominösen Zirkel, die im Geheimen die Revolution planen. Antifaschistinnen und Antifaschisten geht es um die Verteidigung der (demokratischen) Freiheit. Der Begriff meint das wenigste, auf das wir uns als Gesellschaft doch einigen können sollten: Nie wieder!
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