In wenigen Wochen soll der größte Teil der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beendet werden. Nur „Basisschutzmaßnahmen“ sollen dann noch die weitere Verbreitung des Virus bremsen. Wir treten in eine neue Phase ein, aber die Pandemie ist nicht vorbei. Wir wissen doch noch nicht, mit welchen Ansteckungszahlen wir es Mitte März zu tun haben werden, und wir wissen auch nicht, wie sich zukünftige Varianten auf Krankheitsschwere und Behandlungsbedarfe auswirken werden. Deshalb bleiben Daten zum Virus, bleiben Tests notwendig. Und zunächst wird auch das Tragen von Masken notwendig bleiben, um die durch solidarische Anstrengung der vergangenen Monate erarbeiteten Erfolge nicht mittels Leichtsinn zu zerstören.
Denn unser Kampf gegen das Virus endet nicht hier: SARS-CoV-2 wird sich weiter ausbreiten und es wird sich entwickeln. An Schulen trifft es auf Kinder und Jugendliche, die größtenteils noch nicht durch eine Impfung geschützt sind. Luftfilter gibt es noch viel zu wenige und viele Räume lassen sich nur schlecht effektiv lüften. In den Klassenzimmern verbringen Schüler*innen viele Stunden auf engem Raum. Ohne den Schutz durch das Maskentragen läuft der Schulunterricht auf ungebremste Durchseuchung hinaus. Das hat Folgen für die Gesellschaft. Kinder in Quarantäne können nicht am Unterricht und am gesellschaftlichen Leben teilhaben, Eltern fehlen an ihren Arbeitsstellen.
Das Gegenteil von Normalität
Selbst wenn man den Krankheitswert der aktuellen Virusvariante für gering hält und die Belastung durch Folgeerkrankungen wie Long Covid ausblenden möchte, wäre das eine unmittelbare und schwerwiegende Auswirkung. Sie würde für Kinder und Jugendliche eben genau das Gegenteil von Normalität bedeuten, nach der wir uns alle sehnen. Nicht nur deshalb schreibt das Expert*innengremium der Bundesregierung in seiner letzten Stellungnahme dem Schutz vor einer Infektion für Schüler*innen eine ebenso wichtige Rolle zu wie dem Schutz vor der sekundären Krankheitslast durch psychische und physische Erkrankungen.
Das Bedecken von Mund und Nase bietet einen guten Schutz vor Infektionen durch in Tröpfchen gebundene Keime und durch Aerosole, das ist spätestens seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert bekannt. Dass medizinische Masken und insbesondere FFP2-Masken einen effektiven Schutz bedeuten und die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt haben und weiter verlangsamen können, ist unbestreitbar.
Besonders in Innenräumen, wo Menschen unterschiedlicher Vulnerabilität am gesellschaftlichen Leben und Alltag teilnehmen, im ÖPNV, beim Einkaufen, in Kultureinrichtungen, bieten die Masken den notwendigen Schutz. Sie müssen deshalb auch für alle – unabhängig vom Geldbeutel – zur Verfügung stehen, um das Leben ohne Zugangsbeschränkungen nicht sofort wieder zu gefährden. Es ist verständlich, dass sich viele auch das Ende des Maskentragens als Symbol einer wiedergewonnenen Normalität herbeisehnen. Und wie alle freue ich mich auf den Tag, wenn wir uns wieder ungehindert ins Gesicht schauen können und man nur daran denken muss, Schlüssel, Portemonnaie sowie Handy nicht zu vergessen und die Maske aus dem Gedächtnis streichen kann. Aber wir tun gut daran, diesen Schritt abzuwarten, mindestens bis zum Ende dieser Pandemiewelle. Und die Maskenpflicht als Instrument im Repertoire zu behalten, bis die Pandemie tatsächlich zu Ende ist.
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Lesen Sie hier eine Widerrede von David Weißflog auf diesen Artikel
Kommentare 23
David Weißflog hat Recht. Susan Sziborra-Seidlitz hat Unrecht.
Moin, moin ~
auch wenn ‚Masken‘ – und natürlich auch ‚Lockdowns‘, ‚Social-Distancing‘, ‚Angst-Verbreitung‘ etc. – seit hunderten von Jahren zum ‚Standard-Programm‘ in solchen Situationen gehören, haben diese – meiner Kenntnis nach – nie einen wirklich Evidenz-basierten ‚positiven‘ Effekt gehabt … – sorry, da sitzen Sie leider der üblichen ‚Fable Convenue‘ – Neu-Deutsch bzw. ursprünglich aus dem Lateinischen: ‚Narrativ‘ – auf, die selbstverständlich sogar schon seit Jahrtausenden ‚erfolgreich‘ zum Werkzeugkasten dessen gehören, mit denen die jeweiligen sogenannten ‚Eliten‘ uns an der Nase herumführen und damit ihre Macht-Ansprüche bzw. ‚Besessenheit‘ durchzusetzen … Evidenz-basierte Nachweise bzw. Studien bzgl. ‚negativer‘ Effekte von ‚Masken‘ & Co sind jedoch en Gros zu finden …, aber damit bewege ich mich ja jetzt wohl ‚automatisch‘ im ‚Umfeld‘ von ‚Nazis‘, ‚Antisemiten‘ usw., weswegen ein ‚Ernst-nehmen‘ dessen, was ich hier von mir gebe, sich von ‚selbst‘ erübrigt – oder (?!) … – HerzLichsT aus Ostfriesland ~
"An Schulen trifft es auf Kinder und Jugendliche, die größtenteils noch nicht durch eine Impfung geschützt sind"
Die Impfung für Kinder und Jugendliche ist nachweislich viel eher Körperverletzung als irgendetwas anderes. Deren Risiko bei einer Erkrankung steht in keinem Verhältnis zu den Nebenwirkungen der Impfung. Das gleiche gilt für Masken, während sie in im ÖPNV und bei anderen kurzen "Zusammenkünften" sinnvoll sein können, stellt stundenlanges Tragen ein erhebliches Risiko dar.
Die Kinderkliniken waren in der ausklingenden Saison so ziemlich die einzigen, wo Triagiert werden musste. Und das nicht wegen Covid sondern wegen normalerweise recht harmloser respiratorischer Viren und Bakterien. Durch das Social Distancing entwickelt sich das Immunsystem der Kinder nicht mehr vernünftig, Maskentragen ist insbesondere, wenn jemand an einem Infekt leidet, brandgefährlich. Durch die Selbstinfektion kann sich eine leichte Atemwegserkrankung leicht zur Lungenentzündung aufschaukeln. Und im Winter haben viele Kinder quasi die ganze Zeit Husten & Schnupfen.
Insgesamt ein haarsträubend einseitiger Artikel, wo, wie es ja seit jetzt 2 Jahren üblich geworden ist, nur auf eine Seite der Medallie geschaut wird.
Wie es in Köln so schön heißt: das Gegenteil von gut ist gut gemeint.
Ich frage mich, wie staatliche Verordnungen eine "solidarische Anstrengung" begründen?
Meine Güte, das ist soviel bemüht besorgter Gefälligkeitssprech und aneinandergereihter Mumpitz da weiß ich gar nicht wo man anfangen sollte...
Um sich gegen Masken auszusprechen, braucht es Expertise. Bei Proargumenten ist jeder Experte.
Bei den coronamaßnahmen handelt es sich um eingriffe in die persönlichkeitsrechte aller. diese maßnahmen waren gut begründet und sicherlich zeitweilig notwendig.die begründung bestand dabei immer darin, das bei ungebremster ausbreitung der kollaps des gesundheitssystems und damit eine schwere katastrophe nicht ausgeschlossen werden konnte.
diese begründung ist mit durchsetzen der omikron variante aber nicht mehr gegeben, einen zusammenbruch des gesundheitssystems schließen nicht nur annähernd alle experten aus, auch gibt es genug länder in denen die abschaffung alle coronamaßnahmen zu keiner katastrophalen entwicklung geführt hatt. wer gerne evidenzbasiert argumentiert, findet hier einen unabstreitbaren hinweis.
kurz: die begründung der coronamaßnahmen besteht nicht mehr. damit sind diese maßnahmen auch nicht weiter zu rechtfertigen. meiner meinung nach bestand das größte problem bei der umsetzung der maßnahmen schon immer darin, das kein klares ausstiegsszenario formuliert wurde. wäre dies aber geschehen wären die maßnahmen sicherlich längst wieder abgeschafft.
im übrigen: die befürchtung, das sich die lage irgendwann mal wieder verändern könnte ist keine begründung für die aufrechterhaltung der maßnahmen. mit einer befürchtung für eine zukünftige entwicklung ließe sich ja wirklich alles begründen.
Das grundlegende Narrativ vom "Kampf gegen das Corona-Virus" ist falsch. Es geht nicht mehr weg, wir müssen mit diesem zusätzlichen Keim leben.
Und weder die Autorin, noch sonst jemand, wird gezwungen sein, auf das Maskentragen zu verzichten. Und im Umgang mit Patienten oder Bewohnerinnen von Pflegeheimen sollte das Tragen einer Maske zumindest im Winterhalbjahr schon längst selbstverständlich sein. So hätten sich schon vor Corona viele Grippe- und sonstige Erkältungstote vermeiden lassen.
Bis zu 0,5 Mio Menschen bei der "Friedensdemo" in Berlin. Dicht gedrängt und teils ohne Masken. Da müssten die Infektionszahlen ja wieder in die Höhe schiessen. Sind denn soviel Menschen auf einen Haufen laut Corona-Schutzverordnung/Berlin wieder erlaubt? Vom Einschreiten der Beamten habe ich jedenfalls nichts gehört. Oder ist Corona jetzt vorbei?
Naja, daß ein explizit "Pro" überschriebener Artikel einseitig ist, überrascht nun weniger.
Mit fehlen in der gesamten Diskussion um die Sinnhaftigkeit von Masken allerdings wesentliche Aspekte.
Es gibt nicht ohne Grund Arbeitsschutzvorschriften, die das Tragen von FFP2-Masken auf 45 Minuten limitieren und anschließend 30 Minuten Pause vorschreiben.
Scheinbar wird auch nirgendwo die Frage gestellt, wie gefährlich eigentlich beim Maskentragen zwangsläufig eingeatmete Fasern und von der Maske gelöste Partikel in der Lunge sind. Wir wissen immerrhin, daß u.A. Asbestfasern Lungenkrebs auslösen können und hoffen mal, daß sowas in Masken nicht verbaut ist, aber nur weil Baumwollfasern natürlichen Ursprungs sind, sind die noch lange nicht völlig ungefährlich. Und außerdem werden die Maskenmaterialien ja intensiv mechanisch und chemisch behandelt, nicht selten dürfte das Maskengewebe auch Kunststoffe enthalten und damit bei jedem Walken Mikroplastik-Partikel absondern, die dann selbstverständlich eingeatmet werden.
Ebenso ist keine Rede mehr davon, daß praktisch alle handelsüblichen Masken bereits nach 30 Minuten Tragen durchfeuchten und dann eher intensive Keimverteiler als Keimsammler sind. Denn wenn Sie in eine durchfeuchtete Maske innen reinblasen, lösen sich selbstverständlich an der Außenseite feine Tröpfchen ab und verteilen sich in der Umgebung. Und das sind Tröpfchen mit all dem, was die Maske eigentlich wegfiltern soll, denn das wandert mit der Feuchtigkeit durchs gewebe.
Außerdem ist die Außenseite von solchen Masken von Anfang an ein ziemlicher Keimsammler, jedenfalls soweit da eine Filterfunktion gegeben ist. Denn das, was da aus der Einatemluft gefiltert wird, verschwindet ja nicht spurlos, das muß irgendwo hin. Richtig, das landet an der Maskenaußenseite, wo denn sonst? Und zwar nicht nur Corona-Viren, sondern alle Partikel und Keime aus der angesaugten Umgebungsluft. Die werden dort mit jedem Atemzug aufkonzentriert.
Faßt man dann die Maske von Außen an, hat man das alles an den Fingern. Hustet oder niest man in die Maske, verteilt man diese Sammlung zwangsläufig als große Wolke in der Umgebung. Und das soll nun ungefährlich sein? Wenn dem so wäre, gäbs doch gar keinen Grund, die Luft zu filtern!
COBD- und Asthmapatienten, aber auch Herzkranke haben unter einer FFP2-Maske ganz schnell Atemnot und Schlimmeres. Brillenträgern beschlägt die Brille. Und natürlich blühen alle möglichen Hautreizungen, Pickel, Ausschläge, Akne etc.
Weiterhin wird ein guter Teil der Ausatemluft mit Maske zwangsläufig nach oben ausgestoßen, denn so dicht daß das nicht passiert sind handelsübliche Billigmasken in der Praxis kaum über die Nase zu kriegen. Der Luftstrom hört aber am Maskenrand nicht auf, man bläst da praktisch ständig Ausatemluft direkt vor oder bei "passender" Brille auch in die Augen. Im einfachsten Fall gibt das trockene Augen, aber es kann auch zu Bindehautentzündungen, Gerstenkörnern oder dergleichen führen. Denn selbstverständlich "entsorgt" der Körper mit jedem Atemzug beim Ausatmen Dinge, die er nicht brauchen kann.
Und dann sind da soziale Aspekte. Lehrer brauchen die Mimik ihrer Schüler, um erkennen zu können, ob diese dem Unterricht folgen können. Dirigenten brauchen die Mimik ihrer Musiker und umgekehrt, um sich mit diesen zu koordinieren. Für Bankangestellte ist die Vermummung des Gesichts von Unbekannten im Schalterraum eigentlich ein fettes Alarmsignal. Und natürlich ist der Anblick des Gesichts einfach wichtig für jegliche Form zwischenmenschlicher Kommunikation.
Noch vor wenigen Monaten wurde in diesem Land lautstark herumkrakeelt wie furchtbar doch ein Nihab sei und daß das ja gar nicht gehe wenn Verkäufer die Gesichert ihrer Kunden nicht mehr sehen und daß man da nen psychischen Schaden kriegt wenn man auf der Straße vermummten Leuten begegnet. Jetzt auf einmal wird in panischer Angst die Vermummung allen vorgeschrieben. Da darf man schon mal fragen, ob das wirklich durchdacht ist.
Vielen Dank, das ist genau mein Punkt, den ich oben sehr verkürzt darzulegen versucht habe. Leider scheint dem aktuellen Zeitgeist in der verzweifelten Suche nach "einfachen" Lösungen komplett die Übersicht verloren gegangen zu sein. Ich hatte mir tatsächlich von unserem Stand der Zivilisation mehr erwartet. Eine Tragödie die gerade auf einer anderen Ebene zu einer völligen Katastrophe werden könnte, wegen demgleichen naiven und dummen moralischen Impetus.
Hey Argus,
da Sie ja so wunderbar - was hier leider nur noch selten vorkommt - sachlich argumentieren (auch zu anderen Themen),
habe ich mal 'ne kleene Frage:
Also von Masken halten Sie ja nicht viel, wenn ich das richtig verstanden habe. Jetzt kommt bald die Impfpflicht für Kranken- und Pflegepersonal und demnäxt auch die allgemeine Impfpflicht (wenn es der Krieg nicht verhindert). Sind Sie für beide oder eine oder gar keine?
Und die Erbschaft würde ich immer noch ausschlagen, weil ich intelligent bin ;-)
Also erstens: ich halte Masken da für sinnvoll, wo man nicht von Vorne herein weiß daß sie sinnlos sind bzw. es realistisch ist, daß sie einen positiven Effekt haben und die mit ihnen verbundenen Risiken in einem sinnvollen Verhältnis zu diesem Effekt stehen.
Das könnte beispielsweise in Aufzügen sein, natürlich in Krankenhäusern und Arztpraxen (wo sie aber regelmäßig gewechselt und richtig gehandhabt werden müssen), bei Taxifahrten oder dergleichen.
Für längere Aufenthalte vieler Menschen in einem Raum, z.B. in Büros, Schulen oder auch bei Veranstaltungen sind sie jedoch aus den genannten Gründen fragwürdig. Und von bloßen Symbolen halte ich gar nichts.
Was Impfpflichten betrifft: eine Impfpflicht für Leute, die beruflich besonders exponiert sind oder in ständigem engem Kontakt zu stark vulnerablen Patienten stehen, empfinde ich aufgrund der dort bestehenden Schutz- und Fürsorgenotwendigkeit als plausibel begründbar, _sofern_ sauber nachgewiesen und regelmäßig überprüft wird, daß die Impfung des Personals das Ansteckungsrisiko für diese Patienten signifikant senkt, die erhoffte Wirkung also tatsächlich gegeben und nicht nur behauptet ist. Und selbstverständlich muß die Haftung für Impfschäden dann zu Lasten des Staates gehen, der das anordnet.
Allerdings müßten dabei aus einfachen praktischen Gründen zumindest auch Impfungen mit Sputnik und ähnlichen im Ausland verbreiteten Impfstoffen akzeptiert werden, wenn ein erheblicher Teil des Personals aus Osteuropa kommt wo die nunmal genutzt werden. Und es muß wirklich nur um solches Personal gehen, nicht um die Putzfrau in der Krankenhauswäscherei die nie auch nur annähernd Kontakt zu Patienten hat oder dergleichen.
Eine allgemeine Impfpflicht ist aus meiner Sicht hingegen schwieriger zu begründen. Die bloße Befürchtung von Schäden für Angesteckte ist hier nicht ausreichend, denn diese können ihr Risiko dadurch auf ein akzeptables Maß reduzieren, daß sie sich selbst impfen lassen. Und auch die drohende Überlastung des Gesundheissystems kann ich erstens bei den aktuellen Zahlen nicht erkennen und ist zweitens ein fragwürdiges Argument, wenn man sich gleichzeitig während der akuten Phase der Pandemie einen massiven Abbau in diesem Bereich leistet.
Ich sehe deshalb andere Maßnahmen als vordringlicher. Beispielsweise eine Erhöhung der Attraktivität von Pflegeberufen durch bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung. Und die Schaffung von Kapazitätsreserven, die im Falle zukünftiger Pandemien oder anderer Notfälle schnell verfügbar sind.
Eine Möglichkeit wäre hier z.B. die Nutzung einer flexiblen Arbeitszeitregelung.
Man könnte dem Pflegepersonal ein Jahresarbeitszeitkonto geben, dessen Soll-Arbeitszeit in normalen Zeiten auf 35 Stunden festlegt ist. Natürlich mit ein paar flankierenden Maßnahmen wie Betreiberhaftung für Unterkapazitäten.
Und dann eine Notfallregelung schaffen, die per Parlamentsbeschluß für begrenzte Zeit - sagen wir mal, maximal 24 Monate - in Kraft gesetzt werden kann und erstens die Regelarbeitszeit gegen Mehrbezahlung auf 40 Stunden hochschraubt und zweitens ein Kontingent von sagen wir mal 5 Überstunden von der Mitbestimmungspflicht ausnimmt. Auch das flankiert mit diversen Detailregelungen, z.B. daß die Überstunden nacher auch wieder zügig abzufeiern sind.
Wenn man auch die Personalschlüssel mit in die Notfallregelung einbezieht (auch die kann man temporär dann sicher mal etwas hochsetzen), kriegt man kurzfristig per Parlamentsbeschluß für zwei Jahre 30-40% mehr Personalkapazität, ohne irgendjemanden neu einstellen zu müssen. Gleichzeitig wird der Beruf attraktiver, weil er in normalen Zeiten viel Freizeit gewährt - eben um den Preis, im Notfall ran zu müssen.
Derlei wäre m.E. wichtiger und sinnvoller als eine allgemeine Impfpflicht, die politisch eh kaum durchzusetzen ist, dann ohnehin mit guten Chancen als unverhältnismäßig kassiert werden kann und überdies für den Fremdschutz aufgrund der nur fehlenden sterilen Immunität nur begrenzt wirksam ist. 25% Reduktion wie in einigen Presseartikeln zu lesen war ist zwar auch durchaus ein signifikanter Effekt, aber nicht groß genug um alle Bürger gegen ihren Willen zu impfen.
"da Sie ja so wunderbar - was hier leider nur noch selten vorkommt - sachlich argumentieren"
... find ich nicht ganz fair ...
Na Sie sind ausser Konkurenz. Ich dachte, das wissen Sie ;-)
ok - bis denn ...
Danke für Ihren umfangreiche Antwort.
"...sofern_ sauber nachgewiesen und regelmäßig überprüft wird, daß die Impfung des Personals das Ansteckungsrisiko für diese Patienten signifikant senkt, die erhoffte Wirkung also tatsächlich gegeben und nicht nur behauptet ist."
Ich weiss nicht, wie man das nachweisen soll, wenn es dann ab 15. März keinen Vergleich mehr mit ungeimpften Personal (welches natürlich täglich getestet wird) gibt.
Halten Sie eigentlich "omikron" und dessen Subtyp - wie ich - auch harmloser als eine Grippe?
Und meinen Sie, das "RKI" hat in den letzten zwei Jahren eine gute Arbeit geleistet? (Es geht mir nur darum, ob ich deren Daten trauen kann oder besser andere verwende.)
Zu guter Letzt noch: Ihre Meinung zur "Laborthese" - ist das wahrscheinlich?
Tschuldigung für die vielen Fragen. Es scheint mir, als ob Sie sich da gut auskennen.
A Presto!!!
Nein, ich halte Omikron nicht prinzipiell für harmloser als eine Grippe. Ich denke aber, daß die Auswirkungen bereits recht abgeschwächt sind, aufgrund der durchaus hohen Impfquote in der Bevölkerung, der im Lauf der Zeit auch durchaus verbesserten Therapien und der Tatsache, daß große Teile der "leichten Opfer" bereits von den vorherigen Varianten zumindest teilimmunisiert oder getötet wurden und auch weil die Bevölkerung sehr wohl an sinnvollen Ecken vorsichtiger geworden ist. Eine Omikron-Welle ein Jahr früher wäre sicher schlimmer verlaufen als wir das derzeit sehen.
Ich halte aber auch nichts von Angst als Ratgeber. Einer Pandemie muß man sich - auch wenns weh tut - stellen, akzeptieren daß Leute krank werden und auch einige sterben, und mit rationalen Mitteln versuchen, deren Zahl gering zu halten ohne Grundlagen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu untergraben. Selbstmord aus Angst vor dem Tod ist keine Lösung.
Und ich halte nichts von Grundrechtsbeschränkungen und bis ins Privatleben hineinregierenden Anordnungen, wenn deren Wirksamkeit nicht konstant geprüft und die Konsequenzen aus den dabei getroffenen Erkenntnissen gezogen werden (können).
Beispielsweise halte ich null von der Corona-Warn-App, die außer "hip" zu sein und einen Haufen Geld zu kosten praktisch nichts gebracht hat, ebenso von der Kontaktdatenerhebung, die einzelne Bevölkerungsgruppen völlig unnötig in große Gefahr bringen kann - stellen Sie sich doch z.B. einfach mal vor, einer homophoben Terroristengruppe würde die Gästeliste einer Homosexuellenkneipe in die Hände fallen. Oder denken Sie an anonyme Beratungsstellen für Suchtkranke, Schwangere oder Opfer organisierter Kriminalität, deren "Kundschaft" da auf einmal ihre Identität preisgeben soll. Treffen der anonymen Alkoholiker mit Ausweiskontrolle sollen eine gute Idee sein? Nicht wirklich!
Das Mißbrauchspotential ist einfach viel zu groß der Effekt ging und geht in der Praxis entgegen aller Gesundbeterbeteuerungen gegen Null. Leute nach 14 Tagen darüber zu informieren, daß sie vor 2 Wochen in einem Restaurant waren, in dem es einen Infizierten gab, ist einfach nur sinnlose Resourcenverschwendung. Das Geld hätte man besser genommen, um Schnelltests zuverlässiger zu machen oder Medikamente zur Therapie zu erforschen. Oder wenigstens mal Quarantäneanordnungen an gesichert Infizierte zuzustellen bevor die Quarantänefrist abgelaufen ist, das hat das hiesige Gesundheitsamt nämlich auch fast nie geschafft.
Speziell von der CWA halte ich schon deshalb nichts, weil sie prinzipbedingt technisch gar nicht funktionieren kann. Die postulierte "Messung" der Entfernung anhand von Bluetooth-Feldstärken ist schlicht Blödsinn, der theoretisch in einem Labor funktioniert aber niemals in der realen Welt. Ein simples metallenes Brillengestell neben dem Handy in der Damenhandtasche kann das "Meßergebnis" unvhorhersagbar auf 10% reduzieren als auch um Faktor 100 vergrößern. Wenn die Handtasche bewegt wird mit guten Chancen sich ständig ändernd irgendwas dazwischen. Viel mehr als "irgendwo im Umkreis von ca. 100m um Ihr Handy herum gibts ein anderes Handy" kriegen Sie damit "in freier Wildbahn" nicht raus. Jeder Maschendrahtzaunm, jedes Blech und jedes Drahtgitter wird das "Meßsignal" massiv reflektieren, verstärken und dämpfen - alles gleichzeitig je nach Richtung und Abstand.
Dazu kommt, daß die Prämissen "wo das Handy ist, ist auch dessen Besitzer" und "wenn sich zwei Handys nahe kommen, herrscht Infektionsgefahr" trivial erkennbar Bullshit sind. Gehen Sie z.B. in ein Sportstudio und packen Sie das Handy in Ihren Spind. Die CWA bescheinigt Ihnen und dem Besitzer des Handys im Spind daneben wahrscheinlich eine intime Affäre, tatsächlich kriegen Sie den mit guten Chancen zu keinem Zeitpunkt auch nur zu Gesicht und halten sich auch nie mit dem in einem Raum auf.
"..aufgrund der durchaus hohen Impfquote in der Bevölkerung,"
Ist das so? Bis vor dem Krieg habe ich immer von PolitikerInnen, "ExpertInnen" und dem RKI vernommen, dass wir eine riesige Impflücke haben und deshalb auch nicht die Masznahmen so zurückfahren können wie in den meisten Ländern. Der neue Impfstoff scheint ja auch nicht so der Renner zu sein, um die Unwilligen noch zum Umdenken zu bringen.
Ansonsten stimme ich mit dem, was Sie (zumindest) hier geschrieben haben weitgehend überein. Am besten sind immer Ihre Beispiele (besonders das mit der Erbschaft vor paar Wochen) - die sind wirklich der Hammer!
Schön, das Sie nicht so abgehoben sind wie andere aus dem Westen der Republik - das findet man nicht oft. Nicht zu vergessen: Ihr realistischer Blick auf die Welt in dieser linken Blase. (@Chuwawa, verzeihen Sie mir bitte. Sie sind mehr als ok.)
ne da hat der staat nichts machen dürfen, warum? weil es sonst heisst der deutsche staat wäre gegen urkaine Friedensdemos... so siehts einfach aus... dann hätte der Russe gleich wieder was in der Hand ghabt, das Deutschland nicht anders als er ist... aber Deutschland ist genauso wie der Putin... Bei corona Demos leute abführen, einsperren usw.. genau das gleiche.. aber egal
Ja, ist mir schon klar.
Jetzt quatschen schon welche von der 6. Welle. Bin ja gespannt, ob die Lockerungsmasznahmen am 20. März kommen - oder ob es wieder eine Rolle rückwärts gibt.
Die FDP fährt ganz offensichtlich einen Neo-Querdenker-Kurs in ihrer Corona-Politik.
So wie sie seinerzeit einen neoliberalen Kurs in ihrer Finanz-und Wirtschaftspolitik eingeschlagen hatte, der rückblickend nicht nur gescheitert ist, sondern dessen wissenschaftliche Grundlagen auch zerbröselt sind, so werden auch die Grundlagen ihrer Corona-Politik zerbröseln, womit auch diese Corona-Politik scheitern wird.
Darauf zu hoffen, dass die rechtliche Grundlage dieser FDP-Pandemie-Politik - die individuellen Freiheitsrechte in unserem Grundgesetz und in unseren Länder-Verfassungen - über den naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten steht, hat schon das Bundesverfassungsgericht, anders als von der FDP erwartet und begründet, als abwegig beschieden. Auch das den naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten „verpflichtete“ Corona-Virus wird diesen Irrweg als abwegig erscheinen lassen, wie es ja schon des öfteren verqueren FDP-Freedom-Day-Ankündigungen ein Schnippchen geschlagen hat.
Dass sich die FDP mit dieser Politik in die Nähe der Corona-Leugner und Impf-Verweigerer der Querdenker-Szene und der AfD manövriert hat, wird ihr noch - zu Recht - auf die Füße fallen.