„Die Störung“ von Constantin Hatz: Mögen diese Erfahrungen Gehör finden

Dokumentation In „Die Störung“ setzt sich Regisseur Constantin Hatz mit dem traumatisierten Leben seines besten Freundes auseinander, der als Kind vor dem Jugoslawienkrieg nach Österreich fliehen musste
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2023
Schauspieler:innen und Laien sprechen Auszüge der Texte als Monolog ein, um den herum sich eine szenische Konstellation entwickelt
Schauspieler:innen und Laien sprechen Auszüge der Texte als Monolog ein, um den herum sich eine szenische Konstellation entwickelt

Foto: Film Kino Text

Vor sieben Jahren meldete sich die Polizei in Wien bei dem Regisseur und Drehbuchautor Constantin Hatz. Sein bester Freund hatte eine Abschiedsnachricht hinterlassen, in der er ihm seinen Nachlass überantwortete. Auf einem kleinen Zettel stand nüchtern mit Bleistift geschrieben: „Suizid. Keine Obduktion nötig.“

Das Vermächtnis des Freundes bestand aus Tausenden beschriebenen Seiten Papier, die er mit „Notizen über meine Existenz“ betitelt hatte. In der erschütternden Grausamkeit dieses Ereignisses liegt so eine Art letzter Hoffnung: Der Selbstmord ist zwar Ausdruck von Entbindung und Destruktivität, im schriftlichen Vermächtnis aber bewahrt sich die unauflösliche Beziehung zu einem Adressaten.

Für den Hinterbliebenen i