Regisseur Felipe Gálvez Haberle: „Hollywood hat den Völkermord verharmlost“

Interview Der chilenische Regisseur Felipe Gálvez Haberle sorgt mit seinem Erstlingsfilm „Colonos“ seit der Premiere in Cannes für Furore. Er greift darin das lange vernachlässigte Thema der Kolonialgeschichte Chiles auf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2024
Beobachter der alten und der neuen kapitalistischen Welt in Chile: Segundo (Camilo Arancibia)
Beobachter der alten und der neuen kapitalistischen Welt in Chile: Segundo (Camilo Arancibia)

Foto: Quijotefilms

Im Jahr 1901 ist Feuerland ein riesiges, fruchtbares Gebiet an der Südspitze Südamerikas, das Begehrlichkeiten bei weißen Siedlern weckt. Im postkolonialistischen Western Colonos heuert ein Großgrundbesitzer einen britischen Soldaten an, zusammen mit einem texanischen Söldner und einem Mestizen die indigene Bevölkerung zu enteignen, um einen Handelsweg zum Atlantik zu schaffen. Mit den Mitteln des Genrefilms reflektiert der Chilene Felipe Gálvez Haberle in seinem Regiedebüt die verdrängte Geschichte seines Landes. Ein Gespräch über den schwierigen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit und die Herausforderungen, in Chile Filme zu machen.

der Freitag: Herr Gálvez, was hat Sie dazu bewegt, einen Western über den Genozid an den