Intendant Steffen Mensching: „Wir sehen uns nicht als politische Botschafter“

Interview Steffen Mensching ist Intendant am Theater in Rudolstadt. Er will Kunst für alle machen und gleichzeitig Haltung gegen rechts beziehen. Wie kann das gehen? Und wie nimmt er den erstarkenden Einfluss der AfD in Thüringen wahr?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2023
„Mich interessiert die Frage: Was verbindet die Menschen noch in diesen zersplitterten Zeiten? Was denken sie?“ – der Intendant Steffen Mensching im Gespräch
„Mich interessiert die Frage: Was verbindet die Menschen noch in diesen zersplitterten Zeiten? Was denken sie?“ – der Intendant Steffen Mensching im Gespräch

Foto: Charlotte Sattler für der Freitag

Steffen Mensching empfängt im Schminkkasten, einer der Spielstätten des Theaters in Rudolstadt, das er seit 2008 leitet. Gerade wird das große Zuschauerhaus, nahe am Bahnhof, renoviert. Mensching sitzt in seinem Büro, umgeben von lauter zerlesenen Büchern, manch alte DDR-Ausgabe. Ein Album aus seiner Clownszeit mit Hans-Eckardt Wenzel liegt rum. An der Wand hängt ein Bild des jungen Barack Obama. Mensching wirkt geerdet, auch wenn er über die AfD redet. Liegt vielleicht auch am Berlinern.

der Freitag: Herr Mensching, Sie sind seit 15 Jahren in Thüringen. Wie erleben Sie das Land?

Steffen Mensching: Wenn man sich entschlossen hat, in so eine Region zu gehen, dann weiß man, man zieht nicht in eine multikulturell geprägte Großstadt, sondern