Kein bisschen Volkspartei: Sechs Gründe für die Misere der Grünen

Krise Gramsci richtig lesen – das wäre ein Anfang, reicht aber nicht. Noch 2021 wähnten sich die Grünen auf dem Weg zur stärksten Partei der Republik. Heute stehen Robert Habeck, Annalena Baerbock & Co. bei etwa 13 Prozent. Warum?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2024
Kein bisschen Volkspartei: Sechs Gründe für die Misere der Grünen

Material: Nataly Studio + Root Stocks + Xamtiw/iStock

Knietief in der Gramsci-Falle

Die Altvorderen der Partei haben ihn gelesen. Er diente manchen als ideologischer Wegweiser aus den Abstrusitäten des bundesrepublikanischen Maoismus der Siebzigerjahre. Ob die Jüngeren ihn auch gelesen haben, ist zweitrangig. Ideologische Versatzstücke des italienischen Reformmarxisten Antonio Gramsci (1891 – 1937) lassen sich auch in ihrem Denken erkennen.

Haben die Grünen ein substanzielles Programmdefizit, das falsche Personal oder doch nur ein „Kommunikationsproblem“, eine Sprechblase, mit der sich die etablierten Parteien stets einer tieferen Selbstreflexion entziehen? Nein, die Grünen plagt kein Programmproblem. Sie haben auf fast allen relevanten Politikfeldern klare Vorstellungen und Lösungsvorschläge