Muss die AfD verboten werden?

Kampf gegen rechts 20 Prozent würden die AfD zurzeit wählen. Dem Verfassungsschutz gilt sie als rechtsextremer Verdachtsfall. Würde ein Verbot der „Alternative für Deutschland“ die Demokratie stärken – oder ihr schaden?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2023
Muss die AfD verboten werden?

Illustration: der Freitag

Pro

Für Linke ist jede Forderung nach politischer Repression ein zweischneidiges Schwert. Denn abgesehen vom Straftatbestand der Holocaustleugnung wird sie stets auf die Linke zurückfallen. Weil zugleich aber eine radikale Linke die viel größere Bedrohung für den bürgerlichen Staat darstellt – sofern sie auf die Überwindung der kapitalistischen Produktionsweise zielt, als deren Hüter er fungiert –, wird er diese im Zweifel viel mehr bekämpfen als die extreme Rechte. Mit der lässt sich nämlich zwar kein demokratischer Staat machen, aber ein autoritärer Staat rührt den Privatbesitz von Produktionsmitteln nicht an. Der Faschismus ist die Sicherung des Kapitals: bevor es knallt, fliegt die Demokratie raus. Im antifasch